Currentzis dirigierte Verdis Requiem im Konzerthaus
Es ist bekannt, dass der griechisch-russische Musiker und Dirigent Teodor Currentzis von der Authentizität von Instrumenten, Sinnen und Techniken besessen ist. Der Dirigent selbst erklärt dies folgendermaßen: Das Umdenken der alten Musik erfordert zwangsläufig die ehrlichste Einstellung zu dem, was der Autor wollte.
Am 5. und 6. April füllten Currentzis, das Orchester und der Chor MusicAeterna den Großen Saal des Wiener Konzerthauses mit Musik. 80 Chorkünstler und 100 Orchestermusiker aus verschiedenen Ländern und sogar Kontinenten führten Giuseppe Verdis Requiem mit typischen Instrumenten der Spätromantik auf, darunter Holzflöten und Cimbasso - dem ungewöhnlichen Blasinstrument, Posaunen- und Tuba-Hybrid.
Der Saal war voll. Die Akustik war ausgezeichnet. Ein wunderbarer Ort, um den Charme Wiens durch Musik zu erleben. Das Wiener Konzerthaus ist einer der besten Konzertsäle Europas, und es ist kein Zufall, dass einige der weltweit führenden Musiker es selbst dem Musikverein vorziehen.
Eine Stunde und vierzig Minuten in einem Atemzug. Im Finale – eine betende Schweigeminute. Und dann ein heftiger Applaus, das erschütterte Publikum ließ die Künstler lange Zeit nicht von der Bühne.
Verdis Requiem wird "Oper im Kirchengewande" genannt, obwohl der Autor selbst darauf bestand, dass diese Messe nicht so aufgeführt werden sollte wie eine Oper. Es ist spirituelle Musik. Die Musiker in stilisierten Roben sind ein weiterer Versuch, das Publikum in die Atmosphäre einzutauchen, die der Autor selbst geschaffen hat.
Teodor Currentzis' Konzerte sind immer voll, und das ist verständlich: Derjenige, der ohne Ironie als Genie bezeichnet wird, ist kein häufiger Gast in der Hauptstadt – der Tourplan des stilbewussten Dirigenten ist für die nächsten zwei Jahre geplant.
Auch jetzt, nach dem erfolgreichen Auftritt im Wiener Konzerthaus, haben die Musiker noch eine große Europatournee vor sich. Das Requiem wird in Genf, Luzern und Athen aufgeführt. Mailand wird der Höhepunkt der Tour sein. Das Permer Orchester wird in der Kirche San Marco zu Mailand auftreten. Dort fand am 22. Mai 1874 die Premiere des Requiems unter der Leitung von Verdi selbst statt.
Teodor Currentzis ist nicht nur eine lebende Legende in der Musikwelt und ein anerkanntes Genie. Er hat die schwierige Aufgabe übernommen, das musikalische Leben der russischen Provinz wiederzubeleben, und meistert es erfolgreich: Dank ihm, dem künstlerischen Leiter des Permer Opern- und Balletttheaters, kommt das anspruchsvollste Publikum aus ganz Russland zum Diaghilev-Festival nach Perm, und auf den Straßen der Stadt begegnet man weltbekannten Theaterlegenden.
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