Ich irrte den ganzen Vormittag schon umher, stieg von einem Bus in den anderen und kam trotzdem immer wieder am selben Ort an. Mein Magen knurrte, die letzte richtige Mahlzeit lag beinahe 24 Stunden zurück. Um das quälende Hungergefühl zu unterdrücken bat ich schließlich Maggy um einen Schluck Bier. Die interessierte sich wenig für mich, drückte mir dennoch wortlos die Dose in die Hand. Ich nahm den letzten Schluck und ließ Maggy mit den anderen zurück. Es regnete und ich spürte wie die Nässe meine Kleidung durchdrang.
18. April 2012 - 21:01 von SPIESSER-AutorIn Evi_Couch-Potato..
Ich irrte den ganzen Vormittag schon umher, stieg von einem Bus in den anderen und kam trotzdem immer wieder am selben Ort an. Mein Magen knurrte, die letzte richtige Mahlzeit lag beinahe 24 Stunden zurück. Um das quälende Hungergefühl zu unterdrücken bat ich schließlich Maggy um einen Schluck Bier. Die interessierte sich wenig für mich, drückte mir dennoch wortlos die Dose in die Hand. Ich nahm den letzten Schluck und ließ Maggy mit den anderen zurück. Es regnete und ich spürte wie die Nässe meine Kleidung durchdrang. Ich dachte daran, wie schön es wäre ein warmes Bad zu nehmen, doch in diesem Moment holte mich ein Schlag in den Rücken wieder in die Realität zurück. Es war Spike. Das wusste ich sofort, schon alleine am Geruch. Er stank fürchterlich und ich fragte mich, ob ich auch so stinken würde. Ich drehte langsam meinen Kopf um und zog eine ziemlich blöde Schnute. Spike lächelte mich an und hielt mir eine Zigarette hin.
So lief das eigentlich immer, wenn wir uns sahen. Als ich vor ein paar Monaten hierher kam, war er der erste, der mich ansprach. Irgendwann rauchten wir immer zusammen. Viel geredet haben wir nicht. Es ging nur immer darum, wer von uns beiden Geld hat. Manchmal lieh er mir was oder umgedreht. Am Anfang mochte ich ihn sehr und bewunderte ihn für seine Unabhängigkeit. Bald aber war es nur noch eine Zweckbekanntschaft. Ich brauchte ihn- und das wusste er. Trotzdem führte er nichts Schlechtes im Sinn und manchmal hatte ich das Gefühl, dass er wusste, warum ich da war und wie es mir ging. Eben all das, was ich nicht einmal selbst wusste.
Ich zog also an meiner Zigarette, doch dieses irre Hungergefühl ließ mich nicht los, mein Magen fing laut an zu knurren und mir war klar, dass ich irgendwas tun musste . Spike sah mir meinen Hunger natürlich an und hätte ich was gesagt, hätte er mir in ein paar Sekunden etwas Essbares besorgt- aber ich sagte nichts. Zu oft hab ich seine Hilfe in Anspruch genommen und ich wurde das Gefühl nicht los, dass ich irgendwann eine Gegenleistung dafür erbringen müsste. Also umarmte ich ihn nur kurz und ging in Richtung Fußgängerzone. Allzu große Hoffnungen machte ich mir nicht, schließlich war das Wetter schlecht und die Woche hatte gerade erst angefangen- keine guten Bedingungen, denn an solchen Tagen sind die Menschen besonders schlecht gelaunt. Ich setzte mich dennoch an meinen Stammplatz. Wie vorhergesehen erntete ich nur spöttische Blicke. Nach 2 Stunden hatte ich wenigstens 50 Cent zusammen, welche ich im nächsten Kiosk für ein trockenes Brötchen ausgab. Nur zwei Bisse reichten aus um es vollständig zu verschlingen. Ich beschloss zu Maggy und den anderen zurückzugehen, um nach einem Schlafplatz für die bevorstehende Nacht zu fragen, doch ich traf nur auf Ela. Ela war permanent in einer anderen Welt und saß nur bei uns, wenn sie auf irgendwen wartete. Ab und zu lieh sie den anderen Mädels ein paar Klamotten. Anfangs habe ich mich noch darüber gewundert, aber mit der Zeit wurde mir klar, wofür sie die brauchten. Ich drehte mich also wieder um und schlenderte zu einer Bank. Dort saß ich bis in den Abend hinein und ließ mich komplett nass regnen. Wenigstens wurden meine Haare nun seit Wochen mal wieder „gewaschen“. Ich begann die Augen zu schließen und träumte mich weg. Ich wollte nicht an das denken was kommt, aber auch nicht an das, was war. Ich ertappte mich trotzdem dabei, wie ich an Zuhause dachte und an Laras Methoden endlich Sven ihre Liebe zu gestehen. Hatte sie es geschafft? Tausend Fragen gingen mir durch den Kopf, Fragen die keine Fragen mehr waren. Das war nicht mehr mein Leben. Ich wollte frei sein. War ich frei? Sah so wirklich die Freiheit aus, die ich mir erhofft hatte? Mir blieb keine Zeit in diesem Moment eine Antwort darauf zu finden, denn da stand wieder Spike vor mir. Seine Finger strichen über meine nasse Stirn. Ich stand auf, er nahm meine Hand und ich ging mit ihm mit. In diesem Augenblick bekam ich die Antwort auf meine Frage, ob ich frei war..
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https://youtu.be/dc3EW7fgqk8
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[Bild:1]
Viel Spaß
mxk
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