englisch in der deutschen sprache: fluch oder segen?
Der Sprachwandel ist ein Prozess, der schon seit der Sprachentstehung stattfindet und immer stattfinden wird. Heute jedoch haben wir Deutschen einen starken Drang nach Fremdwörtern, sodass sich der Sprachwandel zu schnell vollzieht. So wie es vor etwa 300 Jahren ein Ausdruck von Bildung war, französische Wendungen zu benutzen, ist es heute Mode, englische Wörter zu verwenden. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges erschien es wie eine Flut von Amerikanismen.
23. June 2009 - 19:25 von SPIESSER-AutorIn anonymer Nutzer.
Der Sprachwandel ist ein Prozess, der schon seit der Sprachentstehung stattfindet und immer stattfinden wird. Heute jedoch haben wir Deutschen einen starken Drang nach Fremdwörtern, sodass sich der Sprachwandel zu schnell vollzieht. So wie es vor etwa 300 Jahren ein Ausdruck von Bildung war, französische Wendungen zu benutzen, ist es heute Mode, englische Wörter zu verwenden. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges erschien es wie eine Flut von Amerikanismen. Mein Interesse ist es, die Verbreitung der englischen Wörter vor allem in den Medien zu untersuchen, um einschätzen zu können, ob der Wandel akzeptabel und überschaubar ist, oder übertrieben, sodass die deutsche Sprache gerettet werden müsste.
Die Sprache gilt als Ausdruck nationaler Eigenart und Kultur. Sie zeigt nämlich, in welchem Kulturraum man geboren und hineingewachsen ist. Bereits Schiller sagte:"Die Sprache ist ein Spiegel der Nation". Deshalb müssen wir sie schätzen und aus Stolz schützen. Nehmen wir uns ein Beispiel an den Franzosen. Sie lieben und pflegen ihre Sprache seit eh und je. Daher hat ihre Regierung eine Liste mit französischen Wörtern herausgegeben, die von allen staatlichen Behörden und Schulen anstelle der englischen Wörter gebraucht werden müssen. Dadurch schützen sie ihre Sprache vor Einflüssen aus fremden Kulturräumen.
Andererseits wird in diesem Jahrhundert die Rolle der Europäischen Gemeinschaft immer wichtiger und soll sich noch verstärken. Daher könnten wir uns auch als Bürger im europäischen Kulturraum sehen und könnten Einflüsse aus europäischen Sprachen akzeptieren. Goethe sogar sprach von "Weltliteratur" und sah sich als "Weltbürger". Zudem sagte er: "Das Fremde soll verschlungen werden". Folgt man ihm, so muss man gerade im heutigen Prozess der Globalisierung Sprachvermischungen annehmen.
Mir erscheint es jedoch, dass viele Anglizismen bloß gebraucht werden, um die Sprache modern und weltoffen klingen zu lassen. Zu dieser Schlussfolgerung komme ich, da ich für meine Erörterung Zeitungstexte auf englische Wörter untersucht habe und in Fernsehsendungen besonders darauf geachtet habe. Mich überraschte es etwas, dass die Nachrichten auf RTL, die ja den Namen "News" tragen, auch nicht mehr englische Wörter aufweisen als die bei den öffentlich-rechtlichen Sendern ARD und ZDF. Die Beiträge der Unterhaltungsmagazine "Exclusiv" und "taff" aber wollen vor allem das junge Publikum der "Teens" und "Twens" ansprechen. Zu diesem Zweck nutzen sie Wörter wie "Publicity" statt Öffentlichkeit, "Event" statt Veranstaltung oder "Lifestyle" statt Lebensstil und weitere "coole" Wörter. Ähnlich ist es in den Zeitschriften für Jugendliche und junge Frauen.
Die wenigen Anglizismen in sachlichen Berichten sind unvermeidbar, könnte man sagen. Für Wörter wie "Cockpit" gibt es keine guten deutschen Übersetzungen. Ich denke, wir können im Deutschen kreativ sein und neue Wörter und Zusammensetzungen aus unserem eigenen Wortschatz bilden statt Wörter bequem zu übernehmen.
Abschließend möchte ich zusammenfassend die Meinung darstellen, die ich erlangt habe. Aus meiner Sicht halten sich die Einflüsse aus der englischen Sprache in unseren Medien in Grenzen, ein Zurückrudern ist aber kaum noch möglich. In Maßen kann ich es anerkennen, da ich einige Wörter selbst verwende. Wir müssen zukünftig darauf achten, dass unsere schöne deutsche Sprache nicht verfremdet wird.
Und um auf die Überschrift zu antworten, sage ich: Das Englische in unserer Sprache ist ein Fluch, der zur Zeit akzeptabel ist.
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