Kampfsport ist seit einigen Jahren ein unaufhaltsamer Trend. Besonders die asiatische Verteidigungskunst erfreut sich in den letzten Jahren auch im Westen immer mehr Beliebetheit. Sabine Zink hat sich im Rahmen eines Anfänger-Sportkurses ihrer Universität Salzburg in das Abenteuer Selbstverteidigung begeben.
26. February 2010 - 20:41 von SPIESSER-Autorin Tizzy.
„Hana, Dul, Set, Net, Dasol.“ – Wenn Großmeister Kim Yang Woong die koreanischen Zahlworte ruft, wird bei den Übungen, die sämtliche Gliedmaßen beanspruchen, vollstes Körperbewusstsein gefordert. „Beim Taekwon-Do bewegt man sich nicht nur, sondern muss auch den Geist benutzen“, erzählt der Asiate ernst. Nicht umsonst stehen die Silben „Tae“ für Fuß, „Kwon“ für Faust und „Do“ für den Geistesweg. Innerhalb der fast einstündigen Aufwärmphase werden deshalb sowohl die Konzentration geschärft, die Atmung kontrolliert als auch das Gleichgewicht geschult. Die Kursteilnehmer müssen beispielsweise ihre Hüfte nach rechts drehen, während sich der Oberkörper nach links wendet. – Allerdings geschieht dieser gesamte Ablauf auf einem Bein. Oder man boxt kopfüber gebeugt kraftvoll immer schneller in die Luft und läuft gleichzeitig nur mit den Fußballen auf der Stelle. Dass man bei der fernöstlichen Kampfsportart weder Schuhe noch Socken trägt, unterstützt einen befreiten Bewegungsablauf. „Die Energie muss fließen“, erklärt Kim Yang Woong. Nach zahlreichen Anspannungen der Muskeln, die durch Lockerungen wieder entspannt werden, ist keinem der Neulinge trotz fehlender Fußbekleidung in dem hellen, großen Raum mehr kalt. Zudem wird Stress spürbar abgebaut. Im Anschluss daran folgen routinierte, aber dynamische Angriffs- und Verteidigungshaltungen. Ziel ist es, schrittweise Reflexe von koordinierten Fausthieben, Ellenbogenstößen sowie Fußkicks zu entwickeln, die in Notfallsituationen angewandt werden können. In der Taekwon-Do-Schule selbst werden die Kampfhandlungen nur schmerzlos angedeutet. Man verpflichtet sich, bestimmte Regeln einzuhalten. So sollte jeder Teilnehmer, sowohl seinen Lehrer als auch seinen Gegner mit Respekt gegenüber treten genauso wie einen Beitrag zu einer gerechteren Welt zu leisten. Die Wurzeln dieses Sports reichen bis zu zweitausend Jahre zurück. Bis ins zwanzigste Jahrhundert wurde die Kampfkunst jedoch kaum weiterentwickelt. Unter der zwischenzeitlichen Herrschaft der Mongolen und der Japaner wurde die Ausübung koreanischer Kampfkunst sogar verboten, doch dank alter Meister heimlich weiterhin trainiert. Nach dem Abzug der Japaner im Jahr 1945 bemühte man sich, eine einheitliche Form und Bezeichnung für den koreanischen Kampfsport zu finden. General Choi Hong Hi war es, der das Taekwondo, wie wir es heute kennen, 1955 vorgestellt hat. Wenige Jahre später hielt es im Westen erfolgreich Einzug. Seit dem Jahr 2000 darf sich Taekwon-Do als offizielle olympische Disziplin bezeichnen.
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https://youtu.be/dc3EW7fgqk8
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[Bild:1]
Viel Spaß
mxk
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