Ein Blumenstrauß für Mutti, dazu hübsch kochen – na, wenn das nicht schon nach Geständnissen schmeckt! - und dann die Beichte: Atemstop, Augen zu, „Ich bin schwanger.“ So war jedenfalls das Drehbuch. Das war allerdings nicht umsetzbar, denn die zu schockenden Eltern tingelten selig in ihrer Ahnungslosigkeit durch den Süden Europas, während bei uns ein ganz anderer Film lief: Brüderchen und Schwesterchen allein zu Haus, samt der in einschlägig bekannten Jugendfilmen obligatorischen Wunschoma. Ja, die Oma. Entweder ist sie die Frau mit dem größten Toleranzradius oder mit den schlechtesten Ohren. Insofern bestand ihre einzige Intervention in unser vom Chaos gelenktes Höhlenmenschleben darin, nach siebzehn elternlosen Tagen den bereits selbst zu verhungern drohenden Kühlschrank zu füttern. Danke Omi.
So erweckten wir La Boum, American Pie und alles, was das Teenie-Film-Reservoir zu bieten hat, zu erlebter Realität. Vollgepackte Autos fuhren an, spuckten feierwillige Gestalten aus, der örtliche Getränkehandel verzeichnete Hochkonjunktur. Die Besucher des dreiwöchigen Festivals schlugen ihre Zelte auf und begrüßten jeden neuen Tag, als sich Fuchs und Hase Gute Nacht wünschten. Toastbrot lernte laufen und Krabbeltierchen tanzen. Weder Nachtigall noch Lerche, sondern schief quietschende Gesänge durchdrangen bange Ohren. „Kinder, Kinder“, wird sich der eine oder andere frischgebackene Papi in der Nachbarschaft gedacht haben, bitter erkennend, dass auf das Schrei-, das Kreischalter, nicht aber ruhige Nächte folgen. Noch ein Grund, Verhütung ernst zu nehmen.Teaserbild: Tomizak/www.pixelio.de Artikelbild: dingue.soce
Danke für die Blumen :)
Wirklich nett - um nicht zu sagen klasse geschrieben! ;-)
Andrew