Die ARD-Moderatorin ist jetzt Klimaschutz-Botschafterin in Eigeninitiative: Shary Reeves plaudert für SPIESSER.de über die beiden Ks in ihrem Leben, den Schneeballeffekt und ihr neues Auto.
13. September 2009 - 12:12 von SPIESSER-Autor Gustav.
Momentan ist Shary leider erkältet. Die Termine nehmen sie ganz schön mit. Klar auch, wenn man so viele davon hat. Und als Moderatorin von Wissen macht Ah!, das mittlerweile global gesendet wird und von China und Russland kopiert wurde, kann man dagegen wohl auch nicht viel unternehmen.
Trotzdem hat SPIESSER-Autor Gustav sie in Neuss erwischt, um in einem kleinen Raum ihr neues Lieblingsthema zu besprechen.
Hallo Shary. Du beschäftigst dich viel mit dem Klimawandel. Wieso?
Shary Reeves: Das ist für mich eine Art Eigentherapie. Es geht mir um das Bewusstsein, dass dringend etwas verändert werden muss. Da besteht eine absolute Notwendigkeit. Ich selbst war nicht immer umweltfreundlich, das will ich gar nicht behaupten. Aber ich habe mich selbst erzogen und lebe jetzt viel konsequenter.
Was soll das heißen?
Shary Reeves: Ich fahre in letzter Zeit viel mehr mit dem Bus und mit der Bahn. Ich weise noch mehr Freunde auf ihre Umweltsünden hin und darauf, welche Konsequenzen das hat. Ich versuche noch mehr, Klimaschutz-Kampagnen zu unterstützen und dort mitzuwirken. Außerdem bin ich bislang ein nicht gerade umweltfreundliches Auto gefahren.
Welches?
Shary Reeves: Das verrate ich Dir nicht. Ich plane jetzt, mir ein Ecoflex-Fahrzeug von Opel anzuschaffen. Das ist wesentlich umweltverträglicher.
Shary Reeves: Nein, natürlich nicht. Mein Engagement geht dahin, dass ich mich grundsätzlich mit den beiden Ks in meinem Leben auseinandersetze: Kinder und Klimawandel. Für beides engagiere ich mich gern.
Woran erkennt man dein Engagement in Sachen Klimawandel noch?
Shary Reeves: An Kleinigkeiten. Wenn wir grillen sind, bin ich die Erste, die die Flaschen wegräumt oder den Müll einsammelt. Mit Kleinigkeiten die Leute zu überzeugen ist sehr leicht.
Und was habe ich damit zu tun?
Shary Reeves: Jugendliche sitzen künftig am längeren Hebel. Punkt. Je früher man deren Bewusstsein weckt, desto besser. Wenn man mit gewissen Regeln groß wird, fällt es nicht schwer, sie zu akzeptieren und in den Alltag mit aufzunehmen. Das ist besser, als sie von heute auf morgen eingetrichtert zu bekommen. Dann kommt es einem auch nicht wie etwas Verbotenes vor.
Okay, ich bin überzeugt. Was soll ich machen?
Shary Reeves: Es gibt sehr gute Internetseiten, auf denen man sich informieren kann. Außerdem gibt es Umweltschutz-Kampagnen, denen man auch als Jugendlicher beitreten kann. Die organisieren dann ausführliche und kompakte Projekte.
Du vertrittst auch eine solche Kampagne als Botschafterin. Was leistest du dort?
Shary Reeves: Zuerst einmal geht es darum, authentisch zu sein. Ich muss mir meine eigenen Fehler eingestehen und aufzeigen: Hier, seht her, dieses Verhalten ist falsch. Wer weiter macht, hat diese und jene Konsequenzen zu tragen. Mit meiner Bekanntheit löse ich einen Schneeballeffekt aus. Wer mich kennt, kennt dann vielleicht auch die Klimaschutz-Kampagne und macht mit. Und dann werden Gleichaltrige mitgerissen und wir werden immer mehr.
Und, bist Du authentisch?
Shary Reeves: Ich bin sicherlich nicht authentisch in der Umsetzung, da mache auch ich noch einiges falsch. Aber dafür bin ich authentisch im Bewusstsein, und das ist die nötige Basis. Ich muss noch stark an mir arbeiten, aber diese Arbeit hat längst angefangen.
Aha.
Shary Reeves: Ja, ich habe beispielsweise jetzt ein neues Haus. Das Wasser für die Toilette ist pures Regenwasser. Ich heize mit Erdwärme und die Energie ist aus Öko-Strom. Das Haus habe ich zwar nicht selbst gebaut, aber gesucht und gefunden. Das sind doch schon mal erste Schritte in die richtige Richtung.
Hilft dir denn deine Prominenz, diese Botschaft zu vermitteln?
Shary Reeves: Als prominent würden Ralph Caspers [Moderationskollege bei Wissen macht Ah!, Anm. d. Red.] und ich uns eigentlich nicht bezeichnen. Wir sind einfach Personen der Öffentlichkeit. Würde man uns als Prominenz bezeichnen, wirft man uns ja in einen Topf mit denjenigen, die sich auch mal daneben benehmen. Wir agieren im Hintergrund und machen unseren Job aus Spaß und nicht, weil es geil ist, in der Öffentlichkeit zu stehen.
Aber du hast doch wenigstens einen Chauffeur, oder nicht?
Shary Reeves: Nein, die meisten Strecken fahre ich selbst. Seit Neustem auch mit der Bahn. Die ist zwar häufig unpünktlich, aber gestern hat es mal geklappt.
Glückwunsch. Aber was, wenn's nicht funktioniert?
Shary Reeves: Ich habe mal von Hannover nach Köln sechs Stunden gebraucht. Aber mit dem Auto kann man auch im Stau stehen, außerdem ist das wesentlich umweltschädlicher. In der Bahn kann man bei Verspätungen wenigstens noch etwas anderes machen.
Gegen den Klimawandel kämpfen zum Beispiel. Wie lautet Deine Botschaft an die Leute da draußen?
Shary Reeves: Leute, engagiert euch. Auch Jugendliche und Kinder können vieles bewegen. Manchmal ist es eben nötig, sein Verhalten zu ändern, damit die Dinge funktionieren. Ich bin für mehr Engagement gegen den Klimawandel. Und jetzt muss ich langsam los: Sigmar Gabriel feiert Geburtstag.
Anhänger der Serie bin ich nicht, durchaus aber Gelegenheitsgucker und geistiger Unterstützer. Ich favorisiere aber ehrlichgesagt die Sendung mit der Maus ;-D
Vielleicht lässt sich im Nachhinein noch hinzufügen, dass die Klimakampagne, für die Shary sich engagiert, für jeden zugänglich ist und hier zu finden: http://www.heisse-zeiten.org/
Schönes Interview Herr Gustav!
Besonders dass du auch einmal kritisch nachgefragt hast, so wirkt es zumindest, finde ich sehr erfrischend :D
Warst nicht auch du der, der auf den namensfehler bei Ralph Caspers hingewiesen hat? Bist wohl ein großer Fan von Wissen macht Ah?! :D
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[Bild:1]
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mxk
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Schönes Interview Herr Gustav!
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