Eigentlich ist Dr. Christian Klein Dozent für Rechnungswesen und Finanzen. Uneigentlich ist er Rampensau bei einer Band und besucht die WG von David, Lukas und Chris, um deren Finanzen unter die Lupe zu nehmen.
Peter-Zwegat-Charme liegt in der Luft. Herr Dr. Klein baut sich mit seinem
Whiteboard vor David, Lukas und Chris auf, die bedröppelt auf der Couch sitzen.
Dr. Klein Habt ihr eine Haushaltskasse?
Dr. Klein stellt der WG einen
Haushaltsplan auf.
David Anfangs hatten wir eine, da haben wir noch zusammen gekocht. Jetzt kommen wir zu unregelmäßigen Zeiten nach Hause, da lohnt sich das
nicht mehr. Ist das denn sinnvoll?
Dr. Klein Klar! Man muss aber zwischen zwei verschiedenen Kosten unterscheiden. Die Kosten, die ein einzelner verursacht, nennt man Einzelkosten. Die sind kein Problem. Kosten, die man nicht direkt zurechnen kann, nennt man Gemeinschaftskosten. Daran ist es wahrscheinlich bei euch gescheitert. Wenn ihr zusammen kocht und einer mehr isst als die anderen, dann sind die sauer und es geht nicht mehr auf.
Voll in seinem Element kritzelt der Dozent „EK“ (Einzelkosten) und „GK“ (Gemeinschaftskosten) ans Whiteboard.
Chris Haben Sie überhaupt selbst mal in einer WG gewohnt?
Dr. Klein Na klar! Wir hatten eine Gemeinschaftskasse. Was man gemeinsam kauft, ist aber nicht immer ganz einfach. Klopapier ist ein super Beispiel, weil das eigentlich Einzelkosten sind. Ihr könntet also genau ausrechnen, wie viel Klopapier jeder verbraucht. Dazu müsstet ihr nur Strichliste führen. Aber wollt ihr das wirklich wissen? Wir sprechen also von unechten Gemeinschaftskosten.
Lien Was würden Sie denn Studenten raten, die eine WG gründen?
Dr. Klein Ein Kostentagebuch zu führen! Anfangs hat man noch gar kein Gefühl, was so anfällt. Wenn ihr morgens die Erbsendose von der Billigmarke nehmt, dann denkt ihr, ihr hättet 40 Cent gespart und haut in der Disko abends das Fünffache wieder raus. Wie ist es mit euch? Hattet ihr anfangs Probleme?
Lukas Ich habe schon immer darauf geachtet billig einzukaufen. Vor allem, wenn es für die Gemeinschaft ist.
Dr. Klein In meiner WG war Geld gar nicht das Problem, sondern die
verschiedenen Vorstellungen von Sauberkeit. Ich hatte einen Mitbewohner,
dem wir aus Spaß die Zahnbürste versteckt haben und der hat das erst
nach zwei Wochen bemerkt. Ich denke gerne an die Zeit zurück, aber irgendwann
ist auch genug. Als ich nach dem Studium mit meiner Freundin zusammengezogen bin, war ich sehr froh, dass sie auf Mundhygiene geachtet hat!
Lien Gibts Streitpunkte in eurer WG?
Chris, David und Lukas murmeln.
Beide Neeein, bei uns gibt es keinen Streit.
Dr. Klein Kuschel-WG!
Lien Ihr wohnt noch nicht lang genug zusammen! Aber mal zu Ihren Finanzen,
Herr Dr. Klein: Stimmt es, dass Sie ihr Taschengeld als Musiker verdienen?
Dr. Klein Ich hab während des Studiums viel Musik gemacht. Ich bin
einer der wenigen meiner damaligen Freunde, die davon heute nicht leben.
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Bierzelt und macht Tanzmusik. Also habe ich alles richtig gemacht. Ich bin aber seit 15 Jahren nebenher auch als Musiker mit der „Presley Family“ unterwegs.
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Ich bin mehrmals aus Fenstern im 7. Stock gesprungen,
woraus ein Musikvideo zu meinem Song LIMITS entstanden ist:
https://youtu.be/dc3EW7fgqk8
Bei meinem letzten Sturz fiel ich in Kunst hinein:
[Bild:1]
Viel Spaß
mxk
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