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Weniger Taschengeld ... weil ich ein Mädchen bin

Das weibliche Geschlechts hat es nun mal einfach schwerer. Zugegeben, das ist nichts Neues – aber das, worüber sonst unsere Mütter klagen, beginnt schon viel früher! Das LBS-Kinderbarometer hat jetzt herausgefunden, dass schon Mädchen weniger Taschengeld bekommen als Jungs.

07. December 2009 - 12:07
von SPIESSER-Autorin SophieKempe.
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SophieKempe Offline
Beigetreten: 30.11.2009

www.pixelio.de / Gisela Peter

 Wie viel Taschengeld bekommt ihr? Wahrscheinlich weniger, als ihr gern hättet. Immerhin sind, nach neusten Studien, zwei Drittel der unter 18-Jährigen unzufrieden mit der Höhe ihres Taschengeldes. Laut Empfehlung sollte ein 16-jähriger Jugendlicher um die 37 Euro monatlich bekommen.

Und jetzt die entscheidende Frage: Seid ihr Junge oder Mädchen? Tatsächlich hängen diese beiden Dinge eng zusammen, sagen zu mindestens die neuen Ergebnisse des jährlichen LBS-Kinderbarometers. Dieses befragt seit 1997 regelmäßig Kinder und Jugendliche bundesweit zu ihrer Familien-, Schul- und Alltagssituation und eröffnet damit oft Diskussionen über gesellschaftliche Probleme.  
Die neuste Studie besagt nun, dass Jungen im Alter zwischen 9 und 14 im Schnitt 19,08 Euro, Mädchen hingegen nur 16,13 Euro bekommen.

Warum ist das so?

Haben Mädchen vielleicht einfach geringere Ansprüche? Dieses Argument wird bei einem kleinen Blick in den Kleiderschrank wohl direkt zerschlagen.

Oder wie wäre es denn mit folgender Aussage: Jungs laden Mädchen ja immer ein, deswegen brauchen sie auch mehr Taschengeld! – Jedes halbwegs eigenständige Mädchen kann auch diesen Vorwurf zurückweisen. Hat die Studie vielleicht die Falschen befragt, also ist das Ergebnis nur Zufall? Bei 10.000 Befragten ist auch das schwer vorstellbar.

Nebenjobs sind sehr beliebt
www.pixelio / Stefanie Hofschlaeger

Trotz aller Unterschiede: 61 Prozent der Jugendlichen – egal ob Jungen oder Mädchen – versuchen, ihr Taschengeld durch Nebenverdienste aufzubessern. Dazu fand die Studie heraus, dass bei Mädchen vor allem Babysitten hoch im Kurs steht. Bei Jungen soll am meisten Autowaschen und Rasenmähen das Geldproblem lösen. Neben der Schule zu arbeiten wirkt sich übrigens nicht nur positiv auf den Geldbeutel aus, sondern macht sich meistens auch später in den Bewerbungsunterlagen gut.

Keine Gleichberechtigung in Deutschland?

 Frauen in Deutschland verdienen in ihren Berufen nach Angaben der EU-Komission im Durchschnitt bis zu 22 Prozent weniger als Männer in gleichen Positionen. Egal in welcher Region, welcher Branche  – und in welchem Alter. Deutschland gehört damit zu den EU-Ländern mit der größten Ungleichheit zwischen Männern und Frauen. Schlechter schneiden nur noch Estland, Zypern und die Slowakei ab. Den ersten Platz erreicht übrigens Malta, wenn es um die Gleichheit der Geschlechter geht, mit nur drei Prozent Lohnunterschied.

Schlimm genug, dass in keinem Land der EU völlige Gleichberechtigung herrscht. Dass die Unterschiede aber nicht nur die Gehälter der Erwachsenen, sondern auch das Taschengeld der Jugend betreffen, gibt zu denken. Die Veränderung muss also in den Köpfen stattfinden, denn hier besteht oft noch viel Nachholbedarf.

Was haltet ihr davon? Ist der Taschengeldunterschied realistisch? Habt ihr schon Erfahrungen mit Ungleichheit gemacht, vielleicht in der Familie, Schule oder Alltag? 

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Kommentare

Drei Kommentare
  • Die Ergebnisse dieser Studie standen bei uns vor kurzem auch in der Zeitung, aber ich kann das durchaus auch nachvollziehen...
    Jungs wurde und wird immer mehr zugetraut als Mädchen und das spiegelt sich auch im Taschengeld wieder. Wenn ein Mädchen also weniger Taschengeld hat, liegt es warscheinlich daran, dass die Eltern ihr nicht zutrauen damit vernünftig umzugehen, das bedeutet dann auch, dass solche Anschaffungen wie Kleidung von den Eltern bezahlt wird, damit dabei keine qualitativ schlechten Sachen gekauft werden und diese länger halten.
    Ich denke, es wird uns Mädchen einfach immer noch nicht zugetraut, dass wir auch mit Geld umgehen können und teilweise auch besser als Jungs.
    Daran wird auch das Klischee Schuld sein, dass Mädchen immer ihr gesamtes Geld fürSchuhe und Kleidung ausgeben würden...

    Mich hat aber überrascht, dass babysitten als Nebenjob so hoch im Kurs steht, weil dabei nicht unbedingt viel Geld rumkommt und man selbst mit Prospekteaustragen mehr verdient.

    Vielleicht sollten Mädchen sich nach besseren Nebenjobs umsehen und ihren Eltern beweisen, dass sie mit Geld durchaus umgehen können und auch sparen, dann gibts vielleicht auch mehr Taschengeld...

  • Das es unterschiedliche Gehälter gibt, wusste ich. Aber das es schon beim Taschengeld anfängt, damit hätte ich nicht gerechnet..
    Ich merke zwasr selber das es bei meinen Freunden, große Abweichungen beim Taschengeld gibt, aber ich könnte nicht bestätigen, dass das bei Mädchen und Jungen der Fall ist..

    Aber denken Wir ( zumindestens Wir Mädchen) nicht schon gleichberechtigt? Oder sind wir vieleicht selber Schuld...? Lassen wir uns zu sehr unterdrücken?

  • Mit den Gehaltsunterschieden zwischen Männern und Frauen bin ich noch ni klar gekommen.
    Entweder hat man einen Tarifvertrag - da werden alle gleich bezahlt - oder man verhandelt sein Gehalt selber. Warum ist dann die Gesellschaft daran Schuld, wenn Frauen schlechter um ihr eigenes Geld feilschen? Oder seh ich da was falsch?
    Der Chef wird wohl nur selten sagen: "Komm, nimm ruhig noch 300 Euro mehr mit." ... Wenn die Frauen zu schüchtern und mit zu niedrigen Gehaltsvorstellungen in so ein Gespräch gehen, sind sie doch daran Schuld.
    Wird doch niemand gezwungen sich unter Wert zu verkaufen oder?

    Beim Taschengeld ... also ich hab die Erfahrung gemacht, dass die Mädls mehr von den Eltern bezahlt bekommen. D.h. also, die haben vielleicht ein bissl weniger Geld zur Verfügung - was ich aber noch nie bemerkt habe - bekommen dafür aber alles andere bezahlt. Sprich Klamotten, Essen etc. zahlen Muddi und Vaddi. Das ist bei den Kerlen die ich kenne seltener der Fall gewesen.

    Für Taschengeldverhandlungen gilt das selbe wie im Beruf. Jeder muss seine Forderungen selber durchsetzen. Glücklicherweise gibt es keinen Taschgeldtarifvertrag - die armen Eltern. :D

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