Scherze, Spaß, Stimmprobleme, Musik, Müdigkeit und Maik als Chef - die Vita-Cola-Clubtour macht Station in Leipzig.

von Caro
Tag fünf und wir sind auf dem Weg nach Leipzig. In der Jugendherberge hat heute wirklich die Hälfte der Band das Frühstück in Anspruch genommen. Und das um kurz vor 9 Uhr am Morgen!
Einzig die wenig freundliche Arbeiterin in der Küche ist noch in Erinnerung geblieben. Denn Kaffee, das sei angemerkt, darf man natürlich nicht mitnehmen. Kost ja Geld. Also kein Wachmacher für mich heute.
Weiter geht’s im Auto zur Tankstelle, wo Stefan auf die Idee kommt schnell noch ein wenig Fastfood einzukaufen. Also ab zum Schnellrestaurant.

Lust auf Musik von KingPin bekommen? Hier hört ihr den Song "Colourblind"
Unter Anfeuerungsrufen der Band sprinte ich hinterher, nur um dann zu hören dass „wir schon seit Februar Frühstückszeiten bis um halb zwölf haben.“
„Ja, ist ja schön und gut“, antworten wir, „Aber bekommen wir jetzt hier auch richtiges Essen?“
„Nein, ich sagte doch schon! Erst um halb zwölf!“
Fastfoodketten sind auch nicht mehr das, was sie einmal waren.
Ein Tagebucheintrag von Jürgen auf der Fahrt beweist, dass die Band tatsächlich nichts anderes im Kopf hat, als Musik. Kann man ihnen aber auch nicht vorwerfen, im anderen Auto wird auch die ganze Zeit KingPin rauf und runter gehört.
In Leipzig angekommen bewundern wir das wunderschöne Hostel, in dem wir zwei Zimmer im vierten Stock bewohnen. Saubere, große Zimmer, bequeme Betten und gutes Essen. Das lernt man erst zu schätzen, wenn man in Berlin in ein Hostel einzieht, das nebenbei bemerkt zur selben Kette gehört und genau so viele Sterne hat, und Zustände vorfindet, die nicht mal der Jugendherberge aus Weimar gleichkommen. Aber was solls, befindet die Band, ist ja nur zum Schlafen.
In Leipzig gab es, wieder einmal, den festen Vorsatz, ein bisschen mehr von der Stadt zu sehen. Laut Caros Tagebuch kam man aber nicht weit, nur bis zum Hauptbahnhof, der aber durchaus einen Blick wert ist.
Dort ist dann auch einmal Zeit, fernab der zotigen Sprüche und testosterongesteuerten Aktionen eine Ruhepause zu genießen. - Das steht so im Buch!
Netterweise bringen mir Stefan und Caro dann auch etwas zu Essen vom Bahnhof mit. Der arbeitende Journalist muss ja auch mal etwas zu sich nehmen.
Einziges wirkliches Problem heute: Die Stimmen der beiden Sänger. Caro klagt schon seit Tagen über eine leichte Erkältung und lutscht fleißig Salbeibonbons.
Stefan hingegen klingt nicht wie Stefan, sondern wie ein Reibeisen. Wie er es schafft, auf der Bühne dennoch so wie immer zu singen, ist mir ein Rätsel.
„Was? Ich sollte mehr Wasser trinken? Vielleicht hast du ja recht...“
Am Abend geht’s dann in die Halle 5, ein Jugendhaus. Gelegen in einem Hinterhof und von innen aussehend wie ein alter Bunker. Aber bemüht haben sich die Jugendlichen, denn immerhin ist es drinnen in schönen Farben gestrichen.

Mark singt Alina Foto: Holm Kräusche
Am Einlass wollen so viele Leute hinein, das Sarah und ich gar nicht hinter herkommen und sich eine kleine Schlange bildet. Natürlich hat die Sache einen Haken. Am Montag müssen viele wieder zur Arbeit oder in die Schule, was bedeutet, dass nicht alle bis zum Auftritt von Kingpin durchhalten.
Der Auftritt läuft dann heute auch ein wenig anders als sonst, die Band packt ihre kurze Set-Liste aus und improvisiert sehr viel. Maik schreibt aber, dass er viel Spaß dabei hatte.
Kleinere und größere Fehler werden dann wie immer in der geselligen Runde besprochen, die Maik heute mit viel Charme und einer harten Hand dazu bekommt, sich ruhig und gelassen zu unterhalten.
Stefan spricht aber schon von einem „allgemeinen Formtief“. Machen sie jetzt schlapp?
Generell fällt aber Jürgen und ihm auf, dass die Städte jetzt nur noch eine wechselnde Kulisse sind und die Beziehung untereinander in der Band in den Vordergrund rückt.
Dadurch, dass man immer im selben Zimmer pennt und auch sonst den ganzen Tag zusammen verbringt, lernt man sehr schnell sehr viel über den Anderen.
Aber was sagt eigentlich Mark zum Tag?
„Aber morgen schreib ich wieder mehr, versprochen!“ Und nicht wieder an Leibnitzkekse denken!
Bleibt nur noch mit den Einträgen von Löta und Caro zu enden.
Keine Lust und bis morgen in Berlin!
Folgende Konzerte stehen jetzt noch an:
19.10. Aufsturz, Berlin King Pin + Delta-Rangers (Berlin)
20.10. Zwischenbau, Rostock King Pin + NOEMA (Rostock)
21.10. Deja-Vu, Schwerin King Pin + Kinder des Ostens + 3/4 Noin (Schwerin)
22.10. Gröninger Bad, Magdeburg King Pin + The 3 Kings (Magdeburg)
Gestern stoppte der Vita Cola Tourbus in Weimar. Ein Tag voller Treppen. Lest hier, wie es war.