Mit „Die schönen Tage von Aranjuez“ hat einer der wohl einflussreichsten deutschen Regisseure wieder zugeschlagen. Nach Erfolgen wie „Der Himmel über Berlin“, „Buena Vista Social Club“ und „Das Salz der Erde“ wagt sich Wim Wenders nun an die Verfilmung eines Theaterstückes. SPIESSERin Anna sagt euch, ob die Umsetzung gelungen ist. mehr
Jetzt wirds rockig. Aaron Keylock feiert sein Debüt und haut auf seinem ersten Album ordentlich in die Saiten. Ob er das verstaubte Image der Rockmusik abschütteln kann, verrät euch SPIESSER-Autor Tom. mehr
Für Alex von Freeden ist Street Art nicht nur Straßendekoration, sondern auch eine Möglichkeit seine politische Meinung auszudrücken und soziale Missstände anzusprechen. Mittlerweile verdient der ehemalige Sprayer mit seiner Kunst auch sein täglich Brot. Wie er das geschafft hat und wie er Kindern und Jugendlichen Street Art näher bringt, hat er SPIESSERin Franzi verraten. mehr
Heute ist es mal wieder so weit. Der Freitag fällt auf den 13. des Monats und versetzt damit viele Leute in Angst und Schrecken. Unglückstag kombiniert mit Unglückszahl = Chaos! Das gilt vor allem für die, die abergläubisch sind. SPIESSERin Franzi hat 13 glaubhafte Fakten für euch. mehr
Mit einer Katze ist das Leben doch gleich viel schöner. Das merkt auch der Straßenmusiker James, als in seiner neuen Bleibe der streunende Kater Bob auftaucht und nicht mehr von seiner Seite weicht. Aber die Probleme lösen sich ja trotzdem nicht in Luft auf. Welche Hürden James mit seinem Kater meistern muss, weiß SPIESSER-Autorin Carla. mehr
Du weißt noch nicht, wo du studieren willst? Wie wäre es mit der SRH Hochschule für Logistik und Wirtschaft Hamm, einer privaten Hochschule, die auf Flexibilität und Praxisbezug setzt? mehr
Das letzte Schuljahr steht an und du bist noch nicht sicher, wie es danach weitergeht? Dann ist eine Sprachreise mit ESL – Sprachreisen genau das Richtige für dich! Ob kombiniert mit einem Praktikum oder einem Freiwilligendienst – Informiere dich, welche Möglichkeiten es mit ESL gibt! mehr
In regelmäßigen Abständen ploppt sie hoch: die Diskussion darüber, ob Ernährungsunterricht an den Schulen Standard werden soll. Was spricht dafür – und was dagegen? Unsere SPIESSER Autoren Simone und Chris diskutieren für euch. mehr
Wenn ich meinen Küchenschrank öffne, sehe ich zwei Bücher, die ich neben Brotdosen und Kaffeekapseln gestopft habe: einmal ein total mit Honig verklebtes Kochbuch für Studenten, das ich wohl nur einmal benutzt habe, um eine Honigkatastrophe zu veranstalten, und ein Schulheft aus meiner Realschulzeit. „HE“ steht vorne drauf – „Haushalt und Ernährung“. In der achten Klasse haben wir da wahnsinnig viel gelernt. Meine beste Freundin N. zum Beispiel, dass Putzessig in einem Salat eher wenig zu suchen hat. Wir hatten also großen Spaß, da wir als Gemeinschaft gekocht haben, Jungs wie Mädels. Klassensprecherin E. ist inzwischen gut dabei, die nächste Spitzenköchin zu werden. Damals wurden wir von keinen Ernährungstrends beeinflusst, es gab noch kein Instagram.
Doch wie allgegenwärtig das Thema Essen auch sein mag, so niederschmetternd ist das Ergebnis des Ernährungsreports 2017. Um 7 % ist der Anteil derer, die exzessiv zu Tiefkühlprodukten greifen, angestiegen. Eine Motivation dafür: Bequemlichkeit. Zwar kochen 39 % der Befragten täglich, doch die Zahl der Fast-Food-Fans liegt bei 41 %. Wie sich das auf die Fettleibigkeit im Land und die damit verbundenen Risiken von Übergewicht auswirkt, braucht man vermutlich gar nicht herausstellen. Und auch Normalgewichtige sind nicht gefeit vor chronischen Krankheiten dank ungesunder Ernährung. Von schlechter Haut, die dank Burger entsteht, möchte ich gar nicht erst anfangen!
Unsere Lehrerin, eine elegante Dame mit starker Meinung, hat jedoch niemals den Zeigefinger gegen Tiefkühlpizzen erhoben. Sie klärte uns stattdessen über versteckte Fettwerte auf. Wann welche Nährstoffe wie Sinn machen. Warum Bioprodukte tatsächlich besser sind. Und wichtig. Die Gerichte, die wir in den Doppelstunden einmal die Woche kochten, waren nicht verschwurbelt, so wie man sie in tausend Koch- und Diätbüchern finden kann, dafür aber lecker. Und vor allem: preiswert! Die gefüllte Paprika bereite ich mir heute noch zu – einen Eintopf habe ich sogar damals für den Geburtstag meines Vaters gekocht. Und war danach stolz, als hätte ich „Hell’s Kitchen“ gewonnen.
Mir hilft, wenn jemand bei mir steht – denn bei Kochtutorials trennt mich ein Bildschirm von der Person, man sieht nicht immer alles und fragen kann man auch nichts. 89 % der befragten Jugendlichen zwischen 14 und 18 schwingen gerne den Kochlöffel, doch seien wir ehrlich: als Teenager hat man nicht immer die Mittel, einen Kochkurs zu besuchen. Eine kleine Auszeit im Stundenplan ist da natürlich sehr hilfreich. Sicher, Schulen sind nicht dafür verantwortlich, Defizite von Politik und Elternhaus zu glätten. Aber speziell, wo die Tage im Schulgebäude immer länger und hektischer werden, ist Ernährungskunde ohne Druck eine nette Abwechslung. Und: Biologie ist bereits so vollgestopft wie mein Küchenschrank, um auch noch über Lebensmittel zu informieren. Ich möchte übrigens nicht damit sagen, dass ich mich dank diesem Schulfach in Enie van de Meiklokjes verwandelt hätte. Aber im Vergleich zu anderen akademischen Tätigkeiten habe ich beim Kochen ein Ergebnis, das sogar schmeckt. Also, wer hat Lust auf Pizzabrötchen?
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Text: Simone Bauer, Christian Schneider
Alle sollen Zugang zu gutem Essen haben können. Da besteht sicher Einigkeit. Ich bin auch der Letzte, den man überzeugen muss, dass Schule neu gedacht und aktualisiert werden muss. Ernährungsunterricht an Schulen als Pflichtfach einzuführen, liegt mir jedoch schwer im Magen. Aus mehreren Gründen.
Zu allererst: Es ist schon ein verdammt mieses Zugeständnis, dass wir Essen beibringen müssen. Ein Symbol der immensen Distanz zu den grundlegendsten Dingen in unserem Leben. Hoffentlich haben wir in 10 Jahren kein Fach dafür, wie wir uns die Hose richtig herum anziehen.
Die aktuelle Ernährungsweise ist stellenweise problematisch. Aber was will der Vorschlag des Ernährungsunterrichts? Es in der Theorie lösen. Wir alle wissen ja, wie empfangsbereit wir als Schüler für belehrendes Wissen im Unterricht waren oder sind. Vor allem beim aktuellen Verständnis von Schule, welches sich viel zu selten wie ein Lernen miteinander anfühlt, sondern ein möglichst präzises Erfüllen von Klausuranforderungen ist. Dazu kommt die Angreifbarkeit des Lehrpersonals, sobald diese sich selbst „ungesund“ ernähren. Was ist überhaupt gesund und ungesund? So viel Fleisch wie derzeit im Schnitt, das ist sicher ungesund. Cola und Bifi als Hauptnahrungsmittel – hier hält sich der wissenschaftliche Zweifel sicher in Grenzen. Aber schon bei Milchprodukten gehen die Meinungen auseinander. Ist ein Glas Wein gesund? Sind vegane Gummibärchen gesünder? Bei einer derart starken Industrie hinter den Lebensmitteln ist die Anzahl sich widersprechender Studien enorm.
Zumal das gestiegene Interesse der Jugend am Thema Ernährung auch zu großen Teilen auf der Optimierung des Aussehens beruht. Man bedenke nur den Zuwachs von Fitnessshakes, Nahrungsergänzungsmitteln und Superfoods. An dieser Stelle wäre eine Sensibilisierung des Medienumgangs und das Hinterfragen von Quellen und Interessen eine große Hilfe.
Doch das sind Detailfragen. Mit Sicherheit ist eine Verbesserung der bewussten Ernährung, wie sie jeder für sich dann auch selbstbestimmt gestalten mag, erstrebenswert. Und ohne Frage ist Schule da wichtig. Schließlich verbringen wir alle da eine ganz entscheidend prägende Zeit unseres Lebens. Trotzdem ist der Weg über ein Schulfach der denkbar schlechteste. Und auch ein müheloser. Aufwändiger, aber sicher wirkungsvoller wäre das Schulumfeld gesünder zu gestalten. Die höchste Priorität sollte dabei die Schulverpflegung haben. In der Klausur des Ernährungskurs eine 1 schreiben und dann einmal mit gestrecktem Arm durch’s Snackregal der Cafeteria mangels Alternativen. Lecker. Beruhigtes Gewissen au chocolat.
Das Thema Ernährung ist gesamtgesellschaftlich präsent und kann deshalb nicht nur als Schulfach angegangen werden. Schulgärten und angeleitetes, gemeinsames Kochen könnten ein guter Schritt sein das Verständnis, was gute Lebensmittel ausmacht und wo diese herkommen, zu stärken. Und das macht auch besser satt als Papier.
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