12.30 Uhr in der Blockade Hansastraße
Die linken Blockierer sind gut vorbereitet. An einem Stand werden Essen und warme Getränke verteilt. Viele von ihnen haben Decken und sitzen auf dem Boden. Außerdem wird fleißig getwittert, welche Blockade wo ist und wo Nazigruppen gesichtet wurden. Denn viele Nazis kommen jetzt erst mit dem Bus an und sollen sich, geschützt durch Polizeiketten, zum Neustädter Bahnhof begeben.
Es ist noch Suppe da ...
Rechte gegen Linke gibt's auf der nächsten Seite.
Dir gefällt dieser Artikel?
auf Facebook teilen auf WhatsApp teilen auf Twitter teilen auf Google+ teilen
Kommentare
26 KommentareEinloggen
Wir haben leider keinen Einfluss auf die Googleanzeigen.
Google scannt die Texte und schaltet entsprechende Werbung.
Das finde ich auch. Ich finde es auch gut, dass die Behörden den Weg der Demonstration vorgaben. Nicht in Ordnung fand ich, wie ich im "SPIEGEL-Video" sah, auch die Linken oder VORWIEGEND die Linken gewaltbereit waren(Umgedrehtes Auto, Straßenblockade, brennende Sachen ...)
Vielleicht sollte sich mancher Demokrat mal fragen, ob die Gefahr für die Demokratie von links nicht ebenso stark(oder stärker, sie sind sogar von einer Partei im bundesdeutschen Parlament vertreten und regieren in Brandenburg mit!) ist.
Es verwundert mich doch sehr, dass auf Spießer Anzeigen geschaltet werden (von Google?) "Gegen Nazis - Wir haben alles gegen Nazis - Shirts, Kapuzis, Aufkleber uvm. ", aber seltsamerweise nirgendwo auch auf die Folgen des Linksextremismus hingewiesen wird ...
Fest steht: Die Demokratie wir angegriffen, und das nicht nur von rechts(Mit denen koaliert eh keiner) sondern auch von den Linken, die im Parlament sitzen.
Soeben entdeckt und für sehr gut befunden.
Das Video von SPIEGEL Online über den 13.2.
Video
Das Problem ist doch, dass es genug gibt, die eine Demonstration mit einer Krawall-Party verwechseln - auf beiden Seiten. Das schreckt ab. Und wenn ich Linke treffe, die mit Gewalt gegen Gewalt demonstrieren, dann möchte ich mich nicht auf deren Seite stellen. Die Polizei mag sich nicht immer richtig verhalten, das ist trotzdem noch kein Grund jemanden, der nur seine Arbeit macht, mit Ziegelsteinen zu bewerfen.
Und zur "im Osten sind alle Nazis"-Debatte: Ich war im Sommer eine Woche in Dresden und hab keinen einzigen Nazi gesehen. Zurück tief im Westen stand mir dann gleich eine Horde im Supermarkt gegenüber. Jetzt, wo ich hier wohne, habe ich auch nicht das Gefühl, das es einen großen Unterschied im Alltagsleben gibt.
Hast du nicht aufgepasst? Der Großteil der demonstrierenden Nazis kam nicht aus Dresden, also wurde Dresden nicht als Stadt brauner. Es war ein Treffpunkt, der auch irgendwo anders in Deutschland hätte sein können.
Aber etwas macht mich wütend und traurig: Ich verstehe die Menschen, die an diesem Tag im Stillen gedenken wollen. Es war aber nicht die Menschenkette, die die Nazis aufgehalten hat! Ich mag Rechts- und Linksextreme gleichermaße nicht, aber in diesem Fall muss die Mitte (und das will die CDU ja sein) mit dem linken Rand zusammen arbeiten, sonst verschwenden wir unsere Kraft, dabei könnten wir doch viel stärker sein. Außerdem ist es ein Armutszeugnis für die CDU, wenn sie nicht in der Lage ist, dafür über ihren Schatten zu springen.
Und die Linksextremen wären nicht so extrem, wenn die Konservativen den Ernst der Lage erkennen würden.
endlich die Zähne geputzt. Dresden ist einer meiner liebsten Städte, wenn nicht sogar meine Liebste. Leider wurde die Stadt in den letzten Jahren immer brauner. Doch nun hat sie endlich mal Zähne geputzt und das böse braun abserviert. Die Demokratie hat gesiegt!
Ich war in diesem Jahr auch erstmalig auf der Demonstration.
Wir konnten kostenlos mit den Bussen aus Potsdam mitfahren und ich traf mich mit einer kleinen Gruppe in Cottbus vor dem Bahnhof. Allerdings musste ich durch die beiden Unterführungen des Bahnhofs laufen und sah zunächst auf dem Bahnsteig, auf dem der Zug nach Dresden fuhr, etliche Polizisten, doch in der Haupthalle, in der haufenweise Rechte standen, entdeckte ich keinen einzigen Polizisten. Ein mulmiges Gefühl überkam mich, zumal mich alle sehr komisch ansahen. Dennoch bin ich unbeschadet herausgekommen. Auf den Bus mussten wir anschließend doch noch eine Stunde warten und sind deshalb in ein Center gegangen. Gleich am ersten Geschäft, das ich sah hingen Schilder mit der Aufschrift "Am 13. Februar hat unser Café aus betriebsbedingten Gründen geschlossen. Vielen Dank für Ihr Verständnis" und "Am 13.2. haben wir nur bis 12 Uhr geöffnet.". Als die Busse ankamen, wurden wir geteilt, ein Bus für die Blockade und ein Bus für die Menschenkette. Was sehr auffiel, waren die vielen älteren Menschen im Bus. Ich setzte mich also in den Bus der Menschenkette und es wurden Stadtpläne, Notfallnummern, Pfeifen, Zugverbindungen und Plakate verteilt. Viele bekamen vorher Esspakete und so stank der Fleischgeruch die gesamte Fahrt durch den Bus. Die Menschen, die aus Potsdam kamen, fuhren schon seit 7 Uhr mit diesem Bus und so wurde beschlossen, baldmöglichst eine Pause zu machen. Die Autobahnraststätte war allerdings mit Nazis übersät und die Ansage "Okay, doch keine Pause.", folgte sogleich. 11.15 Uhr bekamen wir dann die Information, dass die Lage in Dresden sehr entspannt und die Neustadt voller antifaschistischer Demonstranten sei, während Nationalsozialisten stark von der Polizei aufgehalten werden.
Allgemeine Entspannung breitete sich aus und hinter mir spielten zwei Menschen "Ich sehe was, was du nicht siehst...".
Kurz bevor wir dann endlich in Dresden ankommen sollten, gerieten wir in eine Polizeikontrolle. Während die PWK-Fahrer unbehelligt in die Stadt fahren durften, mussten die beiden Busse umkehren und die Leute, die zur Blockade wollten, liefen sogar in die Stadt. Wir hielten an einem anderen Standpunkt und liefen dann auch in die Stadt. Auf dem Weg zum Rathaus kam ich an einer angemeldeten Kundgebung vorbei, die von der Polizei gesperrt wurde. Man hörte laut Antifa-Musik, die immer wieder von der Sprecherin unterbrochen wurde, welche die Polizisten darauf aufmerksam machte, dass sie das Versammlungsrecht verletzen und ihnen fünf Minuten gab, um zu verschwinden. Sie brauchten 10 Minuten, bis die Menschen durchgelassen wurden. Zwischendurch flogen noch 5 Polizeihubschrauber über unseren Köpfen entlang, die Leute fotografierten sie und Euphorie machte sich breit. Nun suchte ich den Weg zum Rathaus, doch keiner wusste etwas darüber. Also ging ich einfach in die vermutete Richtung und je näher ich kam, desto mehr Details bekam ich von den Leuten zu hören. Pünklich um 13 Uhr kam ich am Rathaus an und hörte mir die fünfzehn minütige Rede der Bürgermeisterin an und anschließend bewegten sich die Teilnehmer langsam in einer großen Runde. Die Kette war ziemlich lang und ich stand direkt vor der Semperoper, als die Glocken ertönten und wir uns alle anfassten. Es war eine wunderschöne Ansicht und man fühlte einen großen Zusammenhalt, als sich die Kette schloss. Zudem sah es sehr schön aus, wenn man sich umdrehte und die Menschen mit einem Lächeln auf den Lippen sah, die alle durch ihre Hände miteinander verbunden waren. Zwischenzeitlich zog eine kleine Gruppe Rechter vorbei, wobei neben nahezu jedem ein Polizist lief. Mit dem Ende des Glockenklingens ließen sich die Menschen wieder los und wieder bemerkte ich ein Lächeln in vielen der Gesichter. Zwei Polizisten ritten auf Pferden vorbei und ich machte mich auf die Suche nach warmen Orten, weil es bitterkalt war und fand eine Buchhandlung, in der ich mich aufhielt, bis später ich den Busparkplatz suchte. Unsere beiden Busse fuhren kurz nach 17.00 Uhr ab und dort unterhielt ich mich noch mit einer Schülerin, die bei der Blockade am Albertplatz mitwirkte. Sie erzählte, es seien mehrere tausend Leute gewesen, die den Marsch blockierten und auch dort herrschte eine sehr gute Stimmung und viele Menschen tanzten zur Musik. Es verlief dort gewaltfrei und die Blockade war sehr erfolgreich, da die Rechten nicht vom Bahnhof in der Neustadt wegkamen.
Trotz der großen Kälte, Nässe und der vielen Zeit, die ich investiert habe, bereue ich es keine Sekunde, an der Demonstration teilgenommen zu haben.
Dresden - wir sehen uns im nächsten Jahr wieder!