Weihnachtszeit ist Märchenzeit. Doch mit „Es war einmal“ geben sich SPIESSER-Autoren nicht zufrieden.
Diesmal schwankt Kathrin zwischen Risiko und Happy End.
28. November 2014 - 15:35 SPIESSER-Autorin Downtowngirl.
ich darf euch doch duzen? Meine Oma hat mich im Kindesalter mit euren Lebensweisheiten versorgt. Ihr habt mir beigebracht, keine Süßigkeiten von Fremden anzunehmen und anständig die Laken zu schütteln. Aber es waren nicht die praktischen Haushaltstipps, die mich nachdrücklich beeindruckt haben. Ihr habt mir erzählt, wenn ich mutig in die Welt hinausziehe und das Abenteuer suche, werde ich am Ende glänzend dastehen.
Man muss zwar Frösche küssen, aber wird Prinzen finden und zu großem Reichtum gelangen. Ihr habt mir gesagt, dass man nur die Sicherheit des heimatlichen Nestes verlassen muss, um etwas viel Besseres zu finden. Und die Bösewichte und Neider? Die nehmen ein schlechtes Ende. Karma und so. Jetzt, 15 Jahre später, bin ich ausgezogen – aber eure Happy Ends vermisse ich. Wer sein Geld der Bank anvertraut, hat am Ende weniger als vorher. Wer einen Prinzen heiratet, landet in der Klatschpresse und die tyrannischen Könige unserer Welt holen sich Hilfe von Raketenabschussstationenstatt böser Feen. Am liebsten würde ich meine Bude von innen absperren und nie wieder rauskommen. Wo ist meine Belohnung dafür, dass ich auf eigenen Füßen stehe? Sicher nicht in den unbezahlten Rechnungen und der miesen Arbeitsplatzsituation. Das würde eher der Pechmarie zustehen statt mir.Schließlich hab ich meine Laken immer ausgeschüttelt!
Aber wolltet ihr mir vielleicht was ganz anderes sagen? Wenn ich gemütlich daheim in meiner sicheren Wohnung sitze, kann mir nichts passieren – Prinzen, Frösche, reich gedeckte Tische und Lebkuchenhäuser werde ich da aber nicht finden. Wolltet ihr mich beruhigen, indem ihr mir gesagt habt, dass jeder mal scheitert wie Hans – und am Ende auch ohne Gold glücklich sein kann? Oder dass man wie Aschenputtel einfach um Hilfe bitten muss, um ans Ziel zu kommen? Und dass einem auch in harten Zeiten Freunde zur Seite stehen – selbst wenn es nicht sieben sind? Wenn es das war, was ihr mir sagen
wolltet, dann habt ihr es gar nicht übel gemacht – Erziehungsauftrag erfüllt!Eins weiß ich: Wer nicht wagt, der nicht gewinnt! Danke, dass ihr mir geraten habt, mutig zu sein.
Ich nehme an, so eine Ansprache wundert dich, und ich muss zugeben, zu der Einsicht dahinter kam ich auch nicht leicht. Früher habe ich gedacht, dass du das Schlimmste bist, was mir je passieren könnte. Aber jetzt habe ich eine andere Meinung: Dank dir, meine Sackgasse, habe ich vieles über
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vor ein paar Wochen habe ich dich aus dem Briefkasten gefischt. Du bist meine Berechtigung zur Wahl, meine Berechtigung zur Mitbestimmung in Deutschland. Seitdem hängst du an meiner Pinnwand, wirst von Notizzetteln und Einkaufslisten umrahmt und wartest
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Sie sind klein, sie sind fies und man wird sie kaum los. Die Rede ist von den Plagegeistern der Pubertät: den Pickeln. SPIESSERin Jenni kann sie echt nicht mehr sehen und lässt ihrem Frust in ihrem Brief freien Lauf.
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SPIESSER-Praktikantin Franziska hat mit ihrem WG-Leben Klartext gesprochen und dabei positive und negative Seiten entdeckt – und letztendlich ihre Liebe gestanden!