SPIESSER-Autoren schreiben Briefe an Nazis. Heute: Sandra, 16, an Hajo Herrmann, der einen Nazi-Verein juristisch unterstützt, der in ihrer Heimatstadt Borna ein Denkmal errichten will.
03. January 2008 - 11:27 SPIESSER-Redakteurin Onlineredaktion.
ich schreibe Ihnen diesen Brief, um Sie darauf aufmerksam zu machen, dass ich es nicht in Ordnung finde, wie Sie in meiner Heimatstadt in Erscheinung treten. Ich weiß, dass Sie den Verein Gedächtnisstätte juristisch vertreten. Dieser hat ein Gebäude in Borna - der Stadt, in der ich wohne - erworben, um dort ein angebliches Denkmal für deutsche Opfer des Zweiten Weltkrieges zu errichten. Allerdings wurde dieser Verein bis vor kurzem von der Rechtsextremistin und Holocaustleugnerin Ursula Haverbeck-Wetzel geleitet. Und sollte dieser Verein sein Anliegen durchsetzen können, so wird aus meiner jetzt noch bunten Stadt ein tiefbraunes Mekka.
Sie werden sich dessen wahrscheinlich bewusst sein, denn schließlich sind Sie einer der bekanntesten Verteidiger von Alt- und Neonazis. Aber allein die Tatsache, dass Sie den Zweiten Weltkrieg hautnah miterlebt haben, sollte Sie doch daran hindern, im Interesse eines solchen Vereins zu handeln. Ich verstehe wirklich nicht, wie jemand wie Sie mit diesen dummen Extremisten sympathisieren kann.
Aufgrund Ihres Alters von 94 Jahren sollten Sie eigentlich genug Weisheit und Erfahrung in sich tragen, um so einen Quatsch wie einen Verein zur Aufrechterhaltung von Nazi-Lügen nicht zu unterstützen. Ganz im Gegenteil, Sie sollten diesem ganzen volksverhetzenden, unaufrichtigen, verlogenen Mist Paroli bieten. Schließlich müssten Sie doch wissen, wovon Sie reden, denn als Jagdflieger im Zweiten Weltkrieg muss Ihnen doch Leid, Zerstörung, Trauer und Tod in jeglicher Form begegnet sein.
Ich bitte Sie daher, Ihr Engagement in diesem Bereich noch einmal gründlich zu überdenken. Hören Sie auf, diesem rechten Scheiß den Rücken zu stärken! Wir wollen keinen braunen Andrang in Borna, sondern einfach nur unsere Ruhe. Das Reslutat dieser Gedächtnisstätte wären noch mehr rechte Gewalt und Ausländerfeindlichkeiten. Bitte versuchen Sie das zu verhindern. Sie haben die Möglichkeiten dazu. Tun Sie etwas richtiges und vor allem: Seien Sie nicht dumm! Ich und wahrscheinlich auch die Einwohner meiner Stadt wären Ihnen mit Sicherheit sehr dankbar.
Vielen Dank für die Aufmerksamkeit.
Mit freundlichen Grüßen
Sandra
Mit der Aktion "Briefe an Nazis" unterstützt SPIESSER das Projekt Störungsmelder. Wenn ihr dazu beitragen wollt, schreibt selbst einen Brief an einen Nazi und schickt ihn an redaktion@spiesser.de.
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