"Hätte ich doch damals nur mein Studium durchgezogen" ... "Wenn ich damals X geheiratet hätte, wäre mein Leben viel besser gelaufen" ... "Wäre ich doch damals mutig genug gewesen, den Auslandsjob anzunehmen." ... "Hätte ich damals bloß angefangen zu sparen, dann hätte ich jetzt was auf der hohen Kante." ...
Na, haben Sie auch Ihre Hätt-ich-Nurs?
05. June 2009 - 22:22 von SPIESSER-AutorIn Polarfuchs.
Na, haben Sie auch Ihre Hätt-ich-Nurs?
Dann willkommen im Club. Jeder Mensch hat wohl den einen oder anderen Scheideweg in seiner Biographie, bei dem im Nachhinein die Frage auftaucht, wie alles verlaufen wäre, wenn er sich damals anders entschieden hätte. Und da ist auch gar nichts Schlimmes dran, sofern es nicht in Hadern ausartet.
Den Blick in die Kristallkugel gibt es leider nicht.
Darum können wir uns zwar intensiv mit Fakten und Überlegungen auseinander setzen, um darauf basierend eine für uns möglichst richtige Entscheidung zu treffen. Letztlich bedeutet eine Entscheidung immer ein Abwägen vieler kleiner Puzzleteilchen, die - auch bei kleineren Entscheidungen - ganz schön komplex werden können.
Die "umgekehrte Kristallkugel" gibt es allerdings schon: Wenn wir zurückblicken, vergessen wir häufig,
- dass wir nun den exakten Verlauf der Dinge kennen
- dass man insbesondere dann mit sich und Entscheidungen hadert, wenn man in einer aktuellen Situation unzufrieden ist
- dass die jetzige Situation in ihrem Ganzen niemals ausschließlich von dieser einen Entscheidung abhängig ist!
- dass wir selbst jetzt eine andere Person sind und auch andere Sichtweisen haben
Wichtig: "Heute eine andere Person mit einer anderen Sichtweise zu sein" bezieht sich keineswegs nur auf die entfernte Vergangenheit. Dass man mit Anfang 20 sicherlich ein anderer Mensch mit anderen Prioritäten ist als mit 35, ist ja ziemlich einleuchtend. - Aber es kann auch sein, dass Sie heute eine ganz andere Sichtweise haben als noch letzten Mittwoch und anders entscheiden würden: weil Sie inzwischen neue Eindrücke gewonnen und Fakten kennen gelernt haben, oder einfach in einem anderen Gemütszustand sind.
Ein banales Beispiel: Manchmal bekomme ich einen Rappel und mache etwas voller Begeisterung und spontan - Juhui, ich könnte ja einen Tanzkurs machen ... da füll ich doch sofort die Anmeldung aus und schick sie übers Internet ab. Einige Tage später trifft mich dann der Schlag: Was hab ich getan?
Was für eine so einfache Alltagssituation gilt, gilt natürlich erst recht für große oder sogar lebensprägende Entscheidungen: Es kann sein, dass man sie im Rückblick ganz anders bewertet als in der Situation selbst und denkt, einen Fehler gemacht zu haben. Dann gilt es aufzupassen! Denn wenn das Hätte-würde-wäre-wenn darauf hinausläuft, sich selbst niederzumachen oder sich ständig wieder vor Augen zu führen, dass man damals falsch entschieden hat, dann ist man nicht nur unfair mit sich selbst, sondern
- bremst sich auch in der Gegenwart aus
- versagt sich die Möglichkeit, aus Erkenntnissen zu lernen
- geht mit der aktuellen Situationen nicht um, sondern versteift sich lediglich darauf, einen Sündenbock zu finden (die "falschen" Entscheidungen oder sich selbst)
- lähmt seine Entscheidungsfähigkeit in der Zukunft (man hat ja schon bewiesen, dass man zu "fatalen" Entscheidungen fähig ist)
Gehen Sie konstruktiv mit sich um!
Sich konstruktiv zu fragen, wie es wohl anders gewesen wäre, birgt einen großen Lerneffekt:
- Sie reflektieren über sich und Ihren Lebensweg.
- Bei differenziertem Hinsehen erkennen Sie, dass Sie damals vielleicht eine ganz andere Sicht der Dinge hatten, als Sie das heute tun. Was hat sich inzwischen verändert? Vor allen Dingen: Wie haben Sie sich persönlich weiterentwickelt?
Wenn man etwas im Nachhinein als falsche Entscheidung wertet und beispielsweise bereut, eine Chance nicht wahrgenommen zu haben, birgt das konstruktive Auseinandersetzen damit die Gelegenheit, daran zu wachsen: Beispielsweise indem man erkennt, dass es die 100%ige Garantie im Leben nicht gibt und es daher manchmal auch etwas Risikofreude braucht. Sie erkennen so, woran es sich lohnt, zu arbeiten.
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Das Leben ist dazu da, das man lernt mit verschiedenen Situtionen klarzukommen, dazu zählen auch die, die nicht so schön sind.
Was zählt ist die Zukunft. Wenn du jedesmal zurückblickst, auf eine Sitution, die du am liebsten verändern würdest, hättest du nicht die Mögflichkeit, der Zukunft ins Gesciht zu blicken.
Der jetzige Augenblick zählt, was geschehen ist, kannst du nicht mehr rückgängig machen.
und der konjunktiv ist auch oft im wege...schon klar...was für eine erkenntnis.
der vergangenheit nachzutrauern ist ungefähr so sinnvoll, wie einem elefanten ein trinkröhrchen in den rüssel zu stecken.
türlcih aus fehlern lernt man und wenn möglich sollte man sie in der gegenwart und zukunft vermeiden oder rückgängig machen...
aus fehlern kann man lernen, aber ständig "hätte-würde-wäre-wenn" macht einen nieder. schauen wir lieber in die gegenwart, denn die zukunft bringt viele neue entscheidungsmöglichkeiten
:)
Interessanter Artikel, hat sich bestimmt jeder schon mal mit auseinandergesetzt.
Ich denk es gibt keine falschen Entscheidungen, vielleicht ist das Leben ja doch ein Ponyhof... und einige Misthaufen gehören eben dazu =D
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https://youtu.be/dc3EW7fgqk8
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[Bild:1]
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türlcih aus fehlern lernt man und wenn möglich sollte man sie in der gegenwart und zukunft vermeiden oder rückgängig machen...
damit meint er bestimmt den plural von "Hätt ich nur...(das und das getan)?!"
Ich stimme zu, wäre aber dennoch neugierig, was denn eine Hätt-ich-Nurs ist. Womöglich ein Element sächsischer Jugendsprachkultur?
aus fehlern kann man lernen, aber ständig "hätte-würde-wäre-wenn" macht einen nieder. schauen wir lieber in die gegenwart, denn die zukunft bringt viele neue entscheidungsmöglichkeiten
:)
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wir bereuen nichts!