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Tausche digitales Leben gegen Analog-Version

Ein Leben ohne Telefon, Computer und Fernseher? Kaum vorstellbar. SPIESSER-Autorin Anh hats ausprobiert! Statt allabendlicher Berieselung, permanenter Smartphone-Spielerei und der täglichen Einschlafprozedur mit Musik, gibts eine Woche lang nur selbstgeschriebene Zeilen, Zeitung und Brettspiele.

07. May 2013 - 17:32
SPIESSER-Autorin whityhumbuk.
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whityhumbuk Offline
Beigetreten: 27.06.2012

Tag 1 Heute beginnt also mein Selbsttest. Ich tausche Netbook, Fernseher, MP3-Player und Co. gegen … Ja, wogegen eigentlich? Die innere Ruhe? Stille?

Ich weiß auch nicht, worauf ich mich da schon wieder eingelassen habe, es ist bizarr: Da habe ich schon mal frei, Zeit nur für mich und am Ende sitze ich mit meinem Bruder bei einer Pizza und warte doch nur auf einen Piepton, der mir das Gefühl geben könnte, wichtig zu sein.


Der Computer bleibt aus und das sieben
Tage lang. Mit ihm auch Fernseher,
Radio und Handy....

Ich meine, ich habe es auch geschafft, Facebook aus meinem Leben zu verbannen. Ich kann damit leben, dass mein Fernseher mal den Mund hält. Ich kann auch damit leben, nicht immer „up to date“ zu sein. Vielleicht wird es mir auch guttun, weitere Reizüberflutung zu stoppen.

Ich bin kein Mensch der Stille, um mich herum muss immer etwas los sein. Wenn dann doch mal die Energiereserven auf Halbmast stehen, schlafe ich sogar vor dem Fernseher ein. Auch meine Planungssucht muss ich in dieser Woche hinten anstellen. Verabredungen werden sich schon ergeben - ohne Telefon und so. Vielleicht lerne ich dabei, ein wenig mehr mit Spontaneität umzugehen...

Ach, hatte ich schon erwähnt, dass mein Freund rund 600 km von mir entfernt wohnt? Das bereitet mir besondere Bauchschmerzen. Trotzdem, scheitern kommt nicht in Frage.

Ich werde das schaffen! Lichter, Bildschirme und Anh auf "Aus". Heute ist mein Tag. Das wird meine Woche und dies meine vorerst letzte mediale Bilanz:

  • Meine letzte SMS: für Papi
  • Meine letzte App: News & Wetter
  • Mein letztes Fernsehformat: Tatort
  • Mein letzter Film: Die fantastische Welt von Oz
  • Mein letztes Lied: Bosse - „So oder so“
  • Mein letztes Telefonat: mit meinem Freund
  • Die beste Reaktion: Und wie willst du mir jetzt zum Geburtstag gratulieren?

 

Tag 2 des Selbsttests und schon kommt Anh das erste Mal ins Straucheln. Unisport-Anmeldung und niemand, der die Onlinebuchung für sie vornehmen kann … Niemand? Oma Helga muss ran, wider allen Gefahren des ominösen Internets: Oma besucht heute das world wide web.

Na das fängt ja gut an. Kaum habe ich meinem Leben die Geschwindigkeit entzogen, muss ich mit 16 000 Mbits durch eine Grauzone düsen. Ich gestehe: Ich habe geschummelt.

Wer hätte denn ahnen können, dass ausgerechnet in dieser Woche die Anmeldung zum Unisport stattfindet. Natürlich ausschließlich online. Eine Woche hin oder her, ein Semester sportliche Betätigung habe ich bitter nötig.


Oma Helga macht heute erste
Bekanntschaften mit dem Internet.

Ein Masterplan muss her – sofort! Wer aus meinem unmittelbaren Umfeld könnte mir da nur helfen? Die Kommilitonen sind weit weg, meine Freunde kann ich nicht anrufen und um 8 Uhr stehen die in ihren Semesterferien auch nicht freiwillig auf.

Meine Oma muss also ran! Ich gebe zu, schon bessere Ideen gehabt zu haben und auch meine Oma ist nicht besonders begeistert. Das Internet sei gefährlich und sie wolle nichts damit zu tun haben, geiferte sie noch vor ein paar Wochen. Aber, liebe Oma, du und mein Netbook werdet am Ende des Tages bestimmt gute Freunde.

Ich gebe den beiden eine Stunde, um miteinander warm zu werden. Mein Oma lernt schnell: Die Sanduhr heißt, der Computer arbeitet, eine Maus kann durchaus auch wie ein Pfeil aussehen und nein, noch nicht alles funktioniert heutzutage mit Touchscreen. Also könntest du jetzt langsam mal aufhören, wahllos auf den Bildschirm zu tippen? Danke!

Na gut, wirklich talentiert ist meine Oma nicht, aber sie ist stets bemüht. Und sie ist obendrein auch noch stolz auf sich und berichtet ihrem Freund: „Du, ich lerne heute Computer...äh, wie heißt das? Ach nee, LÄBBTOPP!“


Trotz aller Bemühungen hat Anh leider
keinen Platz mehr beim Unisport
ergattern können.

Erstaunlich, dass wir es überhaupt geschafft haben Punkt 8 Uhr alles vorbereitet zu haben. Von 100-prozentiger Akkuleistung fahre ich langsam auf Stand-by, aber was ist das? Ein Onlineformular! Oma schaffst du das? Nach beidhändigen Scrollversuchen, sind wir endlich fertig. Abgeschickt und … “Leider ist dieses Angebot bereits ausgebucht.“

Es ist 8:12 Uhr. Einsichtig und hart gerügt kehre ich in mein Nomadendasein zurück. Dann empfiehlt meine Oma auch noch: „Machs das nächste Mal einfach selbst. Ich hab einfach keine Ahnung,“ sagt sie und schaltet das Radio an.

 

Tag 3 Ablenkung ist angesagt! Nach der gestrigen Pleite nimmt sich Anh ein Herz, ihr altes Diddl-Freundebuch und eine Leinwand, um ihren Freunden einen unerwarteten Besuch abzustatten.


Auf gehts: Anh besucht ihre Freunde
heute auf die altmodische Art und Weise.

Der Plan: Ohne Vorwarnung die Zelte bei den Lieben aufschlagen, mich durchfüttern lassen, mein seit der 2. Klasse etwas vernachlässigtes Freundebuch aktualisieren und gemeinsam ein Kunstwerk erschaffen ... Wer braucht schon einen Facebook-Status?

Los gehts beim  Architekturstudenten Markus. Um 9:43 Uhr ist er noch nicht ganz wach, eher kränkelnd und schlaftrunken. „Was machst du denn hier?“, ist die erste Reaktion. Nach dem ich alle Unklarheiten beseitigt habe, gibts für mich ein zweites Frühstück. Wach machen wir uns dann ans Werk: Federn, diverse Hinterlassenschaften des letzten Semesters landen auf der Leinwand und dann bin ich auch schon wieder weg.

Meine Stationen bei Pia und Lydia verlaufen im Sande, vor verschlossenen Türen. Dafür öffnet mir eine etwas irritierte Mutter die Pforten für meinen nächsten Besuch bei Tom. Nach dem ich mich fünf Minuten lang vor der Wohnungstür gerechtfertigt habe, umarme ich ihn, trete ein und fordere ihn auf, sich gefälligst über meine Anwesenheit zu freuen! Aber wer sich einen Kalender kauft, um dann all seine Termine im Handy zu managen, darf auch durchaus mal von Spontanbesuchen überfordert sein. Da bewahre ich mir doch lieber die mentale Gedächtnismaschine. Besser als jedes Gehirnjogging!


Anh hat ihre Überraschungsbesuche
genutzt und mit ihren Freunden gebastelt.

16:42 Uhr. Luisa. liebe beste Freundin, nie bekam ich eine solch schöne Begrüßung: „HÄÄÄÄÄ?“ Lektion heute: Meine Freunde stehen nicht so auf die plötzlich-vor-der-Tür-stehen-und-freundlich-empfangen-werden-Tour, sondern bevorzugen die gewöhnliche SMS-Prozedur. Mit ihren zukünftigen Erzieherqualitäten lässt Luisa dann aber bald eine bunte Blumenwiese auf meiner Leinwand erstrahlen.

Das Bild ist aber noch nicht fertig und so mache ich mich als letztes für diesen tag auf den Weg zur einzigen Person, die wirklich etwas von Kunst versteht: meine Freundin Friederike, eine gestaltungstechnische Assistentin. Einen angeschossenen Pinguin, ein paar geometrische Formen und eine Grinsekatze später, lautet mein heutiges Fazit: „Kein Hashtag, keine App und auch kein neuer Beziehungsstatus kann die Wahrheit ersetzen, die man aus Freundschaftsbüchern herauslesen kann.“

 

Tag 4 Anh hats erwischt. Krank vor Liebesentzug kämpft sie mit dem eigenen Schweinehund, nur, um die wohlbekannte Stimme ihres Freundes zu hören. Beziehungsstatus: Es ist kompliziert.


Hilft nur bedingt gegen Liebeskummer:
Briefe schreiben....

„Vielleicht schreibst du mir dann wieder öfters einen Brief“, ist das Einzige, was ich aus meinem Freund herausbekomme, als ich ihm eröffne, dass nun eine Woche Funkstille zwischen uns herrschen werde – zumindest auf dem elektronischen Wege. Das ist nun fünf Tage her.

Ich hatte mir das alles irgendwie einfacher vorgestellt. Die Tatsache, dass ich eine Fernbeziehung führe, habe ich mir ja ganz allein ausgesucht, genau wie diesen Selbsttest. Aber der erste Brief meines Freundes kommt mir dann vor, wie ein Schlag in die Magengrube. Ich verkneife mir ganz tapfer eine Träne. Was so eine Stimme am Telefon ausmachen kann ...

Er fehlt mir und alles, was ich habe, sind Geldbörsenfotos und seine Briefe. Heute ist keiner gekommen. Nun ist es ja nicht nur so, dass wir kommunikativ voneinander getrennt sind. Vielleicht kennt der eine oder andere von euch das Phänomen, bei hoffnungslosem Liebeskummer auch ganz schlimme Liebeskummermusik hören zu müssen. Doch auch das ist tabu.


Make Love Work – trotz Fernbeziehung?
Das stellt Anh auf eine harte Probe!

Mit einem Loch im Herzen habe ich mich also allein in meinem Zimmer zurückgezogen. Der Versuch, für die Nahrungsaufnahme durch das schlagerverseuchte Wohnzimmer zu pilgern, wird zur Tortur. Mittlerweile läuft DJ Ötzi ...

Es ist nicht so, dass mein Freund nicht schon alle Liebeswürdigkeiten in seine Briefe verpackt und auch ich bin nicht untätig. Drei Karten und zwei Briefe sind bereits verschickt. Fieberhaft suche ich nach unheimlich romantischen Karten in Cafés und Bars. Nicht, dass eine Fernbeziehung mit den Möglichkeiten der heutigen Zeit einfach sei, aber so ist sie einfach unglaublich ernüchternd und schmerzhaft. Auf Computer oder Fernseher kann ich gut verzichten. Aber manchmal schielt mein innerer Schweinehund schon auf das Festnetztelefon. Nur 5 Minuten! Aber nein, das würde mich ärgern und meinen Freund erst recht. Ich halte das durch!

 

Tag 5 Wann habt ihr eigentlich das letzte Mal eine Zeitung in der Hand gehalten? Für Anh ist es seit Langem das erste Mal. Anlass, melancholisch über den Zerfall der gedruckten Buchstaben zu sinnieren.

„Video killed the Radio Star“ höre ich aus irgendeiner Gaststätte ... um das Radio, was vermutlich bis in alle Ewigkeiten in allen Gassen trällert, mache ich mir weniger Sorgen als um dessen alten Kumpanen, die Zeitung.

Ich gestehe. Auch, wenn ich seit 5 Tagen auf jegliche Informationen aus der Steckdose verzichte, habe ich mir bisher nur eine Zeitung gekauft und erst heute, 4 Tage später, lese ich sie.

Nichts ist so alt wie die Zeitung von gestern? Und was ist mit der von vorvorvorgestern? In meinem Studium habe ich gelernt, dass in immer kürzerer Zeit immer mehr Medien entstehen und je mehr neue Medien entstehen, desto mehr sprießen wiederum aus dem Informationsdschungel. Dabei soll kein Medium durch das andere ersetzt, sondern viel mehr erweitert werden. Ab und an soll es auch zu Funktionswechseln kommen.

Auch mein eigenes Konsumverhalten lässt nicht allzu viel versprechen für die Vielfalt am Zeitungshimmel. Die Eilmeldung aus dem Fernseher und dem Internet ist einfach schneller zur Hand als die rasende Reporterin Karla Kolumna je publizieren könnte. Bei einer Zeitung gibt es keine ganztägige Aktualisierung. Bei Druckabgabe ist Schluss.


Der Laptop ist tabu – da muss alles
handschriftlich festgehalten werden!

ABER, was bringt uns diese Sucht nach immer neueren Tatsachen? Wollen wir uns beweisen, wenn unser Leben mal wieder stillsteht, dass sich die Welt um uns immer noch dreht? In einer ungezügelten Hast begrüßen wir Antworten nie gestellter Fragen, ohne Dingen wirklich auf den Grund zu gehen.

Gut, für mich ist die Beschäftigung mit einer Zeitung am amüsantesten beim Bau von Hüten oder dem Arbeiten mit Pappmaschee. Aber ersetzt man erstmal das sinnlose Bildschirmgeglotze mit dem Entschlüsseln des Buchstabensalats, informiert eine Tageszeitung viel besser als die „News & Wetter“-App oder Judith Rakers. Hier lese ich ja wirklich Hintergründe ...

Einen Gang runter schalten, fragen, warum eine Bombe explodiert und nicht einfach hinnehmen, dass sie es tut. Das lerne ich heute. dabei überkommt mich ein beschämendes Gefühl. Ich muss mich selbst rügen. Ich bin echt ein Paradebeispiel, was die üblichen Ausreden zum Nichtkauf einer Zeitung angeht. Ich spare mir lieber ein neues Paar Schuhe vom Munde ab, als täglich 2 Euro für Qualitätsjournalismus auszugeben.

Nun. Genug mit dem moralischen Zeigefinger herumgefuchtelt. Erinnert euch einfach alle ab und zu an den Geruch von Druckerschwärze. Das ist alles, was die nostalgische, wahrscheinlich etwas zurückgebliebene Bloggerin heute empfehlen kann.

 

Tag 6 Sonntag ist Tatort-Zeit. Während ihre Freunde gemütlich beim beliebtesten Krimi der Nation zusammensitzen, heißt es für unsere SPIESSER-Autorin: Anh allein zu Haus.

Es ist 21:40 Uhr und ich versinke mal wieder im Isolationsloch. Irgendwo in der Republik sind unglaublich geschulte Fernsehkriminalisten unterwegs und ich sitze zu Hause, fern dem allwöchentlichen Spektakel.


Kein Fernseher – kein Tatort...
Anh fängt an, richtig zu leiden.

Aufgrund meiner selbstauferlegten Auszeit kann ich mir nur Bilder einer überfüllten Bar ausmalen, in der passionierte Tatort-Fans über die neueste Schlagfertigkeit Professor Börnes auflachen, die unbeweglichen Lippen Maria Furtwänglers bestaunen oder den akzentuierten Stuttgarter Fernsehkrimi zu entschlüsseln versuchen. Ich will auch!

Es ist schon eine Schande als geborenes Kneipenkind (meine Eltern sind Gastronomen), die neuesten Bundesligaergebnisse aus der Zeitung zu erfahren als selbst bei der Konferenz mitzufiebern, aber ganz ehrlich: Beim Tatort hört die Freundschaft auf!

Ja, der deutsche Kult um den Dreigroschenkrimi ist für Außenstehende oft unverständlich. Ich erinnere mich an eine Luxemburgische Band, die kopfschüttelnd über die Tatort-Kultur und der Verschiebung ihres Konzerts zum Kickerspielen übergegangen waren. Aber das Herz eines jeden Tatorters blutet, wenn er sich am Sonntagabend plötzlich bei einer schweigerischen Kinoparodie befindet oder noch schlimmer: erst gar nicht dabei ist.

Mündliche Überlieferungen, wie in Grimms Zeiten üblich, hatte ich seit den Märchenstunden mit meiner Oma als überholt gekennzeichnet und in das verstaubte Regal „Nicht-zu-gebrauchen“ verfrachtet. Auch alle Rezensionen der Welt oder die ARD-Mediathek können der Tatsache keinen Abbruch tun, dass sonntags Tatort-Zeit und damit als viel wichtigere Komponente ein regelmäßiger Treff mit Freunden im Kalender vermerkt ist. Egal, vielleicht gibts heute auch nur einen Polizeiruf. Auf den kann ich verzichten.

 

Tag 7 Sieben Tage lang hat Anh nun auf Computer, Handy und Co. verzichtet. Zeit für ein Fazit. Was hats gebracht und worauf sie sich am meisten freut:

Bald ist es vorbei. Ganz klischeehaft, mit einem weinenden und einem lachenden Auge, schaue ich auf diese Woche zurück. Meine Oma spielte mit dem "Feuerfuchs" im Internet und verlor den Kampf für mich. Meine Freunde präsentieren ungeahnte Talente oder wurden an die Grenzen ihrer Bastelkünste gebracht.

Ich persönlich dagegen musste mich in vielen Situationen der puren Stille hingeben, manchmal Aggressionen stellen und habe ein ganz wichtiges, noch nicht wirklich von mir kontrollierbares Gut dazugewonnen – die Gelassenheit.


Eines der Resultate von Anhs
Offline-Woche: Eine Collage, die sie mit
ihren Freunden gebastelt hat.

Gelassenheit lässt nicht darüber hinwegtäuschen, dass man in kleine, panische Anfälle verfällt, sobald eine Verabredung nur unter der kleinsten Verspätung zu leiden hat. Aber auf der anderen Seite schenkt sie mir das Glück, die Zeit ohne flackernde Bildschirme auch mal genießen zu können. Wisst ihr, was besonders abgefahren ist? Wenn das Telefon klingelt und ich weiß, nicht rangehen zu müssen.

Natürlich ist es schön, Bescheid zu wissen, wie es den Leuten geht, die einem wichtig sind. Muss man dafür aber ständig das E-Mail-Postfach checken, WhatsApp-Nachrichten verschicken und jede Sekunde des Anderen mitschneiden? Was hat man dann überhaupt noch im persönlichen Gespräch bei einem Kaffee zu besprechen? Wie sagt Eckart von Hirschhausen: „Es ist einfach, glücklich zu sein. Schwer ist nur, einfach zu sein.“


Beschäftigungstherapie ohne mediale
Unterstützung: Einfach mal an die frische
Luft gehen und ein bisschen Federball spielen

Nach dieser Woche halte ich es ganz ähnlich. Es ist so leicht, sich äußeren Einflüssen hinzugeben und dadurch mehr über die anderen zu erfahren. Und vor allem alles besser zu wissen.

Shows im Nachmittagsprogramm der Privatsender sind vollkommener Schwachsinn und dienen nur der breitflächigen Verblödung? Warum dann nicht einfach mal ausschalten? Viel schwerer ist, den Fokus wieder auf sich zu setzen. Es mag wie eine spirituelle Bekehrung klingen, aber auch ich zähle bereits die Stunden bis ich das Telefon ergreifen darf und meinem Freund wie ein Honigkuchenpferd verkünden kann: GESCHAFFT!

Trotzdem, ich hab mit der Offline-Woche alles richtig gemacht: Schmale Stromrechnung, Demut vor guter Musik, scharfes Auge auf das wahre Leben, das draußen stattfindet und alles andere nur Abbild sein kann und weitere tiefgründige Erkenntnisse. Aber jetzt Schluss mit dem dusseligen Gerede, mein Freund wartet auf mich!

 

Text: Anh Tran Thi
Fotos: Anh Tran Thi

 

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Kommentare

Ein Kommentar
  • Liebe Anh,

    finde deinen Selbstversuch äußerst löblich und wunderbar geschrieben. Man merkt einfach, dass du einiges an Erfahrung beim Schreiben mitbringst, denn es liest sich durchgehend flüssig und wird nie langweilig. Auch tiefgründigere Stellen (z.B. das mit der Zeitung) konntest du total gut integrieren, ohne dass es an irgendeiner Stelle unpassend wirkte.
    Jetzt würde mich nur noch interessieren, was du so feines studierst. Ich bin da einfach mal neugierig :B
    Auf jeden Fall von mir großes Lob für Idee/Umsetzung/Berichterstattung zu diesem Thema.
    Und die Moral der Geschichte hast du am Ende auch noch untergebracht. Vielleicht nimmt sich der ein oder andere ja ein Beispiel^^

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