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Walfänger stößt mit Umweltaktivistenboot zusammen

„Free Willy!“ hieß es in den Neunzigerjahren in dem Film, der Tausende Menschen auf der ganzen Welt dazu bewegte, mit einem kleinen Jungen und seinem in Gefangenschaft lebenden Freund, dem Killerwal, mitzufiebern. Wäre Willy doch lieber in seinem Gehege geblieben. Denn in der freien Welt lauern viel zu viele Gefahren.

07. January 2010 - 12:32
von SPIESSER-Autorin epsle.
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epsle Offline
Beigetreten: 25.04.2009

In der Antarktis stieß gestern der japanischer Walfänger „Shonan Maru No. 2“ mit dem 24 Meter langen Boot „Ady Gil“ der Umweltorganisation „Sea Sheperd“ zusammen. Die „Ady Gil“ verlor dabei einen Großteil ihres Bugs, die sechsköpfige Mannschaft konnte gerettet werden.

Harte Kollison

Der Zwischenfall ereignete sich im Pazifik bei Tasmanien. Nach Angaben von Sea Shepherd ist  der Walfänger plötzlich auf das Aktivistenboot zugesteuert und hat es „mit voller Absicht“ gerammt. Dabei sei ein mehrere Meter langes Bugstück abgerissen. Die sechs Bootsfahrer, fünf Neuseeländer und ein Niederländer, konnte die „Bob Barker" an Bord nehmen, eines der drei Schiffe von „Sea Shepherd“.

Paul Watson, Gründer von „Sea Sheperd“, wirft dem Walfänger nun vor, den Konflikt bewusst eskaliert zu haben. Die Umweltaktivisten hatten Stinkbomben geworfen, um die Jagd auf die Meeressäuger zu behindern. Angeblich habe sich das Boot der Aktivisten zum Zeitpunkt des Zusammenstoßes nicht bewegt. Der Walfänger beschoss die „Ady Gil“ außerdem mit  Wasserwerfern.

Ofizielle japanische Stellen berichteten, dass die Aktivisten von Sea Shepherd  einen „grünen Laserstrahl“ auf die Besatzung des Fangschiffes gerichtet und versucht hätten, die Schiffsschrauben mit Seilen zu blockieren. Sie warfen der Organisation kriminelles Verhalten vor. Die japanische Fischereibehörde sprach von einem „extrem riskanten“ Manöver der Walschützer, das die Besatzung der „Shonan Maru No. 2“ gefährdet habe.

Walfangverbot?!

Japan ignoriert das seit 1986 ausgesetzte Verbot für Walfang, vorgeblich zur Forschungszwecken. Walfang zu Forschungszwecken ist an sich erlaubt, da die Internationale Walfangkommision eine Walfangquote zur wissenschaftlichen Forschung eingeräumt hat. Jedoch gilt Walfleisch in Japan, trotz zurückgegangenen Konsums, als Delikatesse: Für ein Kilo Walfleisch können umgerechnet bis zu  224 Euro verlangt werden. Der weltweit größte Absatzmarkt für Walfleisch ist Japan. Dort wird Walfang zum Beispiel dazu betrieben, um zu Beweisen, dass Wale für die Leerfischung der Meere verantwortlich sind. Pro Wildlife hat in einer Studie diese These widerlegt.

In der Vergangenheit ist es immer wieder zu Konfrontationen zwischen Walfängern und Umweltaktivisten gekommen. Im Februar 2009 hatte ein Boot von „Sea Sheperd“ einen Walfänger gerammt, um ihn am weiterfahren zu hindern. Auch Greenpeace setzt sich ein für die Rettung der Wale. Am 14. Janaur 2010 kommt ein Film darüber in die Kinos: „Jagdzeit- den Jägern auf der Spur“.

Hier der Trailer zum Film...

Das Vorschaubild ist von Micheal Ottersbach und stammt von www.pixelio.de

Sowohl Aktivisten als auch Walfänger gehen offenbar wenig zimperlich vor, gefährden ihr eigenes Leben und das ihre Gegner. Was haltet ihr von den riskanten Methoden von Oraganisationen wie „Sea Shepherd“? Ist für das ehrenwerte Ziel, die Wale zu beschützen, jedes Mittel recht?

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Kommentare

Zwei Kommentare
  • Wollt ihr was gegen gegen den Walfang unternehmen? Gründet ein Greenteam!!!!! https://www.spiesser.de/artikel/greenteams-bringen-etwas

  • , dass auch mla jemand über solche Themen schreibt. Ich fidne es echt ein Unding, dass diese Verhalten der Walfänger wahrscheinlich unegahndet bleibt... In Deutschland bekommt man schion ne Strafe, wenn ausversehen ne dumme Boje rammt und da nicht, wenn man ein Boot rammt?

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