Was können deutsche Politiker von Barack Obama lernen?
Die Aufregung um den Wahlsieg von Barack Obama hat sich etwas gelegt - jetzt warten wir gespannt darauf, wie er sich als Präsident wohl machen wird. SPIESSER-Autorin Bettina sprach mit Dr. Guido Heinen, Leiter der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit im Deutschen Bundestag.
01. December 2008 - 15:44 SPIESSER-Redakteurin Onlineredaktion.
Barack Obama löst in den USA einen richtigen Wahn aus: Die Menschen verehren ihn, als wäre er ein Superstar. Hier würde niemand auf die Idee kommen, ein T-Shirt von Angela Merkel zu tragen. Warum lösen unsere Politiker nicht so eine Euphorie bei den Menschen aus?
Wir haben eine andere demokratische Kultur, aber auch ein anderes politisches System als in den USA. So führen wir hierzulande keinen so langen Wahlkampf: Amerika war ja ganze zehn Monate lang in einem Wahlkampf-ähnlichen Zustand. Bei uns sind die Wahlkämpfe relativ kurz, die Auseinandersetzung konzentrierter - und sie wird auch stärker über Inhalte geführt als über Personen. Und Deutschland ist keine Präsidialdemokratie, die Regierungschefin wird vom Parlament gewählt. Emotionen spielen im deutschen Wahlkampf eine geringere Rolle. Aber ich will gar nicht ausschließen, dass wir bei den Bundestagswahlen 2009 auch T-Shirts mit Spitzenkandidaten in Deutschland sehen könnten...
Die US-Wahlen haben auch in Deutschland sehr viele Jugendliche mitverfolgt. Was können sich unsere Politiker bei den Amerikanern abschauen, damit junge Menschen nächstes Jahr die Wahlen auch bei uns so interessiert verfolgen?
Ich kann mich über jugendliches Interesse an Politik nicht beklagen. Vor allem wenn Politiker und Jugendliche direkt aufeinander treffen, erlebe ich immer wieder, dass sich zwischen ihnen unheimlich starke Gespräche entwickeln. Schwierig ist teilweise die Vermittlung politischer Inhalte in den Medien, denn die orientiert sich natürlich stark an den Erwachsenen und ist für Jugendliche nicht immer leicht verständlich. Ich glaube, deutsche Politiker werden in Zukunft noch mehr Kanäle öffnen für Jungwähler. Sie sind schon jetzt sehr gut erreichbar, über öffentliche Telefonnummern und E-Mail-Adressen können Jugendliche immer mit ihnen in Kontakt treten. Auch die Jugend-Website des Bundestags www.mitmischen.de hat große Resonanz bei jungen Menschen.
Wird es denn überhaupt zur Kenntnis genommen, wenn ich mich bei einem Politiker melde?
Natürlich, Sie können ihm eine E-Mail schreiben und bekommen auch eine Antwort. Sie können Vorschläge machen, sich einbringen - das wird dann nicht sofort in eine Gesetzesvorlage umgewandelt, das ist klar. Aber Sie können davon ausgehen, dass es wahrgenommen wird.
"Ich kann mich über jugendliches Interesse an Politik nicht beklagen."
Dr. Guido Heinen ist Leiter der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit im Deutschen Bundestag.
Zurück zu Obama - welche Auswirkungen wird es auf Deutschland haben, dass er Präsident wird?
Direkte Auswirkungen auf den Wahlkampf dürfte dies kaum haben. Dafür sind auch unsere Länder zu verschieden. Aber ich habe das Gefühl, dass Politik bei den Jungwählern interessanter, vielleicht sogar "schick", geworden ist, weil sie gesehen haben, wie begeistert und engagiert die größte Demokratie der Welt ihr Staatsoberhaupt gewählt hat. Und ich hoffe, dass das auch eine positive Auswirkung auf die Wahlbeteiligung 2009 bei uns hat.
Denken Sie, Amerika wird sich durch Obama sehr verändern oder ist es lediglich das Bild Amerikas, dass sich durch Obama verändern wird?
Amerikas Politik wird sich an manchen Punkten verändern. Ich glaube aber nicht, dass sie sich so verändern wird, wie manche hier in Deutschland und Europa sich das vorstellen - schon gar nicht, wie sie es sich vielleicht wünschen. Den hiesigen Wunschbildern wird ein Land mit all seinen 300 Millionen Menschen nicht folgen, nur weil es einen neuen Präsidenten hat. Es sind ja Menschen, die dort leben, und deren Haltungen werden sich kaum grundlegend verändern. Schön wäre, wenn wir wieder offener gegenüber den USA würden und jenseits vieler Klischees verstehen wollten, was die Menschen dort bewegt.
Könnten Sie sich vorstellen, dass ein Deutscher mit Migrationshintergrund bei uns Kanzler wird?
Ja. Praktisch jeder Deutsche ab 18 kann sich wählen lassen.
Interview: Bettina Schneider
Spannend wie Obama? Was denkt ihr über den bevorstehenden Bundestagswahlkampf. Schreibt eure Meinung in die Kommentare!
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Obama war nur 176 Tag im AMt als Sinator & ist anschließend President geworden, komisch ?
Er ist von Hintermänner so gefomrt worden, damit die bürger ihn vergöttern, bush hat man gehasst, aber auf ihn gehört, wegen dem erfundenem Terror. Obama soll man von sich aus mögen & sein Vorhaben als richtig sehen ;) ICh beobachte das geschehen erstmal & dann kann man weiter sehen, weil jeder President ist in siner Wahlkampange der beste in serin klasse, aber was er dann im Amt tut, wird nciht jedem gefallen.
mfg Flo
also, den obama kannte vorher doch kaum einer. und was er kann, weiß auch niemand. er hat es irgendwie geschafft. halt schön, daß es in einem überwiegend weißen land ein schwarzer geschafft hat.
bei uns? na, die tüten kennt doch jeder. unverbindliches taktieren bis zum geht nicht mehr, bis sie selbst nicht mehr wissen, für was sie eigentlich stehen. wer mal ne wirkliche aussage macht, kriegt eins aufs maul, und sein listenplatz ist weg.
das problem in deutschland ist ja dass so vieles ins lächerliche gezogen wird. ind den usa wird der präsident wie ein gott gefeiert... ich weiß selber nicht was schlimmer ist.
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mfg Flo
also, den obama kannte vorher doch kaum einer. und was er kann, weiß auch niemand. er hat es irgendwie geschafft. halt schön, daß es in einem überwiegend weißen land ein schwarzer geschafft hat.
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daran kann man auch nichts änder
das problem in deutschland ist ja dass so vieles ins lächerliche gezogen wird. ind den usa wird der präsident wie ein gott gefeiert... ich weiß selber nicht was schlimmer ist.
So ziehmlich alles...
hey, bettina hübsches foto!
Interview gefällt mir auch...
freu mich schon dich wieder zu sehen...
in deutschland gibt es keinen unterschied zwischen spd und cdu, wie in den usa, wo es um ein weiter so oder einen wechsel ging.