Irgendwann wurde in den Stammbaum meiner Familie unbemerkt ein Faultier eingekreuzt. Diese Gene schlagen jetzt bei mir durch: Was ich heute kann besorgen, geht bestimmt auch nächste Woche. Im Druckdiamanten-Modus springe ich dann beherzt in das Bollwerk aus aufgeschobenen Aufgaben und grabe mich mühsam hindurch.
Damit ist mein Monatsbedarf an lebenswichtigen Stresshormonen gedeckt. Bislang hat diese Art der Lebensführung noch keine negativen Spuren hinterlassen.
Aber bald. Dann werde ich ein geächtetes Dasein unter den Brückenpfeilern unserer Gesellschaft führen, denn die hat eine neue Währung: permanenten Stress.
Ohne dunkle Augenringe, höchstens fünf Stunden Schlaf pro Nacht und mindestens sieben verschiedene Parallelaktivitäten braucht sich keiner irgendwas einzubilden!
Von Elefanten überrannt
Die Standardantwort auf „Wie gehts?“ ist nicht mehr „Gut, und selbst?“ sondern „Ganz gut, aber sorry du, hab echt viel Stress und grade keine Zeit zum reden…“
Ich halte Engagement und Zielstrebigkeit generell für wertvolle Eigenschaften. Aber mitunter frage ich mich, wo die Reise der Menschen, deren Lebenslauf mit zwanzig längenmäßig schon mehrmals den Erdball umrundet hat, hinführt.
Ich fühle mich wie von einer Elefantenherde überrannt, wenn ich höre: Lesen gelernt mit fünf, mit acht zwei Klassen übersprungen und Landesschülersprecher, mit fünfzehn dann Friedensbotschafter in Timbuktu und immer eine Phrase parat, die eigentlich „mein Potenzial nutzen, solange ich jung bin“ sagen will.
Probier mal Traubensilberkerze in Ölform
Die Weltgesundheitsorganisation hält Stress für die größte Gesundheitsgefahr unseres Jahrhunderts. Wenn ich meine Freunde betrachte, kann ich ihr nur Recht geben: Ich kenne keinen, dem es nicht manchmal im Ohr piept, oder der Rücken schmerzt, oder der Schlaf seine Anwesenheit verweigert.
Reif für die Insel!
Foto:pixelio.de/Janusz Klosowski
Zum Glück unterstützen sie sich aber gegenseitig mit ihrem Wissen, das jeden Medizinmann vor Neid Giftpfeile schnitzen lassen würde:
„Ich bin in letzter Zeit um den Schultergürtel rum total verspannt…“
„Probier mal Traubensilberkerze in Ölform, das hilft bei mir richtig gut, auf jeden Fall besser als diese Moorsalbe, die mein Apotheker mir immer andrehen will.“
Und nicht zu vergessen: Das tolle, neue Wort Work-life-balance! Um artistengleich auf dem Drahtseil zwischen Leben und Arbeiten zu balancieren, atmet mein Umfeld in den Bauch, entspannt seine Muskeln progressiv, lernt, sich selbst wieder zu fühlen und schafft ideelle Inseln im Alltag.
Ich brauche auch eine Insel, und zwar im Mittelmeerraum. Dort erfindet niemand Anti-Stress-Wörter. Denn glücklicherweise wurde schon vor Ewigkeiten eine komplette Tageszeit erfunden, an die sich alle halten und in der es völlig legitim ist, dass einem drei Stunden lang alles vierspurig am Arsch vorbeigeht. Ein Hoch auf die Siesta!
Text: Anne Fischer, Illustration: Mia Ewald
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User Paul Nähring gibt mit diesem Gastbeitrag ein paar Nachhilfestunden in Sachen Geschichte, der Rolle der Jugend in dieser und über ihre Bedeutung für die Gesellschaft. #FridaysForFuture
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Das National Model United Nations (NMUN) in New York City ist die weltweit bedeutendste Simulation der Vereinten Nationen, die jedes Jahr mehrere tausend engagierte Studentinnen und Studenten aus aller Welt in die Millionenmetropole an der Ostküste der USA lockt. In Delegationen organisiert, vertreten
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Ich bin mehrmals aus Fenstern im 7. Stock gesprungen,
woraus ein Musikvideo zu meinem Song LIMITS entstanden ist:
https://youtu.be/dc3EW7fgqk8
Bei meinem letzten Sturz fiel ich in Kunst hinein:
[Bild:1]
Viel Spaß
mxk
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