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„Ich bin stolz darauf, in einem Atomkraftwerk zu arbeiten.“

Überall liest man von Menschen, die sich gegen Atomkraft einsetzen, die auf die Straße gehen und demonstrieren. Aber wie gehen die Menschen damit um, die in Kernkraftwerken arbeiten? Sabine Ofenloch, 21, macht im AKW Biblis eine Ausbildung zur Industriekauffrau – und ist stolz auf ihren Job. Uns hat sie im Interview davon erzählt.

29. May 2011 - 14:27
von SPIESSER-Autorin An.ke.
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An.ke Offline
Beigetreten: 11.05.2011
Wie war das für dich? Fühlst du dich von den Demonstrationen auch persönlich angegriffen?

Es geht gegen meinen Arbeitsplatz, das stimmt schon. Ich wollte nicht daneben stehen, wie sie „abschalten" schreien. Am Ostermontag ist wegen der Demonstrationen niemand von den Anwohnern in Biblis rein oder raus gekommen, mein Freund kam nicht zum Ostergrillen. Normalerweise gibt es rund 8.000 Einwohner in Biblis, am Ostermontag kamen 10.000 in den Ort. Es ging nichts mehr vor und zurück. Aber man muss auch die Leute verstehen, die in einer Demokratie ihr Recht auf Meinungsäußerung auf der Straße wahrnehmen. Auch wenn ich mich nicht über die Demo gefreut habe.

Hat sich seit der Katastrophe in Fukushima deine Arbeit verändert?

Die Bilder haben natürlich auch uns betroffen gemacht. Die Atmosphäre im Kraftwerk ist anders geworden, weil die Kollegen nicht wissen, wie es weitergeht. Viele arbeiten bereits seit Jahrzehnten im Kraftwerk und sorgen für eine sichere und umweltfreundliche Stromproduktion. Viele wohnen mit ihren Familien in der Region. Sie fühlen sich als Spielball der Politik und haben Angst um ihre Zukunft.

Hat sich seit Fukushima bei dir persönlich etwas geändert, hast du manchmal Angst?

Nein, denn ich weiß dass die Anlage sehr sicher ist und meine Kollegen hier genau wissen, was sie tun. Es ist für mich nicht bedrohlich, sonst würde ich nicht hier arbeiten. Ich fühle mich wohl. Es ist schade, dass es im Moment in vielen Medien so dargestellt wird, als seien wir die Bösen. Das ist nichts, was man sein möchte, und man muss sich dagegen wehren. Wir sind in Deutschland nur 30.000 Menschen, die beruflich mit Kernenergie zu tun haben. Sich dann gegen all die Demonstranten zu wehren, ist schwierig. Trotzdem haben wir 2009 eine Demo organisiert, mit 2.500 Azubis aus mehreren Energiekonzernen in Deutschland. Wir haben uns in Biblis getroffen und für Kernkraft demonstriert. Darüber ist nur wenig berichtet worden, bei einer Gegendemo ist das Medienecho viel größer. Leider!

Lust auf eine Ausbildung bei RWE? Hier findet ihr alle Informationen, die ihr braucht: www.vorweg-geher-gesucht.de

Text: An.ke
Fotos: Florian Siebeck

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Kommentare

Elf Kommentare
  • also wenn ihr mit dem Bezahlen des Artikels und so recht habt (was wirklich einleuchtend klingt) dann ist das echt traurig...
    warum verschließen die Menschen nur immernoch die Augen vor der Wahrheit????!!!! Ich meine spätestens nach Japan sollten doch die Menschen jetzt mal aufgewacht sein oder sehe ich das falsch?!! ich bin auch strikt gegen Atomkraft. Und ich finde, es sollten sich manche Menschen echt mal mehr und richtig darüber informieren!!!

  • definitiv

  • Allein,dass dieser Artikel wieder in Zusammenarbeit mit RWE entstanden ist,öffnet einem die Augen und macht ihn unglaunwürdig,nicht wahr?

  • ... wäre dieser Beitrag ohne Bezahlung von RWE nicht zu Stande gekommen.

  • Sehe ich auch so! Vorallem ist es wirklich furchtbar, dass wir ALLE durch Steuern mitziehen..das wissen viele nicht.

  • Daumen hoch! Deine Ansicht gefällt mir.

  • Schade, dass sie nicht die Risiken angesprochen hat, die bei Atomkraft entstehen. In 100 Jahren werden wir uns an den Kopf fassen und uns fragen, warum wir nur so dumm waren, billigen Strom auf Kosten unserer Kinder zu produzieren. Atomstrom ist kein Stück günstiger - würde man die Endlagerungskosten mit einberechnen, würde der Preis in die Höhe schnellen. So merkt der Verbraucher es nicht unbedingt, obwohl er es als Steuerzahler mit finanziert.

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