Demonstrieren gegen Rechts heißt Gesicht zeigen, und für manche auch Stimme hören lassen. Die SPIESSER-Reporter Holm, Robert und Stefanie erlebten heute den Protest gegen Nazis in Dresden.
Die Polizei schützt den „Traumermarsch“ der Nazis. Foto: Robert Weinhold
In Dresden wird jährlich am 13. Februar der Bombardierung der Stadt im Zweiten Weltkrieg gedacht. Nazis nutzen diesen Tag, um durch einen „Trauermarsch“ das damalige Deutschland als Opfer der alliierten Angriffe darzustellen. Heute wurde der Nazi-Marsch durch Blockaden in der Dresdner Neustadt verhindert.
Der „Trauermarsch“ der Nazis kam an diesem Tag nicht weit. Foto: Robert Weinhold.
Friedlich gegen den Trauermarsch
In der Dresdner Altstadt liefen die Gedenken würdevoll und andächtig ab. Die Menschen trugen weiße Rosen und zündeten Kerzen an, um an die Opfer der Bombardierung zu erinnern. Außerdem fanden sie sich zu einer Menschenkette zusammen. Um 22 Uhr gibt es einen Gedenkgottesdienst in der Frauenkirche, die als Symbol des wiederaufgebauten Dresden gilt.
Handgreifliches in Dresden-Neustadt. Foto: Robert Weinhold.
Laut gegen den Nazi-Marsch
Ganz anders sahen die Aktionen jedoch in der Dresdner Neustadt aus. Die SPIESSER-Reporter waren zwischen den Demonstranten unterwegs, als diese von Polizisten eingekesselt wurden.
Im Polizeikessel wurden die Proteste im Laufe des Tages aggressiver und lauter. Hier zählte nicht (nur) sein Gesicht zu zeigen. Parolen wurden in die Mengen geschrieen. Die Autonomen unter den Demonstranten hatten vollständig vermummte Gesichter. Und das nicht wegen der klirrenden Kälte an diesem Tag.
die Bullen haben ein bißchen formation geübt, der schwarze block ein bißchen gezündelt, die anderen haben sinnvoll gedenkt und die Nazis sahen wie dussel aus, schön
jetzt ist sonntag alles ist ruhig, preis den Herrn
es gibt manchmal Tage da ist einfach nüscht mehr zu sagen, keine Unruhe, nur Stille
als goebbels auf seiner rede im berliner sportpalast dem deutschen volke entgegen schrie: "wollt ihr den totalen krieg?!"
schrieen diese alle laut: "jaaa!" - war das jetzt ein prozess demokratischer willensbildung?
eine meinung ist etwas subjektives. es schneit. das kann ich gut finden oder schlecht, ich kann diese meinung auch äußern, toll.
wenn es aber schneit und ich behaupte es würde die sonne scheinen, dann ist das wohl keine blose meinungsäußerung.
ebenso demonstrieren die nazis nicht meinungsäußernd durch dresden. sie betreiben damit ein bestimmtes ziel jahr führ jahr. sie zelebrieren den dresdner opfermythos, diffamieren die alliierten befreier und vergleichen die bombadierung mit dem holocaust. das ist für das jüdische volk zutiefst verletzend und außerdem geschichtsrevisionistisch. es stellt die vergangenheit in ein falsches licht. sie versuchen bewusst nazideutschlands verbrechen zu relativieren.
das ist keine meinungsäußerung, das ist ein politischer akt, vor dem hintergrund einer menschenfeindlichen ideologie.
und dem kann man sich genauso entgegen stellen.
natürlich kann man die nazis nicht umstimmen oder überzeugen, aber ich kann ihr politisches schauspiel unterbechen, damit sie nicht in der ganzen stadt ihre zettel verteilen, ihre propaganda singen usw.
und das gegendmeonstrationen etwas bringen haben köln, jena, erfuhrt und einige andere städte gezeigt. naziaufmärsche wurden verhindert. gerade in jena wird so schnell keiner mehr stattfinden. :D
heißt sicher nicht, "die Meinung des Anderen zu akzeptieren, egal wie abartig diese ist." Mir fallen eine ganze Menge abartige Ideen ein, die unsere Demokratie nicht duldet, eben weil sie das nicht muss. Wehrhafte Demokratie nennt man das - das Verbotsverfahren gegen die NPD gehört dazu.
Und natürlich nützt es, weil wir zeigen MÜSSEN, dass diese leute nirgendwo etwas zu suchen haben. Weil es ein Zeichen ist an Leute, die im Alltag mit Nazis und ihren Ideen zu tun haben. Die müssen spüren, dass es sich lohnt zu kämpfen. Das sie nicht alleine sind.
Nazis ohne Gegenwehr demonstrieren zu lassen heißt, ihre Ideen anzuerkennen. Als akzeptabel. Als etwas, das keine Menschenleben gefährdet.
Auch Nazidemonstrationen sind Demonstrationen, die nach dem Grundgesetz erlaubt sind. Gegendemos zeigen, dass man mit der Meinung der anderen Demo nicht einverstanden ist. Doch so radikal, wie es jedes Jahr in Dresden und regelmäßig in anderen Städten gegen Nazidemonstrationen zugeht, mit Sitzblockaden, und jeder Art von Hindernissen, das ist nicht mehr Demokratie. Demokratie heißt, die Meinung des Anderen zu akzeptieren, egal wie abartig diese ist. Man kann gegen diese Art von Meinung vorgehen, indem man zu Diskussionen MIT "Nazi"-Vertretern zusammenkommt, Gegendemos bildet ... ABER Gewalt/gewaltähnliche Blockaden ist/sind Keine Lösung!
Außerdem: Wem nützen diese Gegendemos und Demos? Kein Demonstrant wird sich von einem Gegendemonstranten so schnell umstimmen lassen. Ich persönlich finde es albern, Gegendemos zu veranstalten, sie zeigen nur, dass man solche Demos im Ort/oder in der größeren Stadt Dresden nicht mehr will. Sie werden trotzdem weiter stattfinden, weil es zum demokratischen Grundrecht gehört, zu demonstrieren. Blockieren macht Leute nur zum Feind der Demokratie und des Rechtsstaats. Als nächstes blockieren und gehen wir mit Gewalt gegen -Linke; -Abtreibungsgegner, -Evolutionskritiker, ...[Andersdenkende] vor.
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https://youtu.be/dc3EW7fgqk8
Bei meinem letzten Sturz fiel ich in Kunst hinein:
[Bild:1]
Viel Spaß
mxk
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heißt sicher nicht, "die Meinung des Anderen zu akzeptieren, egal wie abartig diese ist." Mir fallen eine ganze Menge abartige Ideen ein, die unsere Demokratie nicht duldet, eben weil sie das nicht muss. Wehrhafte Demokratie nennt man das - das Verbotsverfahren gegen die NPD gehört dazu.
Und natürlich nützt es, weil wir zeigen MÜSSEN, dass diese leute nirgendwo etwas zu suchen haben. Weil es ein Zeichen ist an Leute, die im Alltag mit Nazis und ihren Ideen zu tun haben. Die müssen spüren, dass es sich lohnt zu kämpfen. Das sie nicht alleine sind.
Nazis ohne Gegenwehr demonstrieren zu lassen heißt, ihre Ideen anzuerkennen. Als akzeptabel. Als etwas, das keine Menschenleben gefährdet.
Auch Nazidemonstrationen sind Demonstrationen, die nach dem Grundgesetz erlaubt sind. Gegendemos zeigen, dass man mit der Meinung der anderen Demo nicht einverstanden ist. Doch so radikal, wie es jedes Jahr in Dresden und regelmäßig in anderen Städten gegen Nazidemonstrationen zugeht, mit Sitzblockaden, und jeder Art von Hindernissen, das ist nicht mehr Demokratie. Demokratie heißt, die Meinung des Anderen zu akzeptieren, egal wie abartig diese ist. Man kann gegen diese Art von Meinung vorgehen, indem man zu Diskussionen MIT "Nazi"-Vertretern zusammenkommt, Gegendemos bildet ... ABER Gewalt/gewaltähnliche Blockaden ist/sind Keine Lösung!
Außerdem: Wem nützen diese Gegendemos und Demos? Kein Demonstrant wird sich von einem Gegendemonstranten so schnell umstimmen lassen. Ich persönlich finde es albern, Gegendemos zu veranstalten, sie zeigen nur, dass man solche Demos im Ort/oder in der größeren Stadt Dresden nicht mehr will. Sie werden trotzdem weiter stattfinden, weil es zum demokratischen Grundrecht gehört, zu demonstrieren. Blockieren macht Leute nur zum Feind der Demokratie und des Rechtsstaats. Als nächstes blockieren und gehen wir mit Gewalt gegen -Linke; -Abtreibungsgegner, -Evolutionskritiker, ...[Andersdenkende] vor.
Freiheit ist immer die Freiheit der Andersdenkenden.(Rosa Luxemburg)