Egal ob leise, laut, rockig oder doch ruhig und gefühlvoll. Hiervon bieten Nothing But Thieves auf ihrem gleichnamigen Debüt-Album die ganze Palette. SPIESSER-Autorin Anne hat sich die Platte der Newcomer aus Großbritannien mal genauer angehört.
17. February 2016 - 13:14 SPIESSER-Autorin happy.hippie60.
„Was lange währt, wird endlich gut“ und „Alle guten Dinge brauchen ihre Zeit“. Die haben sich auch die Jungs von Nothing But Thieves genommen, bevor sie ihr gleichnamiges Album produzierten und damit ein Hammer-Debüt hinlegten. Die aus dem britischen Southend stammende Band kannte sich bereits zu Schulzeiten und macht nun schon seit einer Weile gemeinsam Musik. Inspiriert von Ray Charles, Led Zeppelin, Foo Fighters und Arcade Fire, fiel es den Jungs zunächst schwer ihren eigenen Sound zu finden. Eine Zeit lang verbarrikadierten sie sich in der Garage ihres Gitarristen Dom, um neue Songs zu schreiben. Doch in ihrem normalen Umfeld wollte der Funken nicht so recht überspringen. Daher schickte das Management die Band, bestehend aus Conor (Gesang), Dom (Gitarre), Joe (Gitarre), Phil (Bass) und Price (Drums), für ein halbes Jahr in die USA.
Dies war wohl „die beste Entscheidung, die wir je für die Band getroffen haben“ sagt Joe heute. Während die Jungs durch L.A., Nashville und New York reisten, sammelten sie viele neue Eindrücke und Erfahrungen, die sie sofort in Songs verpackten. Am Ende entstanden 16 absolut unterschiedliche Songs, in denen sich die vielen unterschiedlichen Facetten dieser Band zeigen.
Mit ihrem Album sind Nothing But Thieves in ihrer Heimat bereits auf Platz 7 der Albumcharts eingestiegen. Auch auf Spotify und Itunes sind sie schon längst vorne mit dabei. In Deutschland ist die Band noch unbekannt, was sich jedoch in diesem Jahr ändern wird, wenn ihr Album am 12. Februar in die Läden kommt. Ihre gefühlvolle Debüt-Single „Graveyard Whistling“ mit dazugehörigem Video geht jedenfalls direkt ins Ohr.
Nothing But Thieves klingen rau und wild, gleichzeitig aber auch gefühlvoll und sensibel. Während man Songs wie „Ban All the Music“ mit starken Gitarrenriffs am liebsten so laut wie möglich aufdrehen möchte, entführen andere wie „Excuse Me“, „If I get High“ oder „Graveyrad Whisting“ in eine andere Welt. Man fühlt sich wie vom Hier und Jetzt losgelöst.
Die Texte der Band sind, trotz ihres jungen Alters, unglaublich reif und tiefgründig. In den Songs setzen sich die Jungs unter anderem mit sich selbst, der Liebe oder auch dem Tod auseinander. Dabei macht sie nicht nur ihr spezieller, teilweise auch experimenteller Sound zu etwas Besonderem, sondern auch die außergewöhnliche Stimme Conors, die einen großen Wiedererkennungswert mit sich bringt. Vor allem in der gefühlvollen Ballade „Lover, please stay“ kommt seine Stimme wirklich gut zur Geltung und scheint doch zugleich bei „Tempt you (Evocatio)“ so wunderbar zerbrechlich.
In diesem Jahr starten Nothing but thieves mit ihrer „Undermyskin“-Tour nicht nur in Großbritannien, sondern in ganz Europa durch. Wenn die Jungs euch also bereits in ihren Bann gezogen haben, sichert euch schnell Tickets für eines der Deutschland-Konzerte (02.03. in Hamburg, 03.03. in Berlin, 04.03. in München) im März!
Ohrwurm: Wake up Call Hinhörer: Lover, Please Stay Album in drei Worten: dynamisch, vielseitig, emotional Passt zu: Momenten, in denen man einfach mal den Kopf freibekommen möchte Erinnert an: Muse, Arcade Fire
Text: Anne Nentwig
Teaserfoto: Pressematerial Sony Music
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