Abitur 2013 - Nicht nur mies für Turboabiturienten
Immer wieder hört man von gestressten Schülern, die nach 12 Jahren Abitur machen. Doch das sogenannte Turboabitur bedeutet auch jede Menge Ärger für andere.
11. June 2009 - 16:49 von SPIESSER-Autorin Quassel.
Es ist Samstag und 10 Uhr morgens. Ich schlurfe im Schlafanzug an den Frühstückstisch, plumpse auf dem Stuhl, kleckere erstmal mit Kaffee, beschmiere die Tischdecke mit Erdbeermarmelade und blättere nach dieser allmorgendlichen Prozedur geistesabwesend im Kölner Stadt-Anzeiger herum. Plötzlich sehe ich aus dem Augenwinkel den Titel "Die Turbo-Abiturienten". Interessiert fange ich an zu lesen. Es wird von zwei Teenies in der 8.Klasse berichtet, die schon nach 12 Jahren Abitur machen und kaum noch Zeit für Hobbys und Freunde haben. Sie müssen viel lernen, um den zusammengequetschten Lernstoff aus 13 Jahren zu meistern. Doch erst richtig wach werde ich nach dem Satz "Scheitern dürfen derzeit vor allem die Schüler der Klasse 9 nicht.". Zu denen zähle ich.
Mehr Unterricht als früher. Foto: pixelio.de/Dieter Schütz.
Viel mehr Abiturienten, zu wenige Studienplätze
Viele Lehrer und Politiker sorgen sich im Moment hauptsächlich um die "Turboabiturienten", die ja zugegeben viel Stress haben und z um Beispiel schon ab der 7. Klasse zweiTage die Woche länger Unterricht haben. Jedoch macht sich niemand mal Gedanken um meinen Jahrgang, der auch 2013 Abi macht, allerdings noch nach 13 Jahren.
Kein Geld mehr für G9-Jahrgänge?
Für die Jahrgänge, die nach zwölf Jahren Abitur machen wurden beinahe in jedem Fach neue Bücher angeschafft, während wir in vielen Fächern noch mit Schulbüchern arbeiten, die ihre Lebensspanne schon deutlich überschritten haben und veraltet oder aus heutiger Sicht fehlerhaft sind. Doch das Hauptproblem ist, dass sich nach 2013 zwei Jahrgänge um Ausbildungs- oder Studienplätze reißen. In Zahlen wären das laut dem Kölner Stadtanzeiger etwa 175.000 Abiturienten - 5.6000 mehr als im Jahr zuvor - JEDOCH werden nur 2.6000 zusätzliche Studienplätze garantiert.
Arbeitslosigkeit - Bald Realität für Abiturienten 2013
Mich macht das Thema einfach nur wütend: Es sieht so aus, als ob sich jeder Politiker nur noch um ein möglichst gutes Abschneiden bei der Pisastudie sorgt und deshalb mal eben unsere Schulzeit verkürzt wird, um mit anderen Ländern mitzuhalten, die ihre Schüler schon früher in das Berufsleben schicken. Doch dabei wurden noch nicht mal die Lehrbücher oder -pläne bedacht, die schleunigst neu geschrieben, beziehungsweise erstellt werden mussten. Außerdem wäre da noch die Arbeitslosigkeit, die wahrscheinlich vielen Schülern, die bis zum Abitur 2013 durchgehalten haben, bevortstehen wird.
Mein Apetitt ist mir nach diesem Artikel vergegangen und nun würde ich denjenigen, der auf die Idee gekommen ist, zwei Jahrgänge gleichzeitig Abitur machen zulassen, am liebsten mit Erdbeermarmeladenbrötchen bewerfen.
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Ich kann dir nur zustimmen! Ich schlage mich überwiegend mit veralteten, schlecht aufgemachten Büchern herum, während in dem G8-Jahrgang plötzlich die Mittel für umfassende Neuanschaffungen im Bezug auf Schulbücher vorhanden sind. Ich lerne in Frz. noch den "aktuellen" Präsidenten von Frankreich Jacques Chirac kennen und in Geschichte lerne ich aus einem sage und schreibe über 10 Jahre alten Buch. Das mag ja noch hinzunehmen sein - allerdings ist zumindest bei uns in der Gegend das Getue von wegen die armen G8-Schüler hätten keine Freizeit mehr, falsch. Mein kleiner Bruder hat 4 Wochenstunden mehr als ich damals in der 8. Klasse, muss kaum lernen und schreibt trotzdem annehmbare Noten. Das eigentliche Pensum an Schulstunden kann durch unser Lehrerkollegium gar nicht kompensiert werden und so werden locker flockig mal ganz einfach 1 Stunde Gemeinschaftskunde und eine Stunde Erdkunde vom Lehrplan gestrichen. Auch die Vergleichsarbeiten wurden gestrichen und vieles dem G8-Jahrgang leichter gemacht. Der Grundtenor, die G8-Schule hätten so viel strenger, kann ich beileibe nicht bestätigen und ärgere mich teilweise, denn ich hatte den gleichen Aufwand und muss 1 Jahr länger zur Schule gehen. Von der Knappheit der Studienplätze 2012/13 mal ganz zu schweigen... Die Idee des Turboabis war - meiner Meinung nach - also wirklich hirnrissig, da nicht mal die Grundvoraussetzungen dafür erfüllt werden können.
Tja, da darf ich mich auch mit mehr Gegner als die bisherigen und folgenden Schülern in den Kampf um einen Studienplatz ziehen.
Aber wisst ihr was?
Das motiviert mich noch mehr, in der Schule alles zu geben und ein hervorragendes Abi rauszuhauen!
Es war jetzt schon schwierig als sonst, einen Platz auf einem Berufsgymi zu bekommen, weil zu den sonst üblichen 200 Bewerbungen auf 50 Plätze auch noch die Bewerber des G8s kamen! Aber auch da konnt ich mich durchschlagen, und anstatt dass ich unnötig Energie darauf zu verschwende, mir Sorgen wegen der großen Konkurrenz 2013 zu machen, nutze ich sie lieber für noch bessere Noten.
Uns ist dieses Problem auch sofort aufgefallen, als G8 eingeführt wurde. Zum Glück mache ich 2012 Abitur und gehöre nicht zum Sturm auf die Universitäten. Aber unsere Sitzenbleiber müssen sich dann auch um die Plätze reißen und deswegen kann ich jedem 10. Klässler nur raten, sich aufzuraffen und zur Not auch eine Nachprüfung zu machen.
Ich find das auch echt doof. Es stimmt schon, die Klassen unter uns werden mit allem aktuellen versorgt, damit sie das Abi in 12 Jahren schaffen, aber ob wir, die noch 13 Jahre machen, alle zurechtkommen, da kümmert sich keiner drum. Auch wir müssen ja Angst haben, dass wir keinen Studienplatz kriegen und so, aber da denkt keiner dran. Es heißt immer nur dei armen 8ter. Gut, uns wurd vorgeschlagen, dass alle mit einem 1er Zeugnisdurchschnitt die 11 überspringen könnten, aber das macht man ja auch nicht mal so eben. MAn muss dann ja ein ganzes Jahr so zwischendurch nachholen und ich z.B. könnte das glaube ich nicht. Also müssen wir im großen Abijahrgang bleiben. Wieso haben die nicht alles so gelassen wie vorher? DAnn wäre doch ales einfacher gewesen.
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https://youtu.be/dc3EW7fgqk8
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[Bild:1]
Viel Spaß
mxk
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Ich find das auch echt doof. Es stimmt schon, die Klassen unter uns werden mit allem aktuellen versorgt, damit sie das Abi in 12 Jahren schaffen, aber ob wir, die noch 13 Jahre machen, alle zurechtkommen, da kümmert sich keiner drum. Auch wir müssen ja Angst haben, dass wir keinen Studienplatz kriegen und so, aber da denkt keiner dran. Es heißt immer nur dei armen 8ter. Gut, uns wurd vorgeschlagen, dass alle mit einem 1er Zeugnisdurchschnitt die 11 überspringen könnten, aber das macht man ja auch nicht mal so eben. MAn muss dann ja ein ganzes Jahr so zwischendurch nachholen und ich z.B. könnte das glaube ich nicht. Also müssen wir im großen Abijahrgang bleiben. Wieso haben die nicht alles so gelassen wie vorher? DAnn wäre doch ales einfacher gewesen.