SPIESSER-Autorin Schneewibchen geht mit geteilten Gefühlen den Ferien entgegen und beschwert sich über die letzten Schultage.
Es ist Donnerstag, der letzte Schultag vor den Ferien und in der Schule ist sowieso seit gefühlten zwei Monaten schon die Luft raus. Wo man auch hinguckt – gähnende Schüler, gelangweilte Lehrer, allerdings wie immer hochmotivierte Referendare, die auch bis zur letzten Sekunde noch knallharten Unterricht machen wollen. Ich bin genervt.
Die erste Stunde verbringe ich damit, in aller Ruhe zu frühstücken und mit meinen Klassenkameraden zu schwatzen. „Ich bin so müde“, gähnt meine Freundin und wenigstens weiß ich jetzt, dass mit ihren Mandeln alles in bester Ordnung ist. „Schon wieder? Du bist irgendwie jeden Tag müde, was ist denn los mit dir?“, frage ich noch gutgelaunt und beiße in mein Brötchen. „Ach, gestern lief der zweite Harry Potter im Fernsehen und da wollte ich den noch schnell zu Ende gucken. Und dann musste ich natürlich noch Facebook checken und hab dabei voll die Zeit vergessen.“ Eine weitere Gähntirade überkommt sie und bei so vielen müden Schwingungen, fühle selbst ich mich schlapp. Dabei habe ich zuckersüße acht Stunden geschlummert. Viel zu tun habe ich eh nicht mehr, denn in der Schule läuft nichts mehr und alle vegetieren nur noch vor sich hin.
Im weiteren Tagesverlauf guckten wir Kong Fu Panda im Geschichtsunterricht, denn unserem Lehrer zufolge vermittelte der süße kleine Pandabär so viel von geschichtlicher Kampfkunst. Mir verschaffte er allerdings nur eine weitere Stunde Schlaf.
Von meinem Nickerchen noch sichtlich müde, musste ich dann jedoch den übermotivierten Referendaren im Deutschunterricht ertragen, der versuchte, mit zwei Schülern ein Thomas Mann Gedicht zu analysieren. Verzweifelt stand er in seinen Wanderschuhen mit Klettverschluss vor den Schülern, das aufgeschlagene Buch in der Hand und animierte uns zum mitmachen. Das allerdings ohne viel Erfolg. Sichtlich nervös wippte er auf und ab, wobei ihm immer wieder die Brille über die schweißnasse Nase rutschte. Irgendwann blieb aber auch ihm nichts anderes mehr übrig, als uns in die Sommerferien zu entlassen, allerdings nicht ohne uns vorher noch einen guten Rat gegeben zu haben: „Und für alle, die für nächstes Jahr einen Deutsch-LK gewählt haben, empfiehlt es sich natürlich schonmal „Das Parfüm“, „Effi Briest“ und „Don Karlos“ zu lesen und durchzuarbeiten – da gibt es auch ganz tolle ergänzende Lesehilfen zu!“
Klar, das ist genau mein Ding, warum hab ich damit nicht schon gestern angefangen? Die Klasse stürmt hinaus und der arme Herr Deutsch-Referendar kann uns nur noch hinterherrufen „Und schöne Sommerferien natürlich! Vielleicht sehen wir uns ja in der Oberstufe wieder, ich freu mich schon!“ Ja, ich kann’s auch kaum erwarten. Er wird mir wirklich fehlen. Ironie aus.
Die letzte Stunde besteht wieder nur aus Kuchenessen, tratschen und Zeit tot schlagen. Dabei kleckere ich mir auch noch Schokolade auf mein weißes T-Shirt – na toll. Meine deprimierte Laune nervt mich selbst schon und ich merke, dass ich ganz und gar ferienreif bin.
Nach vier Stunden Nichts-Tun laufe ich also aus der Schule. „So, fast geschafft. Nur noch ein Tag, dann haben wir Feeeerieeeeen.“, quietscht meine beste Freundin, als sich unsere Schulwege trennen.
„Japs“, sage ich und reibe mir mein schmerzendes Ohr. „Das wird ganz toll“, fährt sie begeistert fort, „wir können ins Freibad gehen, Ausflüge machen, Fahrrad fahren und…“ In diesem Moment fällt mir ein dicker Regentropfen auf die Stirn. Ich gucke nach oben. Eine dicke Regenwolke hängt direkt über mir. „Oh“, sagt Lisa deutlich pessimistischer. „..oder wir können DVD-Abende machen, Plätzchen backen, ins Fitnessstudio gehen“, fährt sie ihre Aufzählung fort. Ohje, ich bin heute wirklich pessimistisch. Wir können nur hoffen, dass das Wetter in den Ferien besser wird. 7 Tage Regenwetter – von mir aus. Sechs Wochen? Nein, danke. Drückt uns die Daumen für gutes Wetter! Schöne Ferien, euch allen!
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In den Niederlanden, so berichtete ein Lehrer, seien die letzten Wochen nach den letzten Klausuren und Eintragen der mündlichen Noten frei. Die Lehrer korrigierten dann die Klausuren und lediglich zum Zeugnis abholen muss man dann nochmal in die Schule.
Das finde ich sinnvoll. Denn spätestens wenn die Noten feststehen, läuft eh nichts mehr.
Unsere Referendare sind im Gegensatz zu deinen aber ziemlich cool. Zwar motiviert (u.a. durch ständige Unterrichtsbesuche und Prüfungen), aber so, dass konstruktive Kritik seitens der SchülerInnen noch aufgenommen wird.
Außerdem sind die meisten auch außerhalb des Unterrichts normale junge Menschen, mit denen man Spaß haben kann.
Aber wahrscheinlich ist das Glückssache :D
Tja dann freu dich erst mal auf die letzten Tage vor dem Abschlussjahr, wenn du Glück hast, wird nur einmal am Tag im Unterricht ein Frühstück zelebriert^^
Im LK haben wir Singstar gespielt und sonst auch nur noch Filme oder irgendwelche lustig, sinnlose Spiele wie Bankrücken.
Oh man will ich gerne wieder zurück in die Zeit ;)
Ich dachte schon es war nur meine Schule, die so sterbens langweilig in den letzten Tagen war. Filme gucken, Kuchen essen und nichts tun.Ein Albtraum für jeden Referandar, die noch zu übermotiviert sind um mal runter zu kommen und zu merken, dass wir Schüler einfach keine Lust haben in den letzten drei Tagen des Schulsemesters noch irgendetwas zu machen.
Ich wünsche dir noch schöne und hoffentlich bei dir sonnige Ferien (bei mir regnet es seit zweieinhalb Wochen durch -.- )
Liebe Grüße
SPIESSER-Autorin Franziska :)
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woraus ein Musikvideo zu meinem Song LIMITS entstanden ist:
https://youtu.be/dc3EW7fgqk8
Bei meinem letzten Sturz fiel ich in Kunst hinein:
[Bild:1]
Viel Spaß
mxk
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Liebe Grüße
SPIESSER-Autorin Franziska :)