Das lange Warten hat sich gelohnt! Mit seinem zweiten Album bringt Joris endlich wieder ausdrucksvolle und emotionale Songs für eure Ohren. Aber was sagt der Sänger eigentlich zu seinem neuen Album? SPIESSER-Autorin Stephanie hat für euch nachgeforscht.
10. October 2018 - 10:24 SPIESSER-Autorin Kirschblütenrot.
Nach über drei Jahren meldest du dich endlich mit deinem neuen Album „Schrei es raus“ zurück. Nach deinem Erfolg 2015 mit Songs wie „Herz über Kopf“ ist das eine lange Zeit! Was kommt jetzt auf dich zu? (Kommt schon gut)
Jetzt kommt das Album raus, dann kommt die Tour und es kommt das ganze Feedback zum Album. Ich bin sehr glücklich mit dem, was entstanden ist und glaube, dass da eine sehr schöne Zeit vor mir liegt.
Du bist in der Kleinstadt Vlotho aufgewachsen, hast ein Jahr in Berlin studiert und bist dann nach Mannheim gegangen. Den Song „Du“ kann man auch als Liebeshymne aufs eigene Leben verstehen. Hand aufs Herz: Gibt es Dinge in deinem Leben, die du gerne anders entschieden hättest? (Du)
Natürlich gibt’s in meinem Leben Dinge, auf die ich nicht besonders stolz bin, wie bei jedem anderen auch. Es gab zum Beispiel Situationen, in denen ich Leute hängen lassen oder auch egoistische Entscheidungen getroffen habe.
Hast du ein Vorbild wie Sänger oder Schauspieler, an die du glaubst und die dich motivieren? (Schrei es raus)
Ein Vorbild hatte ich in Jugendtagen in Hans-Jörg Butt, den Torwart beim HSV. Der hatte immer die Elfmeter geschossen, also quasi das Unmögliche möglich gemacht. Musikalische Vorbilder gibt es unheimlich viele, da kann ich kaum einzelne Namen raussetzen. Vielleicht Damien Rice, der hat viel zu der emotionalen Seite beigetragen, auch zu dem Mut, die eigenen Geschichten ehrlich zu erzählen.
„Signal“ ist die erste Single, die aus deinem neuen Album veröffentlicht wurde. Ist dieser Song auch dein Signal, also liegt er dir ganz besonders am Herzen? (Signal)
Die Nummer ist super energetisch und passt in die heutige Zeit sehr gut rein. Es reicht nicht mehr, einfach stillschweigend seine Meinung zu haben, sondern man muss Mut zeigen, Dinge zu sagen, um für Toleranz einzustehen.
Du hast dir 2017 einige Monate Auszeit genommen. Wo warst du und hast du dich unerreichbar weit weg gefühlt? (Unerreichbar weit)
Ich war einen Monat komplett alleine in Italien gewesen. Danach war ich vier Monate in Spanien. Da hatten wir ein schönes Landhaus, wo wir ein Studio reingebaut haben. Da waren immer superviele Freunde, Musiker und meine Familie da.
„Feuerwesen“ ist eher ein ruhigerer Track. Was machst du während einer Tour, um zur Ruhe zu kommen? (Feuerwesen)
Ich gehe wahnsinnig gerne mit Freunden einen Kaffee oder abends ein Bier trinken oder auch feiern. Außerdem finde ich es mega beruhigend, am Kamin zu sitzen.
Wann hattest du realisiert, dass es mit deiner Musik aufwärtsgehen sollte und du es zu deinem späteren festen Beruf machst? (Glück auf)
Puh. Ich habe Musik immer geliebt, wusste aber nicht, dass ich es mal professionell machen würde. Genauso, wie ich gerne Fußball gespielt habe und nicht davon ausgegangen bin, dass ich Fußballstar werde. Als ich in Mannheim studiert habe, habe ich superviele inspirierende Leute kennengelernt, die mir viel Kraft gegeben habe, diesen Weg zu gehen.
Du bezeichnest den Mond als die bessere Sonne. Würdest du dich generell als Nachtmensch bezeichnen? (In Zeitlupe)
Ich liebe die Sonne und ich liebe es, wenn sie aufgeht, auch wenn ich das nicht allzu häufig mitbekomme. Für mich findet viel mehr erlebte Zeit nachts als tagsüber statt.
Ziehen dich auch englische Texte an oder planst du, weiterhin nur auf Deutsch zu schreiben und zu singen? (Magneten)
Ich habe, bis ich 23 war, nur englische Musik gespielt. Und erst dann habe ich „Im Schneckenhaus“ geschrieben. Mittlerweile bin ich total glücklich damit, denn die Leute verstehen bei deutscher Musik, was ich sage und wovon ich singe.
Hattest du, als du mit Musik angefangen hast, viel Gegenwind in deinem Umfeld? (Im Gegenwind)
Nein, ich hatte eher wenig Wind. Es gab nicht viele Leute, die sich überhaupt dafür interessiert haben. Ich habe eher so gesagt: Hey Leute, hört mal rein, was sagt ihr?
Gab es eine Zeit, in der du alles nur als richtig und falsch eingeteilt hast bzw. tust du das auch heute noch? (Das sind wir)
Ja, natürlich gab es eine Zeit, in denen ich leichtgläubig war und die Welt an sich nicht als Bedrohung ansah, sondern gedacht habe, alle Menschen sind gut. Ich glaube, es gibt nicht nur schwarz und weiß. Mittlerweile weiß ich, dass jeder Mensch eine gute Seite in sich trägt und irgendwo auch eine Seite in sich hat, die zerstörerisch sein kann.
Welche Emotion möchtest du mit deinem neuen Album in den Augen deiner Fans sehen? (In all den Augen)
Ich erwarte, dass es live schöne Abende werden, an denen man gemeinsam Musik erlebt, feiert und singt und ich viele glückliche Augen vor mir sehen darf.
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