Herzscheiße

Blog: Zweisamkeit statt Einsamkeit

Franka hat die Semesterferien bei ihrem Freund in Berlin verbracht. Die zwei Dickköpfe hatten genau 28 Tage in einer Wohnung. Wie es ist plötzlich wieder alleine zu sein, berichten sie jetzt nach einer Woche Trennung.

15. March 2013 - 12:03
SPIESSER-Redakteurin Chaosnudel.
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Beigetreten: 12.04.2011

Was ist das Schönste daran wieder alleine zu sein?

Franka: Ich kann nach dem Duschen nackt durch die Gegend rennen, ohne dass jemand auf die Idee kommt, es könnte eine Andeutung sein. Außerdem habe ich zwei Bettseiten für mich und zwei Decken und zwei Kissen.

David: Dass ich meine Socken auch im Flur liegen lassen kann. Oder im Bad. Oder sogar im Kühlschrank. Aber früher oder später müssten die Socken da eh wieder weg.


Der Männerhaushalt von David
Was fehlt euch am meisten?

Franka: Jemand um den ich mich kümmern kann. Ich mag es für jemanden zu kochen und ein schönes Heim herzurichten. Alleine gebe ich mir nicht so viel Mühe. Da wird es statt einem 1-Gang-Menü oft einfach eine Dose Mais vor dem Fernseher.

David: Am meisten fehlen mir die entspannten Abende vor dem Fernseher mit James Bond, Chips, Pommes, Pizza, Cola für mich, Light für sie und den sündhaftesten Dips.

Was ist euch während der Zeit zusammen aufgefallen?

Franka: Beim „Berlin Tag und Nacht" gucken rede ich mit mir selbst. Ich vergesse, dass ich alleine bin und rede mit meinem imaginären Freund. Gelegentlich wundere ich mich, warum dieser Mistkerl nicht antwortet. Nach einem Blick zur Seite wird mir klar: Er ist gar nicht da.

David: Ein gemeinsames Zusammenleben ist schon ne coolere Nummer als voneinander getrennt zu sein. Außerdem hab ich gemerkt, dass ich mit ein paar Arschtritten fast sowas wie richtige Ordnung halten kann. Aber lasst euch von Frankas Worten bloß nicht beeindrucken. Mein Geschirr ist und bleibt leblos! Bei mir herrscht eben Männerordnung!


Dreckiges Geschirr kann auch mal zwei Tage
liegen bleiben
Was war das Schwierige am Zusammenleben?

Franka: Meine Ungeduld in den Griff zu kriegen! Geschirr abwaschen? Sofort! Essen? Jetzt! Aufräumen? Am besten schon gestern. Dass David etwas anders über Ordnung denkt als ich, ist eigentlich okay für mich. Es fällt nur wirklich schwer, auch mal etwas stehen zu lassen und abzuwarten, damit er es machen kann.

David: Das Schwierige war die Umstellung von der Für-mich-alleine-Planung auf die Pärchen-Planung. Meine Welt in der Veranstaltungsbranche ist nun mal sehr unregelmäßig und nimmt gern mal einen ganzen Tag sowie die darauf folgende Nacht in Anspruch. Das ist natürlich nicht jeden Tag so, aber wenn dann noch ein weiterer Faktor dazu kommt (meine Perle, die ab und zu Beachtung wünscht), kann es stressig werden. Der Ausgleich ist dann aber die Zeit zu zweit. Das wird voll ausgekostet und genossen!

Was hat sich in eurer Beziehung verändert?

Franka: Fernbeziehung finden wir jetzt noch viel beschissener!

David: Wir verstehen uns viel besser. Wir können mittlerweile wirklich gut einschätzen, wie man auf die Stimmungsschwankungen des anderen reagieren muss, um miese Situationen zu entschärfen.

Was ist die größte Macke des anderen, die ihr in der Zeit zusammen entdeckt habt?

Franka: Er muss immer erst Wasser auf die Zahnbürste machen, dann Zahnpasta! Er schneidet Zwiebeln und Tomaten ganz seltsam. Das musste ich lernen, damit ich überhaupt in seiner Küche mit seinem Messer und seinem Brettchen etwas zerlegen durfte.

David: Das Bett muss gemacht werden! Sehe ich nicht ein. Ich lege mich abends doch eh wieder rein.

Text: Franka Pohl
Fotos:
"Lisa Marschner " / www.jugendfotos.de
            "Lili Seidl" / www.jugendfotos.de
            "Fabian E." / www.jugendfotos.de

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Kommentare

Drei Kommentare
  • Meine Freundin zieht bald zum studieren weg.
    Mal schauen ob ich auch bald Parallelen erkennen kann. (:

  • Super Reihe, ich erkenn mich voll wieder. Vor allem das mit dem wasser auf die Zahnbürste :D warum tut man sowas? :D
    gut geschrieben, macht mir lust meine fernbeziehung zu beenden..

  • Wunderbares Thema!
    Ich führe mit meinem Freund ebenfalls eine Fernbeziehung und musste soeben beim Lesen schmunzeln, weil ich so viele Gemeinsamkeiten entdeckt habe. Es kommt mir fast so vor, als wäre das Interview über uns verfasst worden! ;-)
    Mein Fazit: Top!

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