Am Super Tuesday hielten zwölf US-Staaten ihre Präsidentschafts-Vorwahlen ab. Über zwei Drittel der Staaten werden bis Juni noch voten. Wer wird sich am Ende durchsetzen und ab Herbst das mächtigste Land der Welt führen? SPIESSER-Autor Noah stellt euch die wichtigsten Präsidentschaftskandidaten vor.
Super Tuesday wird der Tag genannt, an dem die meisten US-Staaten auf einmal ihre Präferenzen für die Präsidentschaftskandidaten der Parteien abgeben. Insgesamt wurden aber erst knapp 30 Prozent der Stimmen in den Vorwahlen vergeben, der Großteil davon am vergangenen Dienstag. Bei den Demokraten liegt aktuell Hillary Clinton vorn. Die Ex-First Lady hat bereits knapp ein Viertel der Stimmen, die sie braucht, um sich als Präsidentschaftskandidatin ihrer Partei aufstellen zu lassen. Ihr Herausforderer, der Senator Bernie Sanders, liegt mit 16 Prozent leicht abgeschlagen hinter ihr.)
Obwohl bei den Republikanern inzwischen schon 13 Kandidaten aufgegeben haben, streiten sich weiterhin vier um die Nominierung als Präsidentschaftskandidat – und nur einer kann es werden. Seit Dienstag gilt Donald Trump als klarer Favorit und die Frage, die derzeit alle beschäftigt, lautet: Ist Trump noch zu stoppen? Dem populistischen Unternehmer ist es gelungen 26 Prozent der Stimmen zu sichern, die er braucht, um die Vorwahlen zu gewinnen. Seine größten Konkurrenten, der ultrakonservative Senator Ted Cruz und der moderate Senator Marco Rubio, haben bisher jeweils 18 und 9 Prozent der benötigten Stimmen. Der weit abgeschlagene pragmatische Gouverneur von Ohio, John Kasich, hat mit zwei Prozent kaum noch Chancen, ins Weiße Haus einziehen zu dürfen.
Wer steht für die Demokraten zur Wahl?
Hillary Clinton könnte die erste amerikanische
Präsidentin werden.
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Die moderate 68-Jährige Hillary Clinton könnte hingegen die erste Frau im Weißen Haus werden. 2008 hat sie das schon einmal versucht, verlor aber im innerparteilichen Vorwahlkampf gegen Barack Obama – und war bis vor drei Jahren seine Außenministerin. Zuvor arbeitete sie als Juristin, Senatorin und „First Lady“, denn ihr Ehemann Bill Clinton war in den 90ern schon US-Präsident. Sie ist die Kandidatin des Establishments der demokratischen Partei und will Obamas Politik weitgehend fortschreiben. Allerdings befürwortete sie ein stärkeres militärisches Eingreifen im Nahen Osten.
Establishment: Mit Establishment werden die Politiker bezeichnet, die in ihren Parteien etabliert und schon in Washington an der Macht sind. Viele kritisieren am Establishment, das es seit Jahren gleich wäre und keine neuen Themen behandelt werden würden.
Senator Bernie Sanders begeistert vor allem die
amerikanische Jugend.
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Ihr größter Herausforderer, der Senator Bernie Sanders, ist im Vergleich zu ihr außenpolitisch unerfahren, weiß aber schon sehr genau, was er in Amerika ändern will: Sein Hauptthema ist die wirtschaftliche und soziale Ungleichheit. Sanders will die Steuern für Reiche erhöhen, den Mindestlohn anheben, Studiengebühren abschaffen und bezahlte Elternzeit einführen. Der Senator hat vor seiner Politiker-Karriere als Zimmermann, Filmemacher, Schriftsteller und Wissenschaftler gearbeitet. Obwohl er schon 74 Jahre alt ist, hat Sanders so viele jugendliche Unterstützer wie kein anderer Kandidat.
Wer steht für die Republikaner zu Wahl?
Spaltet die Republikaner: Milliardär Donald Trump
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Donald Trump hat keine Angst, politisch unkorrekt zu sein. Mit seinen harten Attacken gegen Einwanderer, Journalisten und politische Gegner hat er die republikanische Partei gespalten. Seine Gegner halten seine Forderungen für unrealistisch, unsinnig und unmenschlich. Dass Trump die Präsidentschaftswahl gewinnt, kann sich kaum einer vorstellen, aber vor einem halben Jahr hielt auch niemand Trumps Erfolg in den Vorwahlen für möglich. Da er in seinen Meinungen recht flexibel ist, weiß niemand so genau mit welchem Programm der selbstverliebte Milliardär „Amerika wieder groß machen“ will.
Wird Marco Rubio der erste Latino
im Weißen Haus?
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Trumps größte innerparteiliche Konkurrenten haben drei Gemeinsamkeiten: Beide sind kubanischer Abstammung, arbeiteten als Rechtsanwälte und sind US-Senatoren. Der Texaner Ted Cruz ist der Held der religiös-rechtspopulistischen Tea-Party-Bewegung. Cruz ist der einzige republikanische Kandidat, der syrische Flüchtlinge aufnehmen würde – aber nur, wenn sie Christen sind. Er ist nicht ganz so radikal wie Trump, doch auch ihm wird es schwer fallen, einer Mehrheit der Amerikaner zu gefallen.
Marco Rubio hingegen ist die Hoffnung des moderateren Partei-Establishments. Bisher wurde diese Hoffnung allerdings in den Vorwahlen enttäuscht. Sollte sich einer der beiden innerhalb ihrer Partei durchsetzen, hat er gute Chancen, der erste latinostämmige Präsident der USA zu werden. Doch dazu müsste er zunächst an Trump vorbei. Und das der sich in den Vorwahlen noch stoppen lässt, wird immer unwahrscheinlicher.
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