Was'n da los?

Es hat sich endlich ausgemüllert

Sogar der Sportkurs meiner Mutter ist ausgefallen – die Mittfünfzigerinnen machten an diesem Mittwoch kein Yoga, sondern gucken Fußball.

09. July 2010 - 18:21
SPIESSER-Autorin Aluni.
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Aluni Offline
Beigetreten: 26.04.2009

In Budapest könnte man die Fußball-WM glatt übersehen.

Fernsehleinwände sind in Ungarns Hauptstadt einige aufgebaut. Aber wenn darauf Fußball läuft, heißt das nicht dass es laut wird. Erstens wird zumindest in Bars fast immer der Ton abgestellt, und zweitens sitzt nur selten jemand davor.

Während in Deutschland an jeder Tanke WM-Zubehör aller couleurs angeboten wird, sehe ich in Budapests nichts dergleichen. Keine Flaggen an Häusern oder Autos, keine Hawaiiketten, keine Tröten. Ich mag diese Stadt.

Die erste WM-Ankündigung die mir begegnet, hat dann aber auch gleich mit Deutschland zu tun: Das Spiel Nigeria gegen Argentinien am Samstag, präsentiert auf einer Jägermeistertafel. Auch im Stadtpark ist Rudelgucken angesagt, ein internationales Wettbüro hat sogar einen Stand mit jungen Damen aufgebaut. Aber ob sie viele Vermutungen annehmen dürfen? Eine halbe Stunde vor dem Spiel ist der Rasen eher grün als bunt. Dabei könnte das Wetter nicht besser sein.

Abends im Hotel, ich schalte nichtsahnend den Fernseher ein – und Deutschland spielt gegen Australien.  Es steht 2:0, diese Vuvudingsdas klingen wie ein Bienenschwarm auf Band. Besser als die Tröten verkaufen sich nur die Ohrenstöpsel, erzählt der Moderator. Mittlerweile hat mir das Internet verraten, wie man am Fernseher die Vuvu-Frequenzen ausschalten kann. Nicht dass ich das je brauchen werde.

Ich schalte um, zu einer schlechten Komödie mit George Clooney und Catherine Zeta-Jones. Wenigstens kein Ball in Sicht. Als ich wieder aus dem Bad komme, haben meine Eltern zurück ins ZDF geschaltet. Verdammte Axt.

Ich schaue zehn Minuten konzentriert zu. Meine Mutter leidet bei jedem Foul mit und freut sich in der Zwischenzeit über die gute Zusammenarbeit in der deutschen Mannschaft. Ich kann mir nicht helfen: Ich finde diese Sportart langweilig.

Dass Lahm und Co mit Abstand gewonnen haben, freut mich. Auch wenn ein Engländer behauptet, wir hätten einen Vorteil, weil wir schon vorher mit Jabulani gespielt haben. Und wenn schon, die Behauptung geht doch eh im neuen WM-Lied unter: Schland oh Schland... Mein Radio bleibt nächste Woche aus.

Teasergrafik: Juliane Dorn

Letzte Woche erklärte Claudia, warum ihr Zu-Zweinundzwanzigst-Hinterm-Ball-Herrennen auf den Keks geht...

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Kommentare

13 Kommentare
  • normalerweise hasse ich fussball und mich nervt es schon wenn mein bruder die zusammenfassungen abends dann guckt weil er das doch so wichtige spiel verpasst hat seiner mannschaft. aber bei der wm bin ich dabei. vol und ganz. nur nicht im übertriebenen kostüm. public viewing mit 10500 jugendlichen oder nebenan in der garage mit leinwand mit 30 leute. da macht es wirklich spaß und wenn dann noch die getränke, das wetter und die leute stimmen dann ist der guten laune aller leute nichts mehr auszusetzten und man kann sehr lustige abende miteinander verringen ;)

  • Ist jetzt korrigiert. Aber selbst die fußballverrückte Redaktion hat's beim Korrekturlesen nicht bemerkt^^

  • Selbst den besten kann das passieren, genua ;-)

  • Da hat jemand "Ausralia" mit "Austria" verwechselt. Mal ehrlich es kann jedem passieren "Aus" mit "Aut" zu verwechseln.

  • gegen Österreich???

  • Aber es kann doch auch schön sein mal so richtig mitufiebern und sich gemeinsam zu freuen, zu jublen, oder gemeinsam wegschauen, sich ärgern. Das kann man bei Fußball, Handball oder beim Grand Prix machen. Das ist ganz egal.
    Außerdem scheinst du ja auch im Sommer vo dem PC zu sitzen, obwohl man auch andere schöne Sachen draußen machen kann. So ganz ums fersehen wird es die also nicht nur gehen, oder?

    Ich interessiere mich sonst auch nicht für Fußball, aber ich finde dieses Gemeinschaftshoffen bei der WM schon toll.

    LG Relja

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