SPIESSER-Autor Julian, 19, reist gerade durch die Ukraine und begleitet für uns das Projekt "StadtLandplus": Vier Teams aus jeweils drei jungen Deutschen fahren durch das zweitgrößte Land Europas und müssen dort Aufgaben erfüllen - nach Tschernobyl fahren, Interviews mit Russen und Ukrainern führen oder ins Kloster gehen. Auf SPIESSER.de lest ihr, wie es Julian und den anderen Teams in Osteuropa ergeht.
19. September 2008 - 14:38 SPIESSER-Redakteurin Onlineredaktion.
Heute haben wir mal ein ernstes Thema, den 26 April 1986. Die Atomreaktor-explosion gilt noch heute als eine der schlimmsten von Menschen verursachten Umweltkatastrophen und vielen Mensch fällt immer noch zuerst Tschernobyl ein, wenn sie etwas zur Ukraine sagen sollen. Dabei liegt der größte Teil der Sperrzone gar nicht auf dem Gebiet der heutigen Ukraine, sondern in Weißrussland; denn der Wind verteilte die Strahlenpartikel des an der Grenze liegenden Kraftwerks insbesondere nach Nordosten. Insgesamt mussten über 210 000 Menschen umgesiedelt werden, 4300 Quadrat-kilometer Land wurden dauerhaft unbrauchbar. Über 600 000 sogenannte Liqudatoren (überwiegend Soldaten) wurden zu Aufräumarbeiten in der Sowjetunion eingesetzt, nur wenige jedoch unmittelbar am Reaktor, über den zur Absicherung ein Betonsarkophag gelegt wurde. Da der Unfall zur Geheimsache erklärt wurde, liegen die genauen Daten zum Ablauf und den Auswirkungen des GAUs noch Heute im Dunklen. Die WHO vermutet jedoch, dass mindestens 50 unmittelbare Todesopfer unter dem direkt am Reaktor eingesetzten Personal zu beklagen sind. Die Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC) rechnet mit bis zu 42 000 Krebserkrankungen, die bis 2065 aufgrund der Katastrophe auftreten - überwiegend in den Staaten der ehemaligen UdSSR. Das Kraftwerk mit seinen anderen Reaktoren war noch bis Dezember 2000 in Betrieb, da der Strom dringend benötigt wurde.
Text: Julie Rothe
Julians Zweifel
Mein Team und ich haben die Möglichkeit, in das Sperrgbiet von Tschernobyl zu reisen. Während meine Teamkameraden dies kaum erwarten können, habe ich meine Zweifel. Soll ich wirklich mitgehen?
Natürlich würde ich das Gebiet gerne besichtigen wer hat schon so eine Chance? Doch frage ich mich, ob dies wirklich ungefährlich ist, oder werden doch noch schädliche Strahlen abgesondert. Meine Eltern und meine Freundin sind strikt gegen einen Besuch in dem stillgelegten Kernkraftwerk.
Auch Anna, die in der Ukraine geboren wurde und mit dem Süd-Team das Land erkundet, hält das Risiko für zu groß. "Stell dir vor, du erkrankst in zehn oder zwanzig Jahren an Schilddrüsenkrebs oder Leukämie", sagte sie zu mir. "Würdest du dich nicht fragen, ob das mit deinem Besuch dort zusammenhängt und du es hättest vermeiden können?" Doch, das würde ich.
Neben meinen zwei Teamkameraden bin ich jedoch auf eine Person gestoßen, die den Besuch für völlig unbedenklich findet. Gestern habe ich mich in der deutschen Botschaft in Kiew mit irgendeinem wichtigen Beamten unterhalten, der sogar 200 $ für einen Trip nach Tschernobyl gezahlt hat. Obwohl er das Gebiet für ungefährlich hält, isst er kein Fleisch, dass in der Gegend geschossen wurde. Also kann es wohl doch nicht so gefahrlos sein, oder? Ich werde mich weiter informieren.
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woraus ein Musikvideo zu meinem Song LIMITS entstanden ist:
https://youtu.be/dc3EW7fgqk8
Bei meinem letzten Sturz fiel ich in Kunst hinein:
[Bild:1]
Viel Spaß
mxk
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