Die Online-Musikplattform "Last.fm" generiert aus den Lieblingstiteln der Benutzer einen personalisierten Radiostream - auch für Neonazis. Wie das Naziradio-Innenleben aussieht und warum die "Last.fm"-Betreiber handeln müssen, schreibt SPIESSER-Autor Hannes.
18. November 2008 - 11:45 SPIESSER-Redakteurin Onlineredaktion.
Hunderttausende Musikfans "scrobbeln" täglich die Musiktitel, die sie am PC hören - sprich benutzen ein kleines Programm, das Interpret und Titel des gespielten Musikstücks an die Online-Musikplattform "Last.fm" überträgt. Die Daten werden in einem eigenen Profil ausgewertet und optisch präsentiert. Zum Beispiel in einer Monatshitliste. Auf der Startseite von Last.fm liest sich das dann so: "878.634 Leute lieben The Offspring" oder "1.381 Leute hören gerade Coldplay".
Aus den persönlichen Favoriten kann man sich auch einen Radiosender erstellen lassen, der statt Allerweltsgedusel nur die eigenen Hits spielt. Soweit eigentlich alles ganz praktisch. Wären da nicht ein paar Zahlen, die Last.fm wohl kaum auf der Startseite präsentieren wird: "11.217 Leute hören Landser", "8.465 Leute lieben Stahlgewitter" oder "Die Gruppe 'Aryan Black Metal' hat 146 Mitglieder". Wie der Radiosender MDR-Sputnik im Rahmen einer Aktionswoche gegen Rechtsradikalismus berichtet, tummeln sich mehrere zehntausend Benutzer mit rechtsextremer Gesinnung auf dem deutschen Ableger "Lastfm.de". Dort lässt sich der geneigte Neonazi vom selbst zusammengestellten Radiostream schrummelige Hinterhofmusik mit Texten wie "ran an den Feind - Bomben auf Israel" oder "Sommer in Sebnitz" kredenzen. Besonders pikant: Die Band "Landser" war die erste deutschsprachige Band, die mittels Paragraf 129 im März 2005 vom Bundesgerichtshof als "kriminelle Vereinigung" eingestuft und verboten wurde. Auch sie findest sich bei "Last.fm" wieder.
Songs der Band "Hauptkampflinie" kann man sogar in öffentlichen Playlists hören - Zugangsbeschränkungen oder gar Alterskontrollen gibt es nicht. Vor der davon ausgehenden Gefahr warnt die Deutsche Gesellschaft für Demokratiepädagogik: Rechtsextreme Musik diene oftmals als Einstieg in die Szene. Die Betreiber wissen um ihre dubiose Kundschaft. In einer Stellungnahme MDR-Sputnik gegenüber wiegelt "Last.fm" ab: "Last.fm (ist) eine Plattform, die sich auf nutzergenerierte Inhalte stützt. Sobald Lastfm auf rechtswidrige Inhalte aufmerksam gemacht wird, werden sie überprüft und gegebenenfalls von der Plattform entfernt."
Warum "Last.fm" nicht schon von alleine auf die Idee gekommen ist, menschenfeindliche Inhalte per AGB-Änderung von der Plattform zu verbannen, wissen wohl nur die Anbieter selbst. Lediglich das Einstellen rechtswidriger Inhalte ist per ABG untersagt. Für eine Stellungnahme war die britische Lastfm-Zentrale bislang nicht zu erreichen.
natürlich sollte man das braune problem nicht wegdenken, ignorieren o.ä. - darum ist auch aufklärug gegen faschismus o. wie wir ihn in deutschland nennen nationalsozialismus wichtig.
vor einem problem sollte man nicht die augen verschließen da hast du recht.
aber...
wir dürfen es nicht zulassen das die extreme rechte einen fuß in unserre alttagskultur setzt. ob das nun kleidung wie thorsteinar oder musik wie landser betrifft. das führ nämlich dazu das rechtsextremismus alttagstauglich wird, sprich aktzeptierter u. das darf nicht passieren.
denn dann finden immer mehr jugendliche den weg zu gefährlichem gedankengut und lassen sich von der rechten szene okupieren.
darum werden wir faschismus auf jeder ebene bekämpfen.
Die Seiten der entsprechenden Bands wurden mit einem Verweis auf das Jugendschutzgesetz von last.fm gesperrt. Gehörte Titel werden nicht mehr mit Name und Interpret angezeigt sondern als unangemessener inhalt.
Last.FM soll doch ein Forum für alle Nutzer sein, oder nicht? Unter den Nutzern gibt es welche (ich nicht) die Nazi-Musik hören (was auch immer darunter zu verstehen ist). Ich sehe weder einen Grund, noch eine Motivation, diese Leute bei Last.FM auszusperren.
Das ist genauso, wie die NPD oder andere rechte Parteien zu verbieten. Die Klientel der rechten Parteien gibt es trotzdem, und die rechte Musik ebenfalls. Sie auszublenden verhindert nicht ihre Existenz.
So ist sowohl die Musik und ihre Anhänger wahrnembar.
Dagobert Lindlau hat einmal gesagt, das die organisierte Kriminalität dann erst richtig schlimm wird, wenn man von ihr nichts mehr mitbekommt. Ähnliches sehe ich bei der rechten Szene. Sie wird nicht verschwinden, wenn wir sie aus unserem Blickfeld ausblenden.
natürlich ist es nicht so, dass man als Nutzer von last.fm nicht vorbei kommt. Aber unsere Tests haben gezeigt, dass man dort leicht Nazimusik hören kann. Darauf wollen wir aufmerksam machen. Und natürlich haben wir last.fm auch darauf angesprochen. Alle Informationen und Statements die wir von ihnen bekommen haben findest du auch in unserem Artikel wieder. Ich möchte dir aber noch mal widersprechen, dass in unserem Artikel falsche Fakten stehen - dem ist nicht so. Alle Fakten wurden von uns geprüft.
Wir sind uns einig darin, dass rechte Musik und rechte Gedanken auf last.fm wie darüber hinaus nichts zu suchen haben. Vielleicht sind wir uns auch darin einig, dass last.fm eigentlich eine gute Sache ist.
Ganz konkret: In obigem Artikel erweckt Ihr den Eindruck, ich könnte diese Lieder bei last.fm problemlos hören ("Dort lässt sich der geneigte Neonazi vom selbst zusammengestellten Radiostream schrummelige Hinterhofmusik mit Texten wie 'ran an den Feind - Bomben auf Israel' oder 'Sommer in Sebnitz' kredenzen."). Das ist aber nicht der Fall, erst recht nicht bei "Landser". Rechte Songs tauchen als Statistiken(!) sehr wohl auf, aber werden mir nicht quasi automatisch in meine Playlist gemixt. Gerade die von Euch genannten CDs und Lieder kann man keinesfalls über last.fm hören. Geht nicht. Last.fm stellt mir diese Lieder nicht zu Verfügung. Gut so! Und was Ihr mit "öffentlichen Playlists" meint, in denen mir Lieder der "Hauptkampfl..." begegnen können, hat sich mir noch nicht ganz erschlossen.
Ich möchte also nur klarstellen, dass es auf last.fm nicht so ist, dass man als Nutzer an rechter Musik quasi kaum vorbeikommt. Es gibt Bandseiten, manchmal mit Beschreibung (wie es sie bei Wikipedia auch gibt). Streiten kann man sich über Bandfotos und Plattencover. Dass last.fm aber schon ein Stück weit darauf sensibilisiert ist, zeigt sich auch daran, dass bei den einschlägigen Bands der sonst obligatorische Link zum Kauf der CD fehlt.
Meine Meinung also: Wenn Ihr schon konkrete Beispiele nennt, dann sollte das auch der Skandal sein. Und wenn Ihr tatsächlich irgendwo ein verkapptes rechtes Stück Musik findet, dann wäre es doch ein schöner Test, last.fm darauf aufmerksam zu machen und zu schauen, ob das Ding entfernt wird und ob dies in der von last.fm vorgegebenen Zeit (i.d.R. 24 Stunden) passiert. So hättet Ihr gleich noch was Gutes getan.
vielen Dank für deinen Kommentar. Natürlich verbreiten wir nicht einfach irgendwelche Meldungen weiter, ohne sie zu prüfen! Ich habe bei meiner Recherche mehrere Songs von einschlägigen Nazibands auf Last.fm gehört - und die Texte waren alles andere als Harmlos, sondern Menschenverachtend und Antisemitisch. Natürlich ist das Web 2.0 ein Freiraum, in dem jeder seine Meinung frei äußern kann. Aber man darf auch nicht vergessen, das Last.fm kein studentisches Projekt mehr ist, sondern eine kommerzielle Firma, die mit ihrem Angebot Geld verdient und deshalb auch kontrollieren sollte, was für Musik auf der Seite zu hören ist.
Auch Last.fm hat auf unseren Artikel reagiert - und war nicht wie du der Meinung, dass der Artikel gänzlich auf falschen Tatsachen aufbauen würde.
Wenn es tatsächlich so wäre, wie Sputnik und nun auch der Spiesser schreiben, dann wäre es wirklich eine Sauerei. ES IST ABER NICHT SO, und das kann jeder auch leicht überprüfen, weshalb es mich arg wundert, dass diese Sache so hochkocht.
Last.fm ist weder ein Hort von Nazis noch wird die entsprechende Musik dort verbreitet, weder an Minderjährige noch an Erwachsene. Ich glaube, es liegt ein grundsätzliches Missverständnis vor: Last.fm hat -wie oben beschrieben- die Scrobbeln-Funktion, d.h. es wird statistisch vom last.fm erfasst, was der angemeldete Nutzer VON SEINER FESTPLATTE aus hört. Das aber auch nur, wenn die entsprechende Funktion eingeschaltet ist. Man muss nicht einmal angemeldet sein, um feststellen zu können, dass Bands wie "Landser" u.a. sehr wohl eine von Nutzern angelegte Bandseite haben und deren Musik auch gescrobbelt ist, aber hören kann ich die Musik (glücklicherweise) nicht bei last.fm! Ich habe gerade mal nachgeschaut und bei mehreren Bandseiten gerade einmal ein Lied einer Nazi-Band gefunden, das man sich hätte anhören können, und das war harmlos. Bei der Eingabe des Nazi-Tags kam als erste Band "Blümchen".
Fazit: Die Sputnik-Meldung und somit leider auch dieser Text darüber sind falsch. Niemand hat genau überprüft, was dort behauptet wurde. Richtig ist, dass es, wie auch bei mehreren Web2.0-Netzwerken, bei last.fm offensichtlich Nazis gibt und diese auch Gruppen dort gründen. Das ist nicht schön, aber gehört zum freien Geist des Web2.0, und wie im realen Leben auch muss man diese Herrschaften mit Worten schlagen. Last.fm zu verteufeln - zumal auf falschen Informationen basieren - geht nicht!
Sehr schade, dass das auch hier trotzdem passiert!
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Moderiert wurde diese Sendung "Wie geht's Deutschland" am 05. September
natürlich sollte man das braune problem nicht wegdenken, ignorieren o.ä. - darum ist auch aufklärug gegen faschismus o. wie wir ihn in deutschland nennen nationalsozialismus wichtig.
vor einem problem sollte man nicht die augen verschließen da hast du recht.
aber...
wir dürfen es nicht zulassen das die extreme rechte einen fuß in unserre alttagskultur setzt. ob das nun kleidung wie thorsteinar oder musik wie landser betrifft. das führ nämlich dazu das rechtsextremismus alttagstauglich wird, sprich aktzeptierter u. das darf nicht passieren.
denn dann finden immer mehr jugendliche den weg zu gefährlichem gedankengut und lassen sich von der rechten szene okupieren.
darum werden wir faschismus auf jeder ebene bekämpfen.
Die Seiten der entsprechenden Bands wurden mit einem Verweis auf das Jugendschutzgesetz von last.fm gesperrt. Gehörte Titel werden nicht mehr mit Name und Interpret angezeigt sondern als unangemessener inhalt.
http://www.last.fm/music/Landser
Last.FM soll doch ein Forum für alle Nutzer sein, oder nicht? Unter den Nutzern gibt es welche (ich nicht) die Nazi-Musik hören (was auch immer darunter zu verstehen ist). Ich sehe weder einen Grund, noch eine Motivation, diese Leute bei Last.FM auszusperren.
Das ist genauso, wie die NPD oder andere rechte Parteien zu verbieten. Die Klientel der rechten Parteien gibt es trotzdem, und die rechte Musik ebenfalls. Sie auszublenden verhindert nicht ihre Existenz.
So ist sowohl die Musik und ihre Anhänger wahrnembar.
Dagobert Lindlau hat einmal gesagt, das die organisierte Kriminalität dann erst richtig schlimm wird, wenn man von ihr nichts mehr mitbekommt. Ähnliches sehe ich bei der rechten Szene. Sie wird nicht verschwinden, wenn wir sie aus unserem Blickfeld ausblenden.
Hallo Marc,
natürlich ist es nicht so, dass man als Nutzer von last.fm nicht vorbei kommt. Aber unsere Tests haben gezeigt, dass man dort leicht Nazimusik hören kann. Darauf wollen wir aufmerksam machen. Und natürlich haben wir last.fm auch darauf angesprochen. Alle Informationen und Statements die wir von ihnen bekommen haben findest du auch in unserem Artikel wieder. Ich möchte dir aber noch mal widersprechen, dass in unserem Artikel falsche Fakten stehen - dem ist nicht so. Alle Fakten wurden von uns geprüft.
Olli
Redaktio
Hallo Olli,
ist meine letzte Antwort zum Thema, versprochen!
Wir sind uns einig darin, dass rechte Musik und rechte Gedanken auf last.fm wie darüber hinaus nichts zu suchen haben. Vielleicht sind wir uns auch darin einig, dass last.fm eigentlich eine gute Sache ist.
Ganz konkret: In obigem Artikel erweckt Ihr den Eindruck, ich könnte diese Lieder bei last.fm problemlos hören ("Dort lässt sich der geneigte Neonazi vom selbst zusammengestellten Radiostream schrummelige Hinterhofmusik mit Texten wie 'ran an den Feind - Bomben auf Israel' oder 'Sommer in Sebnitz' kredenzen."). Das ist aber nicht der Fall, erst recht nicht bei "Landser". Rechte Songs tauchen als Statistiken(!) sehr wohl auf, aber werden mir nicht quasi automatisch in meine Playlist gemixt. Gerade die von Euch genannten CDs und Lieder kann man keinesfalls über last.fm hören. Geht nicht. Last.fm stellt mir diese Lieder nicht zu Verfügung. Gut so! Und was Ihr mit "öffentlichen Playlists" meint, in denen mir Lieder der "Hauptkampfl..." begegnen können, hat sich mir noch nicht ganz erschlossen.
Ich möchte also nur klarstellen, dass es auf last.fm nicht so ist, dass man als Nutzer an rechter Musik quasi kaum vorbeikommt. Es gibt Bandseiten, manchmal mit Beschreibung (wie es sie bei Wikipedia auch gibt). Streiten kann man sich über Bandfotos und Plattencover. Dass last.fm aber schon ein Stück weit darauf sensibilisiert ist, zeigt sich auch daran, dass bei den einschlägigen Bands der sonst obligatorische Link zum Kauf der CD fehlt.
Meine Meinung also: Wenn Ihr schon konkrete Beispiele nennt, dann sollte das auch der Skandal sein. Und wenn Ihr tatsächlich irgendwo ein verkapptes rechtes Stück Musik findet, dann wäre es doch ein schöner Test, last.fm darauf aufmerksam zu machen und zu schauen, ob das Ding entfernt wird und ob dies in der von last.fm vorgegebenen Zeit (i.d.R. 24 Stunden) passiert. So hättet Ihr gleich noch was Gutes getan.
Hallo Marc,
vielen Dank für deinen Kommentar. Natürlich verbreiten wir nicht einfach irgendwelche Meldungen weiter, ohne sie zu prüfen! Ich habe bei meiner Recherche mehrere Songs von einschlägigen Nazibands auf Last.fm gehört - und die Texte waren alles andere als Harmlos, sondern Menschenverachtend und Antisemitisch. Natürlich ist das Web 2.0 ein Freiraum, in dem jeder seine Meinung frei äußern kann. Aber man darf auch nicht vergessen, das Last.fm kein studentisches Projekt mehr ist, sondern eine kommerzielle Firma, die mit ihrem Angebot Geld verdient und deshalb auch kontrollieren sollte, was für Musik auf der Seite zu hören ist.
Auch Last.fm hat auf unseren Artikel reagiert - und war nicht wie du der Meinung, dass der Artikel gänzlich auf falschen Tatsachen aufbauen würde.
Mit besten Grüßen
Olli
Redaktio
Wenn es tatsächlich so wäre, wie Sputnik und nun auch der Spiesser schreiben, dann wäre es wirklich eine Sauerei. ES IST ABER NICHT SO, und das kann jeder auch leicht überprüfen, weshalb es mich arg wundert, dass diese Sache so hochkocht.
Last.fm ist weder ein Hort von Nazis noch wird die entsprechende Musik dort verbreitet, weder an Minderjährige noch an Erwachsene. Ich glaube, es liegt ein grundsätzliches Missverständnis vor: Last.fm hat -wie oben beschrieben- die Scrobbeln-Funktion, d.h. es wird statistisch vom last.fm erfasst, was der angemeldete Nutzer VON SEINER FESTPLATTE aus hört. Das aber auch nur, wenn die entsprechende Funktion eingeschaltet ist. Man muss nicht einmal angemeldet sein, um feststellen zu können, dass Bands wie "Landser" u.a. sehr wohl eine von Nutzern angelegte Bandseite haben und deren Musik auch gescrobbelt ist, aber hören kann ich die Musik (glücklicherweise) nicht bei last.fm! Ich habe gerade mal nachgeschaut und bei mehreren Bandseiten gerade einmal ein Lied einer Nazi-Band gefunden, das man sich hätte anhören können, und das war harmlos. Bei der Eingabe des Nazi-Tags kam als erste Band "Blümchen".
Fazit: Die Sputnik-Meldung und somit leider auch dieser Text darüber sind falsch. Niemand hat genau überprüft, was dort behauptet wurde. Richtig ist, dass es, wie auch bei mehreren Web2.0-Netzwerken, bei last.fm offensichtlich Nazis gibt und diese auch Gruppen dort gründen. Das ist nicht schön, aber gehört zum freien Geist des Web2.0, und wie im realen Leben auch muss man diese Herrschaften mit Worten schlagen. Last.fm zu verteufeln - zumal auf falschen Informationen basieren - geht nicht!
Sehr schade, dass das auch hier trotzdem passiert!