SPIESSER Beschäftigungstherapie

Auszugsschlampereien

Die letzten Wochen kommen – und mit ihnen auch ein bisschen Schluderei. Bine erzählt von armen Briefkästen und der Küche-Bad-Verschwörung.

25. June 2010 - 19:05
SPIESSER-AutorIn Die-WG.
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Beigetreten: 04.09.2009

„Ab Montag darf ich wieder zwei Stunden pro Tag arbeiten!“, diesen euphorischen Ausspruch kann Resi verstehen. Obwohl es manchmal auch traurig ist, auf Arbeit.

Heftig, diese Heftproduktion. Während sich Holm zwei Stündchen in der Redaktion die Zeit vertreibt, drehe ich durch. Egal, was ich anschaue – ich prüfe es gedanklich auf alle mir bekannten Rechtschreib- und Grammatikregeln.

Könnt ihr hören, falls ihr heult und nicht mehr in Leselage seid...

 


Hach! Dieser Mörder-Taste...

Das kommt vom Korrektureneingeben: Stundenlang saß ich am Layout-Rechner und tippte die angestrichenen Fehler ins Reine. Ich kämpfte gegen falsche Kommas, komische Satzbauten und störrische Redakteure. Bei der letzten Aktivität kam ich in einen Interessenkonflikt: das Ausrufezeichen.

Robert (auch: Brotbert), mein Redakteur und Mentor,  rügte mich in dieser Produktion des öfteren für meinen übermütigen Ausrufezeichen-Verbrauch. Zu Recht. Beeindruckt von der Schönheit der Texte ohne oder nur mit wenigen Ausrufezeichen, machte ich um dieses tückische Satzzeichen einen größeren Bogen als sonst.

„Wunschgewinn nicht vergessen!“ stand dann dort oben, auf der Rätselseite. Angeekelt brachte ich meinen kleinen Feind mit der „Entfernen“-Taste zur Strecke. Redaktionsleiter (mein zweiter Mentor) Jörg wurde sauer: „Hallo, Resi? Da MUSS ein Ausrufezeichen hin! Beim Imperativ kommt ein Ausrufezeichen hin! Ohne geht das nicht!“ Wir stritten. Lange. Bis Jörg mit dem traurigsten Argument ausrufezeichnete:


Mahnmal über Jörgs Schreibtisch ...

„Weißt du was“, schniefte er, den Tränen unmännlich nahe, „diese ganzen Ausrufezeichen landen dann alle auf dem Ausrufezeichen-Friedhof. Dann liegen die dort rum, kreuz und quer, manchmal ist der Punkt sogar oben...“ Ich schluckte. Das hatte ich nicht gewusst. Panisch ergriff ich Wiederbelebungsmaßnahmen. Einzelne konnte ich retten. Andere nicht.

Deswegen, liebe Leser: Begeht nicht den gleichen Fehler wie ich. Achtet darauf, was ihr schreibt, und vor allem: mit welchem Satzzeichen ihr endet. Außerdem: Geht nächsten Sonntag mal auf den Ausrufezeichen-Friedhof, Jörg und ich werden auch da sein.

Und Robert? Hat schon was vor. Punkt.

Teaserbild: Juliane Dorn

Zwei Stunden arbeiten? Hö? Holms Luxusleben auf der nächsten Seite.

Was ist eigentlich die SPIESSER-WG? Eine schöne Wohnung mit vier Zimmern, Küche, Bad und drei jungen Menschen, die ein einjähriges Volontariat in der SPIESSER-Redaktion in Dresden absolvieren. In diesem Jahr sind es Resi, Sandra und Holm.
Was machen die drei in der Redaktion? Sie arbeiten an der gedruckten Ausgabe genauso wie an SPIESSER.de. Sie schreiben Artikel, führen Interviews und recherchieren, sie sind bei Redaktionssitzungen dabei und entscheiden mit, was ins Heft und auf die Startseite kommt. Betreut werden sie dabei von fest angestellten Redakteuren. Wie sich das Leben in den vier WG-Wänden nach Redaktionsschluss gestaltet, fragt ihr sie am besten hier auf SPIESSER.de.

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Kommentare

49 Kommentare
  • cool gemacht,toll geschrieben und toll gesprochen:D

    sowas könnte man fast schon als Spiesser Hörbuch bezeichnen, noch ein paar kleine nette stories übers Jahr verteilt, und fertig ist ein einmalig gelungenes Jahres Hörbuch für die das letzte Spiesser Heft Ende des Jahres.....na wie wär das? Grüßt vmatti

  • Ich nehme an, dass Holm das "Rosis" meint.
    Die werben doch mit einer Atmosphäre wie im "Kiez" ... ich mag die Bude trotzdem nicht so. Die Atmosphäre ist ein reduziertes - und schlechteres - FlowerPower und die Musik nicht so mein Fall.

    Da kann ich den Holm verstehen. :)

    Aber Dresden! Da ist das Katys, Metronom, Groove Station ... hach ... ich könnt jede Nacht in der Neustadt verbringen. Man muss die Clubs aber wirklich suchen. :) Das ist ja das tolle.

    Die Gedanken, wo ist mein Zuhause, kann ich aber nachvollziehen. Ich denk mir das auch jede Woche und jedes Wochenende.

    Vielleicht hat unsere Generation gar kein richtiges Zuhause. Vielmehr sind es "Lebensorte" ...

  • Clubs im Hamburger Style?

  • Home is where Holm is. Sprichwort schön umgedichtet. Schöner Text, ich mag den WG-Blog total gern=) Liest sich leicht, locker und ist lustig.

  • ich frag mich was ihr wollt, bei mir behaupten auch alle, es sähe aus wie in einer höhle.
    in der realität fehlen aber die steinwände und das feuer.
    wie bei holm.

    könnt ihr net ma die anderen in ruhe lassen, die wichtigeres zu tun haben als nonstop alle fussel daran zu hindern, sich zu boden fallen zu lassen???

  • "Holmis kleine Holmhöhle" - echt super Alliteration :D
    klingt so ein bisschen nach Gargamel, der die Schlümpfe in sein Schloss locken will..
    irgendwas ganz grusliges und finsteres :b
    aber was soll man von ihm auch sonst erwarten? ;D

  • Das erinnert mich immer so an Benjamin Blümchen oder Bibi Blocksberg ;-D
    Heißt es da am Ende nich auch immer: Friede, Freude, Eierkuchen!?

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