SPIESSER Bildungsweg

Sitzengeblieben: Eltern beschwichtigen

Sitzenbleiben ist keine Schande, findet SPIESSER-Autorin Rebecca. Und schreibt von Franzi, die ihren Eltern immer noch nicht erzählt hat, dass sie das Klassenziel diesmal nicht erreichen konnte. Aber sie hat Tipps, die Franzis Ferien vielleicht doch noch retten...

08. August 2007 - 12:45
SPIESSER-Redakteurin Onlineredaktion.
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Onlineredaktion Offline
Beigetreten: 25.04.2009

Franzi ist nicht dumm und nicht faul. Sie macht ihre Hausaufgaben, sie meldet sich im Unterricht. Selbst ihre Noten sind in Ordnung - zumindest in den sprachlichen Fächern. In der Grundschule war sie in Mathe noch die Beste.

Dann kommt der neue Physiklehrer. Es hagelt schlechte Noten. Und schnell wird klar: Franzi wird dieses Jahr zwei Fünfen auf dem Zeugnis haben, was unweigerlich Sitzenbleiben zur Folge hat. Sitzenbleiben! Und wie bringt man das jetzt den Eltern bei? Immerhin ist das Zeugnis zwei Wochen alt...

Erst mal ruhigbleiben und durchatmen
Haben deine Eltern nicht sowieso gewusst, dass du Probleme in der Schule hattest? Sie wurden schließlich zu den Elterngesprächen gebeten, haben den blauen Brief gelesen und dich mit Schweißperlen auf der Stirn für die letzte, alles entscheidende Klausur lernen sehen.

Die Situation ist entscheidend
Dass auch die sanftesten Gemüter an die Decke gehen, wenn man sie zwischen Telefonat mit der Telefonfirma, kreischendem Geschwisterchen und Stress auf der Arbeit erwischt, ist klar. Das Frühstück am Sonntagmorgen ist am besten geeignet, denn dann ist die Familie versammelt und es herrscht eine ruhige Atmosphäre, wodurch die Reaktion der Eltern gleich milder ausfallen kann.

Wichtig ist die Formulierung
Du solltest Verantwortung dafür übernehmen und nicht alles auf den Lehrer und die Umstände schieben. Das verstehen deine Eltern besser.

Zeigen, dass man was ändern will
Du solltest deinen Eltern zeigen, dass dir wirklich etwas daran liegt, deine Noten zu verbessern und dir nicht alles egal ist. Eltern haben bei dem Wort "Sitzenbleiber" stinkfaule, strohdumme Idioten im Kopf, aber doch nicht ihr liebes Engelchen. Wenn sie sich dann eingestehen müssen, dass auch ihr Kind die Klasse wiederholen muss, schleichen sich Befürchtungen ein, dass es (natürlich zweifelsfrei durch schlechten Umgang oder zuviel anderweitigen Zeitvertreib) die Alles-Scheißegal-Haltung eingenommen hat. Zerstreue diese Zweifel und mach' ihnen klar, dass dir deine Schullaufbahn durchaus am Herzen liegt.

Nicht reinsteigern
Du solltest dir und deinen Eltern vor allem eins klarmachen: Dass Sitzenbleiben nicht das Ende der Welt ist. Die Klasse zu wiederholen ist nicht angenehm, aber es gibt dir die Chance, es beim nächsten Mal besser zu machen. Deine Freunde werden sich wegen des Klassenwechsels nicht gleich von dir abwenden, schließlich ist nachmittags und in den Pausen immer noch genug Zeit zum Quatschen. Und die neue Klasse muss auch längst nicht so schlimm sein wie man denkt - am Ende hast du womöglich noch ein paar Freunde mehr!

Text: Rebecca Goldbach
Foto: Pixelio.de

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