SPIESSER Beschäftigungstherapie

Auszugsschlampereien

Die letzten Wochen kommen – und mit ihnen auch ein bisschen Schluderei. Bine erzählt von armen Briefkästen und der Küche-Bad-Verschwörung.

25. June 2010 - 19:05
SPIESSER-AutorIn Die-WG.
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Beigetreten: 04.09.2009

Dresdens Straßen sind ein tückisches Pflaster. Kurz nicht aufgepasst, sorgen sie durch ausgeklügelte Verwirrungskünste bei WG-Neu-Mitglied Bine für absolute Orientierungslosigkeit.

14. Februar – Ich packe meinen Koffer und nehme mit ...

„Was ziehe ich nur an?,“ fragte Holm im vorletzten Blogeintrag. Genau das fragte ich mich auch, als es hieß: Ich packe meinen Koffer und ich nehme mit? Ein 15 Jahre altes Auto ohne Navigationsgerät, eine Zahnbürste und was man eben sonst noch bei einem Umzug in die SPIESSER-WG braucht. Ich hatte Angst vor meinen vermeintlich beißenden Mitbewohnern, ich hatte Angst vor den Menschen in der Redaktion, die mir sicher am ersten Tag den Kopf abreißen würden, aber ich hatte keine Angst vor Dresdens Straßen. Schwerer Fehler.


Da musste ich hin – zur SPIESSER-Redaktion. Foto: Juliane Dorn

Dabei lief am ersten Tag alles recht problemlos. Holm und Resi als Beifahrer waren gute Wegweiser. Ich kam pünktlich, fand am Abend den Weg zurück in die WG und mein Kopf war auch noch dran. Die Tragödie wartete am nächsten Tag.

Holm musste zum Arzt und weder Resi noch Sandra machten Anstalten mich auf meiner morgendlichen Fahrt zur Arbeit zu begleiten. Natürlich hatte ich mir den Weg zur Redaktion kaum gemerkt – Erzählen im Auto ist ja viel spannender und, wenn wir mal ehrlich sind, wird Multitasking ja sowieso überbewertet.

Habt ihr Lesen satt? Bine liest ihren Eintrag auch vor!

Trotzdem war ich der Überzeugung, dass ich schon ankommen würde. Schnell noch den Stadtplan von Papa in die Tasche gepackt und los ging's. Bereits an der zweiten Ampel verschwand mein Selbstvertrauen wieder. Geradeaus oder links? Ich entschloss mich mit dem Verkehr geradeaus mitzufließen – und lag natürlich prompt falsch. Also ab in die nächste Seitenstraße, ein bisschen Kurbelgymnastik praktizieren und zurück.

Vorbei am Großen Garten war ich mir mittlerweile wieder sicher, dass jetzt nichts mehr schief gehen konnte. An der nächsten Kreuzung hatte ich wieder die Wahl. Geradeaus oder links? Da ich mit geradeaus bereits gescheitert war, fuhr ich diesmal links. Und fuhr und fuhr und fuhr.


Ähm... wo gehts nochmal lang? Foto: Juliane Dorn

Nach fünf Minuten beschlich mich langsam, aber sicher das Gefühl, dass ich schon längst hätte rechts abbiegen müssen. Die Straßennamen klangen nämlich überhaupt nicht nach denen, die in der Nähe der Redaktion sein sollten. Glücklicherweise war da ja noch der Stadtplan!

Wobei ... Dresden. 7. Auflage. Von 1996/1997. Für 9,80 DM. Egal. Ich versuchte mir den Namen der Seitenstraße zu merken, die ich verstopfte und von dort auf der Karte den richtigen Weg zu finden.

Mittlerweile war es fünf vor neun und ich versuchte mich nicht noch einmal zu verfahren. Das liebe grüne Polizeiauto hinter mir machte das allerdings nicht so einfach. Alle zwei Sekunden warf ich einen Blick in den Rückspiegel und mein Herz hüpfte auf und ab in freudiger Erwartung der roten Kelle.

Zum Glück schien ich nicht allzu schlimm zu fahren. Die grünen Männchen schlugen an der nächsten Kreuzung einen anderen Weg ein und ich erreichte nach einer glorreichen halben Stunde Fahrt den Parkplatz vor der Redaktion.

Irgendjemand erklärte mir dann, dass ich einfach hätte geradeaus fahren müssen und Sandra blickte mich mitleidig an. „Warum hast du denn nichts gesagt? Dann wär ich mitgefahren!“ Tja, das weiß ich allerdings auch nicht. Immerhin habe ich mir den Weg jetzt nach fast zwei Wochen Praktikantendasein gemerkt. Und ich sollte mich bei meinem Papa für die Karte bedanken – Dresden. 7. Auflage. 1996/1997. 9,80 DM. Übrigens sogar mit Postleitzahlen. Eine wirklich gute Investition.

Wie laut 100 Dezibel sind, erklärt euch Holm auf der nächsten Seite.

Text: Sabine Gurol
Teaserbild: Gabi Schönemann/ pixelio.de

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Kommentare

49 Kommentare
  • Ach was, du hättest doch auch schreiben können, wie genial ich Zwiebeln schneiden kann ;)

  • Dann hätte ich mich ja zwangsläufig selber in den Himmel loben müssen, so bin ich doch nicht ;)

  • Da gab es so eine schöne Kochrunde in der Redaktion und dir fällt nichts ein???

  • was kommt nach dem wg - leben?

    verratet uns doch einmal, was aus einem derzeitigen spießer/ wg- bewohner zukünftig so werden soll...

  • Wonach seit ihr süchtig?
    Schreibt doch mal!
    =D

  • Und ich bin als nächstes draaaan!
    Also fragt drauf los!! *freut sich vor*

  • Was ihr alles für Fans habt... :D Der Hammer.^^
    Aber ja, wenn dann auch noch die zweite Hand beschädigt ist... o.O
    Das ist dann gar nicht mehr lustig. Dann doch lieber gleich selbst helfen.
    :DDD

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