SPIESSER Beschäftigungstherapie

Auszugsschlampereien

Die letzten Wochen kommen – und mit ihnen auch ein bisschen Schluderei. Bine erzählt von armen Briefkästen und der Küche-Bad-Verschwörung.

25. June 2010 - 19:05
SPIESSER-AutorIn Die-WG.
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Beigetreten: 04.09.2009

 

09. April: „Ein festes Froh“ wünschte Resi uns letzte Woche, aber so richtig geklappt hat das leider nicht. Denn der Plumpsack geht rum. Und wer sich umdreht oder lacht, kriegt den Buckel voll gemacht.

Ihr habt vor Angst die Augen zu? Macht nichts, den Blog gibts auch zum Hören.

Er lauert überall!

Na gut, der Plumpsack ist es nicht, den gibt’s ja nur im Kinderspiel. Aber dafür haben wir einen anderen Gefährten zu Gast. Er ist klein, er ist mies, heimtückisch und hinterhältig. Er lauert in den hintersten Ecken und springt dich an, wenn du es am wenigsten erwartest. Eigentlich kannst du ihn nur gebrauchen, wenn du dich gerade vor einer Klausur oder fiesen Montagen drücken willst.


Taschentücher in Massen. Ganz wichtig, falls es dich doch erwischt.
Foto: Sabine Gurol

Von wem ich rede? Psst, dazu müsst ihr ganz nah an den Bildschirm kommen, denn wenn ich den Namen zu laut schreibe, dann kommt er auch zu mir. Ich rede vom … Bazillus. Das ist der, der alle WG-Bewohner krank macht.

Hilfe! Bazillus-Attacke in der WG!

Sandra zum Beispiel habe ich in den letzten drei Wochen kaum zu Gesicht bekommen. Einzig und allein die offenen Suppentüten und Teebeutel in der Küche ließen darauf schließen, dass sie noch in der WG anwesend war. Jetzt ist sie zwar wieder unter den Bazillus-Freien, aber wer weiß, wie lange das noch andauert. Er lauert einfach überall!

Denn auch unseren Holm hatte es erwischt. Ich glaube, auf der Buchmesse, denn gleich am Montag danach meldete sich der Onlineredaktionsholm krank. Bei ihm war es der Hals. Ein Tuch und grüne Lutschtabletten sollten helfen. Das klappte auch anfangs ganz gut, doch in der letzten Redaktionssitzung habe ich ihn beobachtet, wie er heimlich neue Pillchen herunterschluckte. Vielleicht wollte der Holm ja verbergen, dass der böse Bazillus ihn geholt hat? Aber so leicht entgeht mir das nicht. 

Schon gar nicht, wenn der kleine Krankmacher bei Resi eine Nasennebenhöhlenentzündung ausgelöst hat. Heimtückisch wie er ist, hat er sie erst auf einen Osterspaziergang am Karfreitag geschickt – und dann hinterrücks überwältigt, so dass sie den ganzen Rest des Osterwochenendes kaum ein Auge zu tun konnte vor Krankheit. Fast könnte man meinen, sie sei zum neuen WG-Hund mutiert, so sehr bellt und hustet es in unseren Räumen. Hinterhältig, diese kleine Bazille!

Die letzte Mohikanerin

Vitamine helfen! Deshalb stocke ich meine Obstvorräte gewaltig auf.
Foto: Juliane Dorn

Nur ich bin bis jetzt verschont geblieben – und ergreife deshalb die nötigsten Maßnahmen, damit das auch ja so bleibt. Denn Lust krank zu werden habe ich nicht wirklich. Also tue ich drei Dinge, die schon meine Mama immer als Allheilmittel gegen kleine Krankheitserreger gepredigt hat. Ich esse viel Obst, versuche mit einem abendlichen Spaziergang in den nächsten Supermarkt mein Frischluftkonto in den schwarzen Zahlen zu halten und mache einen großen Bogen um meine befallenen Mitbewohner. Man muss es ja nicht drauf anlegen.

Und was machen wir zu Ostern? Wie wir uns mit Farbe und Pinsel in die richtige Stimmung gemalt haben, erzählt euch Resi auf der nächsten Seite.

Text: Sabine Gurol

Teaserbild: Ronny Pietsch

Was ist eigentlich die SPIESSER-WG? Eine schöne Wohnung mit vier Zimmern, Küche, Bad und drei jungen Menschen, die ein einjähriges Volontariat in der SPIESSER-Redaktion in Dresden absolvieren. In diesem Jahr sind es Resi, Sandra und Holm.
Was machen die drei in der Redaktion? Sie arbeiten an der gedruckten Ausgabe genauso wie an SPIESSER.de. Sie schreiben Artikel, führen Interviews und recherchieren, sie sind bei Redaktionssitzungen dabei und entscheiden mit, was ins Heft und auf die Startseite kommt. Betreut werden sie dabei von fest angestellten Redakteuren. Wie sich das Leben in den vier WG-Wänden nach Redaktionsschluss gestaltet, fragt ihr sie am besten hier auf SPIESSER.de.

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Kommentare

49 Kommentare
  • cool gemacht,toll geschrieben und toll gesprochen:D

    sowas könnte man fast schon als Spiesser Hörbuch bezeichnen, noch ein paar kleine nette stories übers Jahr verteilt, und fertig ist ein einmalig gelungenes Jahres Hörbuch für die das letzte Spiesser Heft Ende des Jahres.....na wie wär das? Grüßt vmatti

  • Ich nehme an, dass Holm das "Rosis" meint.
    Die werben doch mit einer Atmosphäre wie im "Kiez" ... ich mag die Bude trotzdem nicht so. Die Atmosphäre ist ein reduziertes - und schlechteres - FlowerPower und die Musik nicht so mein Fall.

    Da kann ich den Holm verstehen. :)

    Aber Dresden! Da ist das Katys, Metronom, Groove Station ... hach ... ich könnt jede Nacht in der Neustadt verbringen. Man muss die Clubs aber wirklich suchen. :) Das ist ja das tolle.

    Die Gedanken, wo ist mein Zuhause, kann ich aber nachvollziehen. Ich denk mir das auch jede Woche und jedes Wochenende.

    Vielleicht hat unsere Generation gar kein richtiges Zuhause. Vielmehr sind es "Lebensorte" ...

  • Clubs im Hamburger Style?

  • Home is where Holm is. Sprichwort schön umgedichtet. Schöner Text, ich mag den WG-Blog total gern=) Liest sich leicht, locker und ist lustig.

  • ich frag mich was ihr wollt, bei mir behaupten auch alle, es sähe aus wie in einer höhle.
    in der realität fehlen aber die steinwände und das feuer.
    wie bei holm.

    könnt ihr net ma die anderen in ruhe lassen, die wichtigeres zu tun haben als nonstop alle fussel daran zu hindern, sich zu boden fallen zu lassen???

  • "Holmis kleine Holmhöhle" - echt super Alliteration :D
    klingt so ein bisschen nach Gargamel, der die Schlümpfe in sein Schloss locken will..
    irgendwas ganz grusliges und finsteres :b
    aber was soll man von ihm auch sonst erwarten? ;D

  • Das erinnert mich immer so an Benjamin Blümchen oder Bibi Blocksberg ;-D
    Heißt es da am Ende nich auch immer: Friede, Freude, Eierkuchen!?

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