Schon auf der Berlinale war „Mahana – Eine Maori-Saga“ eine ganz große Nummer. Der Film erzählt das traditionell geprägte Familienschicksal des Maori-Stamms in eindrucksvollen Bildern. SPIESSER-Autorin Sophie hat sich das Familiendrama für euch angesehen.
05. September 2016 - 13:40 SPIESSER-Autorin sophielorraine.senf.
Neuseeland, 1960: Zwischen den Ureinwohnern und benachbarten Familien, dem Mahana- und dem Poata-Stamm, herrscht seit Jahren Clinch. Doch dabei geht es nicht nur darum, wer als Schafscherer die größten Herden scheren darf und sich somit Nahrung und Wohlstand erarbeiten kann. Zwischen den beiden Familien liegt ein viel tieferes Geheimnis verwurzelt, das schon seit Generationen Zwist innerhalb der Gesellschaft schürt.
Erst Simeon, dem Enkel von Tamihana und Ramona Mahana, gelingt es, das Geheimnis rund um das Eheversprechen der eigenen Großmutter zu lüften. Daraus lernt er, dass die Gesellschaft noch weit davon entfernt ist, für alle Menschen Gleichberechtigung und Gerechtigkeit zu garantieren. Sich mutig gegen traditionelle hierarchische Familienstrukturen auflehnend, beginnt der 14-jährige Simeon für seine eigenen Prinzipien einzustehen. Obwohl er anfangs auf großen Widerstand und wenig Akzeptanz stößt, gelingt es ihm, die Ehre seiner Großmutter zu verteidigen und schlussendlich auch den Jahrzehnte andauernden Hass unter den Familien zu besänftigen.
Der Film „Mahana – Eine Maori-Saga“ vereint ein fast ausschließlich neuseeländisches Team mit Maori-Wurzeln. Akuhata Keefe spielt als Simeon Mahana seine erste Filmrolle. Temuera Morrison („Mit Zion“, „All Inclusive“, „Star Wars“ – Episode II und III), einer der berühmtesten Schauspieler Neuseelands, überzeugt in der Rolle des Großvaters Tamihana Mahana und Nancy Brunning („The Pa Boys“, „White Lies“, „Crooked Earth“) ist in der Rolle der Großmutter Ramona Mahana zu sehen.
Filmischer Augenschmaus?
Der Film gewährt seltene Einblicke in kulturelle Eigenheiten, traditionelle Lebensweisen und verzaubert mit idyllischen Naturaufnahmen. Neben großen Gefühlen, die der Film Zuschauern innerhalb dieses Familiendramas vor Augen führt, könnte man „Mahana – Eine Maori-Saga“ auch als Liebeserklärung an ein vielfältiges, kulturgeprägtes und wunderschönes Land verstehen.
Die Rahmenhandlung des Films ist meiner Meinung nach schon zu Beginn ziemlich voraussehbar. Besonders, welche Folgen das auflehnende Verhalten von Simeon gegenüber seinem traditionellen Großvater oder auch, welche Wendung die Handlung durch die Aufdeckung von Ramonas Geheimnis haben wird.
Braucht man Taschentücher?
Wer sich leicht zu Tränen rühren lässt, sollte sicherheitshalber eine Packung Taschentücher parat haben, denn gewisse Szenen bieten einen emotionalen Einblick in das Gefühlschaos der Hauptcharaktere.
Da es sich bei dem Film um ein Familiendrama handelt, würde ich vorschlagen, den Film passenderweise mit der eigenen Familie anzusehen.
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Was macht man danach?
Neuseeland auf die eigene Travel Wish List schreiben.
In 3 Worten:
Idyllisch, traditionell, gefühlvoll
Große Leinwand oder kleiner Bildschirm?
„Mahana – Eine Maori-Saga“ überzeugt besonders durch beeindruckende Landschaftsaufnahmen und die detaillierte Darstellung einer traditionell-neuseeländischen Lebensweise. Auf großer Leinwand wirken diese Bilder natürlich noch beeindruckender.
Mainstream oder Independent?
Ein Film, der die Geschichte der Maori-Familie erzählt und dafür sogar ein Team zur Verfügung hat, das diese Geschichte in den eigenen Wurzeln trägt, kann nur ein Independent-Film sein.
Mahana – Eine Maori-Saga
Regie: Lee Tamahori Schauspieler: Temuera Morrison, Akuhata Keefe, Nancy Brunning, Jim Moriarty Banton, Barnaby Metschurat Kinostart: 1. September 2016 Länge: 103 Minuten Genre: Drama/Familiendrama FSK: ab 0 Jahre
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