Kinofeeling

Sing Street

Der Musikfilm „Sing Street“ vereint das Lebensgefühl einer Jugend im Irland der 80er Jahre, den Zauber der ersten Liebe und die Faszination für Musik auf der Leinwand. SPIESSER-Autorin Fabienne hat ihn für euch im Kino gesehen.

24. May 2016 - 08:31
SPIESSER-Autorin Pamina96.
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Pamina96 Offline
Beigetreten: 13.11.2013

Worum geht's?

Während der 80er Jahre in Dublin erlebt der 15-Jährige Connor, wie sich Arbeitslosigkeit und Rezession in Irland ausbreiten. Als auch in seiner Familie Geldknappheit herrscht, nehmen seine Eltern ihn von der teuren Privatschule und schicken ihn an die öffentliche Schule in der Synge Street. Dort sind strenge Regeln und fiese Mitschüler an der Tagesordnung. Ein einziger Lichtblick ist ein auffällig hübsches, fremdartiges Mädchen namens Raphina, das auf der anderen Seite des Schulhofs steht und Connors Interesse weckt.


Um seine Flamme zu beeindrucken, gründet
Connor einfach mal 'ne Band.

Als er den Mut aufbringt, sie anzusprechen, erfährt er, dass sie von einer Karriere als Model träumt. Spontan bietet er ihr die Hauptrolle im nächsten Video seiner Band an, woraufhin Raphina einwilligt. Da Connor jedoch bisher gar keine Band an seiner Seite hat, geschweige denn ein Instrument beherrscht, macht er sich eifrig ans Werk, mit ein paar Mitschülern eine Band zu gründen. Unterstützung bekommt Connor dabei von seinem älteren Bruder Brendan, der ihn in die Kunst der Musikproduktion einweiht. Sobald die ersten Songs geschrieben und ein paar Musikvideos gedreht sind, entdeckt Connor neben seiner wachsenden Liebe zu Raphina immer mehr die schöpferische Freiheit in der Musik für sich.

Wer spielt mit?

Connor wird von Ferdia Walsh-Peelo gespielt, der mit „Sing Street“ sein Debüt als Filmschauspieler gibt. Die Rolle der Raphina übernahm Lucy Boynton, die bisher vor allem in Fernsehserien oder kleineren Filmrollen zu sehen war. Jack Reynor (Transformers 4: Ära des Untergangs, 2014) stand als Connors älterer Bruder Brendan vor der Kamera.

Auf einen Blick
Action:       ✪ ✪
Romantik:     ✪ ✪ ✪ ✪
Humor:       ✪ ✪ ✪
Niveau:       ✪ ✪ ✪ ✪
Bildungsfaktor: ✪ ✪
Filmischer Augenschmaus?

Die Kulissen, Requisiten und Frisuren sind zeitgemäß auf den Stil der 80er Jahre abgestimmt. Jedoch hat der Film nicht den typischen Hollywood-Glamour, sondern beschränkt sich bewusst auf einfachere Mittel. Der Fokus liegt eher darauf, den Zuschauern das Lebensgefühl dieser Zeit näherzubringen.

Gibt's was zu meckern?

Die Handlung braucht eine Weile, um wirklich Schwung zu bekommen und die Zuschauer zu fesseln. Der Anfang ist noch vergleichsweise unspektakulär, jedoch gewinnt der Film mit der Zeit an Tempo, je mehr die Mitglieder von Connors Band in ihrem gemeinsamen Projekt aufblühen.

Braucht man Taschentücher?

Besonders rührselige Zuschauer werden zwischendurch durchaus Taschentücher brauchen. So wie der Film Szenen zum Schmunzeln bietet, gibt es auch ein paar melancholische Momente.

Mit wem angucken?

Am besten guckt ihr den Film mit ein paar guten Freunden oder der Familie an. Für ein erstes Date ist er nur geeignet, wenn beide Kinobesucher den Stil des Films mögen.

Was macht man danach?

Danach schwelgt man ein wenig in Erinnerungen an die eigene Kindheit bzw. frühe Jugend und tauscht sich mit den Freunden über die schrägsten und komischsten Erlebnisse von damals aus. Vielleicht legt man dabei gleich noch ein paar Oldies auf.

In 3 Worten:

Gefühlvoll, kreativ, authentisch.

Große Leinwand oder kleiner Bildschirm?

Beides ist gleichermaßen zu empfehlen, da der Film nicht durch aufwendige Special Effects punktet. Auf dem kleinen Bildschirm zuhause geht somit nichts von der Wirkung des Films verloren.

Mainstream oder Independent?

Dieser Film ist eindeutig den Independents zuzuordnen, mit einer eher ungewöhnlichen Handlung und bislang noch nicht weltweit bekannten Schauspielern.

SING STREET

Regie: John Carney
Schauspieler: Ferdia Walsh-Peelo, Lucy Boynton, Jack Reynor u.v.m.
Kinostart: 26. Mai 2016
Länge: 106 Minuten
Genre: Musik
FSK: ab 6 Jahren

 

 

Text: Fabienne Kollien
Bildmaterial: © 2016 STUDIOCANAL GmbH

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