Nachwuchsabgeordnete aus ganz Deutschland simulieren vom 1. bis 4. Juni 2013 die parlamentarische Arbeit im Deutschen Bundestag. Beim Planspiel "Jugend und Parlament" (JuP) schlüpfen sie in die Rolle von Bundestagsabgeordneten und debattieren unter realen Bedingungen über fiktive Gesetzentwürfe. Dabei sind sie aufgeteilt in fünf Fraktionen – eben ganz wie im echten Parlament.
01. June 2013 - 12:28 SPIESSER-Redakteurin Onlineredaktion.
Aus Max wird Hermann Müller, Lisa heißt vier Tage lang Gisela Meier – wie jedes Jahr bekommen die Teilnehmer fiktive Rollen zugewiesen: Name, Biografie und Fraktionszugehörigkeit. Wählerisch dürfen die 16- bis 20-Jährigen dabei nicht sein. Denn aussuchen können sie sich ihre neue Identität nicht, auch nicht die politische Orientierung. Wer konservativ tickt, muss also während des Planspiels zum Beispiel trotzdem linke Ideen verfechten. So erfahren die 312 Jungparlamentarier am eigenen Leib, wie der Bundestag und der (lange) Weg der Gesetzgebung funktionieren.
Fünf Fraktionen kämpfen für ihren Gesetzentwurf
Nachdem die Teilnehmer ihre neue Identität übergestreift haben, begrüßt sie am Samstag die Abgeordnete Petra Ernstberger (SPD) im Plenarsaal. Sie ist die Berichterstatterin für Jugend und Parlament in der Inneren Kommission des Ältestenrates. Es folgen Sitzungen der Landesgruppen, Fraktionen und Arbeitsgruppen. Die fiktiven Parteien entsprechen dabei in etwa den fünf echten Parteien, die zurzeit im Deutschen Bundestag vertreten sind. Auch die Größenverhältnisse spiegeln bei JuP den Bundestag wider. Jede fiktive Fraktion wählt außerdem einen Vorsitzenden. Der oder die Auserwählte muss zum Beispiel im Pressegespräch "Berliner Runde" die Sichtweise seiner Fraktion vertreten – und zwar überzeugend.
Live-Berichterstattung auf mitmischen.de
Für die JuP-Teilnehmer und alle, die in diesem Jahr nicht selbst mitspielen können, berichtet mitmischen.de von der Veranstaltung. Seid gespannt auf Blogs, Fotogeschichten und Videobeiträge.
Debatten live verfolgen
Am Montag, den 6. Juni 2013, gehts für die Abgeordneten in Spe heiß her: Die erste Plenarsitzung steht an. Bundestags-Vizepräsident Eduard Oswald (CDU/CSU) wird diese Sitzung, bei der die ersten Gesetzentwürfe gelesen werden, leiten. Mitmischen.de, das Jugendportal des Deutschen Bundestages, überträgt sie live von 9 bis 9.30 Uhr. Wer mit dem Sartphone gucken will, kann das unter m.bundestag.de. Danach strömen die jungen Abgeordneten in ihre Ausschusssitzungen und beraten weiter. Auch die Fraktionen treffen sich am frühen Abend noch mal, um die Redner für die nächste Plenarsitzung zu bestimmen.
Das Spiel endet am Dienstag mit der zweiten und dritten Lesung der Gesetzentwürfe und der Endabstimmung im Plenum. Von 9 bis etwa 12 Uhr werden 48 Redner aller Fraktionen versuchen, Mehrheiten für ihre Forderungen zu gewinnen. Dabei lauschen ihnen auch alle fünf Bundestagsvizepräsidenten, die die Sitzungen leiten.
Polit-Talk mit echten Abgeordneten
Am Nachmittag können die Nachwuchsabgeordneten zum Abschluss mit echten Abgeordneten diskutieren: Der Vorsitzende der Linksfraktion Gregor Gysi sowie der stellvertretende Vorsitzenden Michael Kretschmer (CDU/CSU), Christine Lambrecht (SPD), Florian Toncar (FDP) und Josef Winkler (Bündnis 90/Die Grünen) stellen sich den Fragen der Jugendlichen. Die Moderation übernimmt Bettina Schausten vom ZDF-Hauptstadtstudio. Mitstreiten könnt ihr nicht, dafür aber den Polit-Talk ab 12.30 Uhr live auf mitmischen.de verfolgen, bis um etwa 14 Uhr Bundestagspräsident Prof. Dr. Norbert Lammert das Schlusswort spricht.
Foto: Herman Josef Müller
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