Meinung

Ich verbinde Schule mit Bloßstellen

Jedesmal, wenn ich im Unterricht bin, denke ich zuerst: Werde ich heute ausgefragt? Ruft der Lehrer mich plötzlich auf? Oder noch schlimmer - muss ich vor die Tafel und etwa eine Matheaufgabe vorrechnen? Da ich sowies schon so ein zurückhaltener, schüchterner Mensch bin, ist für mich so etwas immer wieder eine richtige Herausforderung. Oft dachte ich, wenn ich mich überwinde, dass ich mehr an Selbstvertrauen gewinne und mich dann eher traue, etwas vor der Klasse zu sagen oder an der Tafel etwas zu zeigen. Dieser Kloß im Hals macht mich zu schaffen.

08. December 2009 - 20:11
von SPIESSER-Autorin Schumpa.
Noch keine Bewertungen
Schumpa Offline
Beigetreten: 08.12.2009

Jedesmal, wenn ich im Unterricht bin, denke ich zuerst: Werde ich heute ausgefragt? Ruft der Lehrer mich plötzlich auf? Oder noch schlimmer - muss ich vor die Tafel und etwa eine Matheaufgabe vorrechnen? Da ich sowies schon so ein zurückhaltener, schüchterner Mensch bin, ist für mich so etwas immer wieder eine richtige Herausforderung. Oft dachte ich, wenn ich mich überwinde, dass ich mehr an Selbstvertrauen gewinne und mich dann eher traue, etwas vor der Klasse zu sagen oder an der Tafel etwas zu zeigen. Dieser Kloß im Hals macht mich zu schaffen. Du sizt mit deinem Stuhl und schaust auf den Schultisch und tust so, als wärest du höchst beschäftigt, sodass der Lehrer dich ja nicht aufruft. Die Angst, eine falsche Antwort zu geben, ist zu groß. Und dann, wenn er deinen Namen ruft, bekommst du keinen Ton heraus. Du willst etwas sagen, irgendwas, aber dann kannst du trotzdem nicht. Und danach drehen sich die anderen Schüler um und dir geht durch den Kopf:"Warum kann ich nicht so frei reden und offen sein wie meine Klassenkameraden? Bin ich anders als die anderen? Jetzt denken alle, du kannst nichts. Du bist dumm." Du fühlst dich so mies und beschämend nach dieser Aktion und würdest am liebsten im Erdboden versinken. Und darunter leidet das Selbstvertrauen noch mehr.

Diskutiere mit!

Dir gefällt dieser Artikel?

Kommentare

15 Kommentare
  • für jungen is tes meist schwerer gute mitarbeit oder betragensnoten zu krigen. ich hab mich nie gemeldet und immer reingeredet - das hat jeder lehrer ander bewertet. für viele ist eifriges abschreiben und nicken gute mitarbeit, ob die schüler das nun mechanisch erledigen oder mitdenken ist eig. egal...

    aber darum gehts hier nicht. ich finds seltsam wie die diskussion hier auf mitarbeit abgerutscht ist - da oben äußert jemand seine empfindungen im schulatag. ob die lehrer nun böswillig handeln oder nicht - es ist ein trauriges beispiel für ein bildunssystem das von der schwarzen pädagogik einfach nicht loskommt. auch wenn heute alles besser sien soll und der rohrstock im schrank bleibt: das jemand wie hier beschrieben solche erfahrungen mit dem bildungswesen hat ist slebstredent - und das kann ihm niemand absprechen.

  • Eigentlich hab ich mich auch nie gemeldet. Am Ende wars trotzdem so:
    "Mündlich geb ich dir 'ne 1-."
    "Hu???"
    "Ja, eigentlich bist du nicht so gut. Aber die anderen sind noch schlechter."
    Das war genial :D

  • Hab ich noch nie wirklich gemacht-nur wenn ich mir wirklich mehr als 100% sicher bin-und das ist sehr sehr selten der fall.Also lass ich es einfach...wenn ich dann aufgerufen werde stimmt es jedoch meistens...hab dann in mitarbeit immer ne 2 bekommen,was ich nie verstanden habe-da ich mich ja nie melde O.o...mich nerven aber die ständigen "Melder", welche meinen schlau tun zu müssen-geht mir manchmal sowas von auf den zeiger-Die Lehrer selbst sind davon schon angepissed ;-)

  • Da sieht man was passiert, wenn die Mobber aus Schulzeiten Lehrer werden...

  • Natürlich gibt es da einen Unterschied... es geht allerdings darum, dass manche Lehrer denken, sie hätten das Recht, einzelne Schüler vor der ganzen Klasse bloßzustellen. Wenn diese Schüler dann auch noch gerade die Schüler sind, die sowieso schon von dem Großteil der Klasse 'gemobbt' werden, und der Lehrer dies auch weiß...
    Ich denke, wenn ein/e Schüler/in in einem bestimmten Fach nicht so gut ist, kann der Lehrer auch alleine mit der entsprechenden Person reden, und muss nicht vor der ganzen Klasse entsprechende Andeutungen machen. Das hat meiner Meinung nach nicht mehr viel damit zu tun, dass ein Lehrer seinem Schüler etwas über seine Schulleistungen mitteilen will.

    Das mit den Klamotten war nur ein Beispiel.

  • Man muss den Lehrern einfach nur zeigen, dass man bereit ist, am Unterricht mitzuwirken. Das heisst: wenn man was sagen kann, dann sollte man auch mitmachen. Dann ist die Gefahr geringer, dass man bloßgestellt wird, wenn man mal so gar keinen Plan hat. ^^

    Ein bisschen Disziplin gehört natürlich auch dazu. Wenn man den Unterricht verfolgt und sich nicht so viel ablenken lässt kann man meist auch zu jeder Frage zumindest was halbwegs passendes sagen.

  • Ich hab irgendwas festgestellt, dass es Spaß macht, sich am Unterricht zu beteiligen. Da war ich allerdings schon an der Uni und hab keine Noten mehr fürs Mündliche bekommen. Tja.
    Ansonsten: Am Anfang der Stunde melden und die restliche Zeit unsichtbar machen. Wer nicht negativ auffällt, wird auch nicht so schnell bloßgestellt.

Mehr zum Thema „Meinung
  • teaserette
    Meinung

    Die KI hat meine Hausaufgaben gefressen

    Was wird aus uns, wenn wir unsere Schulaufgaben einfach an eine Künstliche Intelligenz weitergeben? KI ist seit Jahrzehnten Teil unserer Kultur und unserer Wirtschaft. Programme wie ChatGPT hingegen sind brandneu verfügbar für alle. Sie könnten unsere Arbeit deutlich vereinfachen.

  • Anni Malter
    Meinung

    Umwelt oder Gene – woher kommt Kreativität?

    Wolfgang Amadeus Mozart saß schon als Kleinkind vor dem Klavier und wurde zu einem der größten Komponisten der Musikgeschichte. Aristoteles hat mehrere wissenschaftliche Themengebiete, wie die Biologie, Physik, Staatstheorie, Logik und Naturwissenschaftstheorie, aus sich selbst heraus

  • Daniel_Butt
    3
    Meinung

    Immer nur ein veganer Schoko-Nuss-Riegel auf einmal

    Unser Konsumverhalten ist auch an die großen Krisen unserer Zeit gekoppelt. Unternehmen wie TOMS und SHARE bieten dafür scheinbar smarte und simple Lösungen an wie beispielsweise: Kauf eine Flasche Wasser und woanders wird ein Brunnen gebaut. Doch ist das wirklich die Lösung oder

  • hannahreads
    5
    Meinung

    Inklusion per Smartphone?

    Home Studying im WG-Zimmer, per Livestream Veranstaltungen besuchen, gemeinsam Mittagessen via Zoom-Call. Spätestens seit Beginn der Corona-Pandemie sind alle Menschen täglich auf digitale Tools angewiesen, um räumliche Barrieren zu überwinden. Aber wie nutzen jene Menschen digitale

  • Cherilia
    Meinung

    Wie geht Schule ohne Hindernisse?

    Wenn es darum geht, junge Menschen mit Behinderung gut in den Schulalltag einzubeziehen, gibt es viele verschiedene Meinungen und Konzepte. SPIESSER-Autor Pierre untersucht, worin sich die Grundprinzipien Inklusion und Integration eigentlich unterscheiden und wo dabei die Zukunft der Schule liegt.

  • Cherilia
    3
    Meinung

    Woran glauben wir eigentlich noch?

    Immer weniger Menschen gehören Religionsgemeinschaften an. Aber woran glauben Menschen, die nicht an Gott glauben? An nichts? SPIESSER-Autor Pierre bezweifelt das.

  • Kathi99
    Meinung

    Die Faszination der analogen Welt

    In unserer zunehmend digitalen Welt sehnen sich viele Menschen nach dem Echten und Greifbaren. Nicht verwunderlich also, dass analoge Medien mittlerweile ihr Comeback feiern. „An impossible Project“ erzählt von einem Visionär, der schon von der Wiederkehr des Analogen träumte,

  • Mitdenkerin
    Meinung

    Von der Uni in die Psychiatrie?

    Immer mehr junge Menschen haben mit psychischen Erkrankungen zu kämpfen. Weit vorne dabei: Burnout. Nicht erst seit der Pandemie steigen die Zahlen an Menschen mit therapiebedürftigen Erschöpfungssymptomen. SPIESSER-Autorin Stephanie fragt sich woran das liegt und ob die jungen Generationen

  • Pinguin von Nebenan
    5
    Meinung

    Vernetzt, verknotet, vereinsamt

    Instagram, Tumblr, TikTok, YouTube, Twitter – beinahe jeder ist heutzutage auf irgendeiner Plattform unterwegs. Sie sind gerade jetzt, in Zeiten von Corona, unsere Verbindung zu Freunden, der Familie und der ganzen Welt. Aber irgendwie machen sie uns gleichzeitig auch einsam, findet SPIESSER-Autorin Lea.

  • Kathi99
    Meinung

    The Mystery of Banksy

    Er ist weltberühmt und doch ist sich niemand sicher, wer er wirklich ist – der Graffiti-Künstler Banksy hat sich auf den Straßen der Welt einen Namen gemacht. Regelmäßig sorgt er mit seinem markanten Stil und harter Gesellschaftskritik international für Furore. SPIESSER-Autorin

  • PhilippSch
    Meinung

    Diese (un)sozialen Medien

    Nahezu jeder Jugendliche nutzt die sozialen Medien, ohne sie ist es schwierig in der digitalisierten Welt. Neben den Etablierten wie Twitter und Facebook kommen auch ab und zu neue Dienste und somit auch neue Probleme. Was bedeutet das für das Miteinander im Social Media?

  • rasolara
    Meinung

    23 Dinge, …

    Was, schon wieder ein Jahr älter? SPIESSER-Praktikantin Lara hat den Anlass genutzt, um sich die Frage zu stellen, was sie eigentlich in den vergangenen 23 Jahren gelernt hat.

  • Der Mann den Sie Pfirsich Nannten
    5
    Meinung

    Profifußball – Das Wundern von Corona

    Die Welt hat gerade Auszeit. „Zeit, dass sich was dreht“ ist dabei nicht nur ein mittelmäßiger WM-Song von Grönemeyer, sondern auch der Ruf der Deutschen Fußball Liga (DFL) und der Vereine allerorts. Der Gottesdienst hat schon seine Sonderrolle und der Fußballgottesdienst

  • Celina Gries
    5
    Meinung

    Ist in Deutschland eine Bildungsrevolution überfällig?

    Das deutsche Schulsystem steht bereits seit geraumer Zeit in der Kritik. Doch verändert hat sich trotz heftiger Diskussionen nicht viel. Ganz ehrlich: Wie hast du deine Schulzeit erlebt? Hattest du Spaß am Lernen? Bist du gern zur Schule gegangen?

  • PhilippSch
    Meinung

    Check your privilege!

    Vielen Menschen sind sich der Privilegien, die sie genießen, gar nicht bewusst – oder sie ruhen sich auf ihnen aus. Warum das gefährlich ist, zeigen nicht nur jüngste Ereignisse.

  • Onlineredaktion
    Meinung

    Rastazöpfe sind doch nur für Schwarze

    Beyoncé im Sari, Kinder verkleidet als Indianerhäuptlinge – wir alle bedienen uns an den Kulturen Anderer. Was früher noch unumstritten war, entfacht heute Diskussionen. Kulturelle Aneignung lautet das Stichwort. Eine Wortneuschöpfung der Ethikpolizei oder sind wir direkt

  • alexsportsbrain
    Meinung

    Die Wirkung jedes Einzelnen

    Seit Mitte März letzten Jahres nimmt die Klimabewegung Fridays for Future globale Ausmaße an. Eine der Motivationen für die Demonstrationen ist die Politik dazu zu bringen, Gesetzte für den Klimaschutz zu verschärfen oder neue zu verabschieden. SPIESSER-Autor Alexander, Schüler

  • tom.schmidtgen
    Meinung

    Mehr wie Greta und Felix

    SPIESSER-Autor Tom studiert Politikwissenschaft und hat Fridays for Future anfangs belächelt. Heute, ein knappes Jahr nach Gründung, muss er feststellen: Er hat sich getäuscht. Bei seiner Recherche fiel ihm auf: Schon vor dreizehn Jahren schaffte es ein Kind Aufmerksamkeit auf den Klimawandel zu richten.

  • PhilippSch
    Meinung

    Die Übergangenen schlagen zurück

    „How dare you?!“, rief Greta Thunberg jüngst in ihrer emotionalen Rede beim UN-Klimagipfel zu den anwesenden Politikerinnen und Politikern. Damit hat sie ausgesprochen, was viele aus ihrer Generation denken, und den Entscheidungsträgerinnen und -trägern ganz klar Verrat an

  • Mitdenkerin
    5
    Meinung

    Stoppt den „Opfer-Feminismus“!

    Frauen sind auf dem aufsteigenden Ast des Baumes der Gesellschaft. Zumindest in den reichen fortschrittlichen Ländern dieser Welt ist der sich ausbreitende Feminismus in aller Munde. Dabei sind wie bei jeder größeren Bewegung die Kritiker nicht weit und fordern vehement ein Ende des sogenannten

  • Helen16
    5
    Meinung

    Wem gehört die Stadt?

    Obdachlosenfeindliches Design in Städten, direkte Maßnahmen der Kommunen gegen Wohnungslose, die Ignoranz der Bevölkerung: SPIESSER-Autorin Helen ist wütend über unseren Umgang mit Obdachlosigkeit und Armut vor unseren Haustüren. Sie fragt sich, wem unsere Städte gehören

  • Marlene Vol
    Meinung

    Politische Jugend – auch vor 15 Jahren?

    Stichwort: Fridays for Future – wie kommt es dazu, dass Jugendliche auf einmal die Stimme erheben? Dass sie auf den Schulabschluss keinen Wert mehr legen, sondern für die Umwelt demonstrieren. SPIESSER-Autorin Marlene hat sich einmal Gedanken über ihre eigene Jugend gemacht.

  • Thomas Alb
    Meinung

    Ist die EU noch zu retten?

    Es ist ein Trauerspiel um den Brexit seit dem Referendum am 23. Juni 2016. Drei Jahre Verhandlungen und nun sieht es doch so aus, als könnte es auf einen No-Deal hinauslaufen. Und der bevorstehende Brexit ist bei Weitem nicht die einzige Krise in der EU. Was ist nur los in Europa? Ist die EU mittlerweile out?

  • Thomas Alb
    Meinung

    Faltbare Handys – Das „nächste große Ding“ oder nur Spielerei?

    Seit das Smartphone die Klapphandys verdrängt hat, gab es gefühlt keine bahnbrechenden Innovationen mehr auf dem Handymarkt. Die Displays wurden größer, die Prozessoren schneller und die Kameras immer leistungsfähiger. Und sonst? Passierte nicht viel. Auch Apple scheint, seitdem

  • Thomas Alb
    Meinung

    Abrissparty mit unserer Erde?

    Betrachtet man die Gewinn-Verlust-Rechnung, hätte die Europawahl nicht deutlicher ausfallen können. Während SPD und CDU herbe Verluste erlitten, triumphierten die Grünen, die ihr Ergebnis gegenüber 2014 fast verdoppeln konnten. Auch die Landtagswahlen in Brandenburg und Sachsen

  • Freigeistgefluester
    Meinung

    Technik kann unkreativ und abhängig machen – wenn man sie falsch nutzt

    Soziale Medien können Fluch und Segen zugleich sein. Den einen machen sie abhängig, den nächsten beflügeln sie. Und ich? Ich dümpele irgendwo dazwischen.

  • Der Mann den Sie Pfirsich Nannten
    Meinung

    11 Millionäre müsst ihr sein – König Fußball und die Demokratie

    Ein Monarch ist er, der König Fußball, und regiert in Deutschland über die Parteigrenzen hinweg, blau-weiß, gelb-schwarz, rot-weiß. Doch wie wichtig ist für die Demokratie, kaiserlich bei einem Weißbier die WM ins Land zu mogeln und die Vollzeitkommerzialisierung des Sports voranzutreiben?

  • Der Mann den Sie Pfirsich Nannten
    Meinung

    Demografie und Demokratie – Wahlsterben

    Fridays For Future rüttelt an der Gesellschaft, leider sind Wahlen immer am Sonntag und immer seltener for future. Während die politischen Entscheidungen immer weitsichtiger werden, aufgrund der sich zuspitzenden Probleme, trägt die wichtigste Wählergruppe Brille gegen Weitsichtigkeit.

  • katjamitk
    Meinung

    Du bist schön wie du bist – es sei denn, du bist zu dünn

    Du trägst Größen, die man in den gängigen Geschäften nicht findet, hast „einen Arsch in der Hose“, eine breite Hüfte und deine Oberschenkel schwabbeln beim Laufen? Perfekt. Wenigstens etwas davon? Auch in Ordnung. Du bist in der #bodypositivity-Community willkommen.

  • mo.we
    Meinung

    „Schluss mit Luxus, Oma!“

    Dem Klimawandel zu begegnen, bedeutet umzudenken. Radikal und in allen Lebensbereichen. Wir können Dinge nicht mehr so tun, wie wir sie schon immer getan haben – weil man das eben so macht. Das betrifft unsere Arbeit, unsere Freizeit, unsere Essgewohnheiten, unser Reiseverhalten, Energieverbrauch