Eva und Jan werden diesen Sommer durch Europa wandern. Mit ihrem Projekt „Adventureland Europe“ werden sie gleich mehrere gute Zwecke von Bulgarien bis nach Spanien unterstützen. SPIESSER-Autorin Marie haben die zwei erzählt, wie sie die Welt positiv beeinflussen wollen.
25. April 2018 - 11:29 SPIESSER-Autorin VeryMary94.
Was habt ihr in den letzten Jahren gemacht, das euch zu der Idee geführt hat, für einen guten Zweck durch Europa zu wandern?
Eva: Ich habe Psychologie studiert und währenddessen und danach viele verschiedene Sachen in verschiedenen Branchen ausprobiert. Ich habe unter anderem zwei Jahre als Behindertenassistentin gearbeitet, in der Unternehmungsberatung, im Eventmanagement, dann habe ich gekellnert. Ich wollte möglichst viel kennenlernen. Zuletzt habe ich in Frankfurt bei der Bundestagswahl gearbeitet.
Jan und Eva wollen 7.200 km durch Europa wandern.
Jan: Ich war die letzten neun Jahre Consultant, allerdings auch immer mit ein paar Time-Outs. 2011 war ich beispielsweise für drei Monate in Neuseeland, 2013 ein Jahr an der amerikanischen Pazifikküste von Alaska nach Chile. Vorletztes Jahr habe ich meinen Job gekündigt. Seither bin ich freiberuflicher Journalist und Berater. Das hat dann auch zu dem Interesse für Recherche und Berichte geführt.
Eva: Jan ist in seinem Leben schon öfter rumgekommen und gewandert. Wir waren in der gleichen Firma beschäftigt und haben uns dort kennengelernt. Zu dem Zeitpunkt stand er bereits kurz davor, zu kündigen. Danach bin ich immer mal mit auf seine Wanderungen. Bei einer Wanderung in Frankreich sind wir beim Flammkuchen-Essen auf die Idee gekommen, zu schauen welche langen Wanderrouten es gibt. Jan wollte den Europaweg gehen, der von Skandinavien nach Italien führt. Das war mir aber zu kalt. Wir konnten uns aber beide für einen Weg quer durch Europa begeistern. Das war am Anfang einfach eine Idee, die so über die Zeit gereift ist.
Welchen Effekt erhofft ihr euch nach der langen Wanderung?
Eva: Wir hoffen, dass wir unseren Followern zeigen können, dass sich etwas mit ihrer Hilfe bewegt. Auf unserer Website kann man unserer Route und den jeweiligen Projekten folgen und sich genau informieren, was passiert. Am besten wäre es natürlich, wenn einige mit uns gemeinsam auf die Wanderung gehen!
Euch gefällt das Projekt und ihr möchtet es gerne unterstützen? Begleitet Eva und Jan auf ihrem Weg durch Europa oder übernehmt Partnerschaften für einen Streckenteil. Weitere Infos findet ihr hier!
Wir wollen unseren eigenen Horizont auch erweitern. Es geht darum, die Kulturen und die Menschen Europas näher zusammenbringen, zu zeigen, dass Europa ein Ganzes ist, um damit den Menschlichkeitsgedanken voranzubringen.
Wie seid ihr auf all diese Projekte gekommen?
Jan: Wir hatten Kriterien bezüglich der Projekte, die wir unterstützen wollen. Wir wollen gerade nicht die Großen unterstützen, weil wir uns da teilweise nicht sicher sein können, wohin das Geld letztendlich fließt. Das ist zumindest meine Einstellung. Es gibt Grass Root Projekte, die direkt an der Basis ansetzen, und sowas find ich gut.
Eva: Wir haben nichts gegen die großen Organisationen, da steckt halt viel Verwaltung dahinter und wir wollten bewusst unbekannte, regionale Projekte hervorheben.
Von Bulgarien nach Spanien. Start: 15. Mai 2018
Jan: Was es natürlich ungleich schwieriger macht, diese zu finden. Teilweise haben wir einfach Begriffe wie „Charity + Bulgarien“ gegooglet und haben in Wandergruppen auf Facebook gepostet. So hat sich unsere heutige Liste zusammengestellt.
Hattet ihr zuerst die Route im Kopf oder seid ihr nach der Lage der Projekte gegangen?
Jan: Wir hatten erst die Wanderroute E3 im Kopf. Dann kamen aber noch andere Dinge dazwischen, zum Beispiel haben uns Leute gesagt: „Oh, in der Slowakei müsst ihr unbedingt dort und dort hin!“ Dementsprechend haben wir den Weg auf uns zugeschnitten.
Wieviel Vorlauf hattet ihr in der Planung? Gab es auch Rückschläge?
Eva: Wir sind da so rangegangen: Wir haben eine Idee, das muss funktionieren. Wenn es nicht auf Anhieb funktioniert, muss es irgendwie anders gehen. Die Idee kam im Mai 2017 und die Planung begann wirklich erst im September. Momentan befinden wir uns in der heißen Phase. Vermutlich braucht man ein Jahr, um es perfekt zu planen. Wir gehen aber davon aus, dass wir auch etwas bewegen können, wenn es nicht von Anfang an ideal ist, solange sich Menschen finden, die helfen wollen und das was wir vorhaben, gut finden.
Text: Marie Robinski
Fotos: Adventureland Europe
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