SPIESSER unterwegs

Augen auf im Paradies

SPIESSER-Redakteurin Lena befindet sich gerade in Mombasa – Kenia. Eigentlich wollte sie dort an einer Schule Deutsch lehren. Doch dazu musste sie erst selbst eines Besseren belehrt werden.

02. March 2011 - 15:19
von SPIESSER-Redakteur Lena Kessler.
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Lena Kessler Offline
Beigetreten: 01.12.2010

Mombasa, 08:28. In einer am Strand gelegenen 4-Sterne-Anlage schlurfen die ersten Hotelgäste zum Frühstück. Bei 32°C im Schatten döst eine Pinseläffchen-Familie. Kleine Katzen flitzen mit riesigen Farbgeckos über die gepflegte Sonnenterrasse. Zwischen sanft im Wind schaukelnden Palmen und tropischen Blumensträuchern schaut man direkt auf das türkisfarbene Meer. Vom weißen Sandstrand herauf winken Beach Boys (Einheimische, die am Touristenstrand Souvenirs verkaufen dürfen) den Krokodiltouristen zu. In den Augen vieler Kenianer halten es die weißen Touristen nämlich wie die Krokodile: entweder sie liegen im Wasser - oder in der Sonne.


Viele Einheimische leben in Wellblechhütten
auf einer Müllhalde.

Leider liegen die Jungs damit zum größten Teil richtig. Man kommt nach Kenia, um zu Schnorcheln, braun zu werden und natürlich um auf Safari zu gehen. Dass aber 30 Meter entfernt vom Hotel eine siebenköpfige Familie ohne Strom, Wasser und Nahrung lebt, wollen viele irgendwie weder sehen noch wissen. Ich habe am Strand einen einheimischen Jungen kennengelernt, der nach dem plötzlichen Tod seines Vaters mit nur 22 Jahren unfreiwillig zum Familienoberhaupt wurde. Nun muss Sammy jeden Tag zusehen, wie er sich, seine Mutter und seine vier Geschwister durchbringt. Meist kehrt er erst spät nachts nach Hause – in seine wellblecherne Hütte auf einer brennenden Müllhalde.

Was Lena noch in Afrika erlebt hat, lest ihr auf der nächsten Seite.

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Kommentare

Sechs Kommentare
  • Ich weiß auch nicht, aber der Artikel erzeugt bei mir "einen bitteren Nachgeschmack". Ich kann verstehen, warum sich meine Vorredner leicht echauffieren:
    Irgendwie beschreibt die Autorin das Ganze extrem oberflächlich. (Immerhin war sie ja "nur paar Wochen" da, und mimt hier die gute Samariterin^^) Beweisstück auf Seite 2: Krokodiltouristin drückt den Selbstauslöser beim "Helfen". Arggghhh.

  • Immerhin war sie ein paar Wochen da und hat geholfen - wieso sollte das peinlich sein?

  • Hey Lena,

    ich finde es sehr toll, wie du dich in Kenia um die Menschen kümmerst, sie unterstützt und ihnen hilfst, ein besseres Leben führen zu können. Zumindest die WOCHEN, die du da warst^^

    Spielst dich hier als Moralapostel auf - alles nicht sehr glaubwürdig, sondern eher peinlich.

  • Hi Lena,

    ich kann das schon verstehen, dass dich das aufregt. Mich würde das ja auch ziemlich aufregen!!
    Aber ich kann mir kaum vorstellen, dass sich jeder "Krokodiltourist" so arrogant und herablassend benimmt.
    Das kann ich einfach wirklich nicht glauben..
    Falls es aber doch so ist, bin ich auch ziemlich verärgert über uns!!!

  • Ich habe lediglich ein Problem mit den Menschen, die sich vom Flughafen in abgeschotteten Bussen abholen lassen, um dann fuer 3 Wochen hinter dicken Mauern am Pool zu liegen und sich permament darueber auslassen, dass "die Schwarzen" nicht schnell genug das vierte Bier nachliefern oder zu lange zum Zimmerreinigen brauchen. Bei so einem herablassenden, Kolonialherrschaftlichen Verhalten schaeme ich mich einfach nur in Grund und Boden. Denn das ist es, was diese Menschen dann zu Hause erzaehlen: Gott, was sind diese Schwarzen arbeitsscheu. Aber haben sie in den 3 Wochen einmal ueber ihren vom Buffet ueberfuellten Tellerrand gesehen? Wohl kaum.

  • Was ist schlimm daran, Krokodiltourist zu sein?
    Über die Verhältnisse des Landes, in dem sie campieren, zu leben, ist doch auch ein Geschäft. Letztendlich verdienen die Entwicklungsländer doch an dem Tourismus. Natürlich wäre es angebrachter, dabei etwas tiefer in die Tasche zu greifen und in korrupten Staaten kommt das Geld von den Einnahmen auch kaum bei der armen Bevölkerung an, jedoch bringt es auch nichts die Entwicklungsländer von uns abhängig zu machen. Man sollte ihnen vielmehr Hilfe zur Selbsthilfe geben und nicht versuchen ihre Wirtschaft extern aufzubauen. Das wird nämlich nicht funktionieren.
    Damit die Hilfsmittel überhaupt ankommen, müsste erst mal die Korruption bekämpft werden, denn durch eben diese geht alles an die wenigen Reichen und nichts an die vielen Armen.

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