In knapp 10 Tagen fliegt SPIESSER-Redakteurin Lena nach Afrika. Was die kenianische Botschaft mit einer 5-Minuten-Terrine zu tun hat und was Lena im Tropeninstitut zu suchen hatte, erfahrt ihr hier.
09. February 2011 - 17:22 von SPIESSER-Redakteur Lena Kessler.
„Tut mir leid, da kann ich Ihnen leider nicht weiterhelfen...“
Ja, glaub ich's denn? Seit zwei Stunden versuche ich, die kenianische Botschaft ans Telefon zu bekommen. Nach unzähligen leeren Versprechungen einer Endlosschleifen-Dame hatte ich endlich jemanden am Hörer – und alles, was er zu berichten wusste, war: „ Da müssen sie sich an Ihren Fluganbieter wenden.“ Ich wollte doch nur wissen, ob ich Fertignahrung mit nach Kenia nehmen darf! Dazu wurde ich von der deutschen Botschaft, über die Flughäfen Berlin Tegel und Frankfurt am Main, über die kenianische Botschaft bis hin zu meinem Fluganbieter verbunden. Um zu dem Ergebnis zu gelangen: Ich esse am besten einfach gar nichts!
Von wegen „Hakuna Matata“
Gigantische Weite und feuerrote Erde
Am 17. Februar werde ich (voraussichtlich ohne 5-Minuten-Terrine-Starterpack) nach Kenia fliegen. Ich war zwar mehrmals im Urlaub dort unten (und habe mich gleich am ersten Tag in das Land verliebt!), aber diesmal werde ich drei Wochen alleine „im Busch“ kampieren.
Als Mitglied des Vereins „Education 4 Kenya“ werde ich an der „Elimu ya Kenya“ Schule unterrichten. Diese Grundschule gibt es fast genau seit einem Jahr, sie wurde mit Hilfe von Spendengeldern errichtet. Sie befindet sich in der Nähe von Mombasa, mit rund 800.000 Einwohnern die größte Stadt nach Nairobi.
Und wenn ihr jetzt denkt, man das ist doch voll entspannt, dann seht euch mal meine To- Do- List an:
--> Kiswahili lernen. Bin ich gerade dabei. Beispiel gefällig?
„Nenda moja kwa moja!“ - Fahren Sie geradeaus!
--> Ordentlich Shoppen gehen: Schnorchelausrüstung, höchst wirksame Sonnencrème, Anti-Malariamücken-Longshirts, Pfefferspray (frau weiß ja nie...) und natürlich einen Ventilator. Bei derzeitig 35°C im Schatten und einer Luftfeuchtigkeit von 60 Prozent wird der zwar nicht viel bringen, aber na ja...
--> Besuch im Krankenhaus, bzw. im Tropeninstitut: Gelbfieberimpfung und Hepatitis A + B. Dazu kommt dann noch eine Malariaprophylaxe.
--> Beruhigung der Familie: Beinah stündlich rufen bei mir Mama, Papa, Tante und Co. an: „Kindchen, willst du wirklich ganz alleine nach Afrika?“
Rote Elefanten - gibts nur in Kenia Foto: twelvedrummers, pixelio.de
Na klar will ich!
Und bis es so weit ist schaue ich mir noch fünfmal „Die weiße Massai“ an, um anschließend mit dem Kopf auf den Tisch zu schlagen. Wie konnte eine Frau so blind sein und freiwillig in den Busch ziehen, nur um ein paar Jahre später einzusehen, dass ein europäisches Leben doch komfortabler ist als ein Leben in Armut zwischen Kriegerstämmen?
Ach ja und ich muss mir noch eine Antwort für meinen kleinen Cousin zurecht legen. Der fragt mich nämlich ständig, ob ich ihm einen Löwen mitbringe...
Ihr könntet mir bei den Vorbereitungen helfen!
Was würdet ihr einer Bande von 30 Stöpseln über Deutschland und die Welt erzählen? Habt ihr vielleicht eine Idee, wie ich denen begreiflich machen kann, wofür man eine Zahnbürste benutzt? Oder wie Schnee aussieht?
Ich soll meinen zwei kleinen Cousinen auch ein Känguru mitbringen. Wahrscheinlich könnte das für Probleme am Zoll sorgen. Da muss ich mir noch was einfallen lassen.
Was erzählt man über Deutschland?
Kommt auf das Alter an oder?
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