Kissenschlacht

Ein Date
mit Gewitter im Kopf

In ihrer neuen Serie „Gewitter im Herz“ gehen Jan und Tim vom YouTube-Kanal „Gewitter im Kopf“ dem Thema Liebe auf den Grund. Wie in der Serie ist auch bei der Kissenschlacht Jans Tourette „Gisela“ immer mit dabei. SPIESSER-Autorin Katharina geben die beiden bereits einen Einblick in ihre Highlights der neuen Sendung. So viel sei verraten: Von Fesselspielen bis Hexerei ist alles dabei.

17. June 2021 - 14:52
SPIESSER-Autorin Kathi99.
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Kathi99 Offline
Beigetreten: 01.04.2021

Wieso habt ihr beiden mit eurem YouTube-Kanal begonnen?

Jan: Unseren YouTube-Kanal gibt es seit dem Februar 2019. Nach dem wir Anfang des Jahres bei einer Galileo-Reportage über Tourette im Berufsleben zu sehen waren, kam uns unglaublich viel Interesse entgegen. Daraufhin haben wir beschlossen den Kanal zu starten. Wir haben aber nie geplant, YouTube hauptberuflich zu machen.

Gewitter im Kopf
… so heißt der gemeinsame YouTube-Kanal von Jan und Tim. Bereits wenige Monate nach ihrem ersten Video knackten sie die „Eine Millionen Abonnenten“-Marke. Auf „Gewitter im Kopf“ dreht sich alles um Jans Tourette-Syndrom, das er liebevoll „Gisela“ nennt. Neben Frage-Antwort-Videos zeigen die beiden die Auswirkungen des Tourette-Syndroms auf alltägliche Situationen. Wie ihr Kanal gingen auch ihre Songs „Zeig dein Gesicht“ und „Krieger“ durch die Decke. Seit dem 28.05.2021 sind Jan und Tim in der neuen Joyn Serie „Gewitter im Herz“ zu sehen. Im Juni erscheint zudem ihr neustes Projekt: das Buch „Gewitter im Kopf – Leben mit Tourette”. Dieses Jahr sind Jan und Tim die Botschafter des Christopher Street Days in Leipzig.
Wer hatte die Idee mit dem YouTube-Kanal?

Jan: Das war Tims Idee. Ich habe mich früher gar nicht mit YouTube auseinandergesetzt. Das einzige, was ich zu dem Zeitpunkt über diese Plattform wusste, war, dass dort Videos hochgeladen werden. Aber ich hatte keine Ahnung, dass es möglich ist, damit Geld zu verdienen.

Jan, du hast gerade schon erwähnt, dass du Tourette hast, was du auch liebevoll „Gisela“ nennst. Wie ist dieser Name entstanden?

Tim: Das war meine Idee. Der Name ist aus einem lustigen Abend heraus entstanden. Also wir kennen keine Person, die wirklich Gisela heißt. (lacht) Wir wollten uns einen Namen für Jans Tourette ausdenken, damit wir Jans Tics von dem, was er wirklich denkt, unterscheiden können.

Werden deine Tics in einer Interview-Situation getriggert?

Jan: Wie bei unseren eigenen Drehs wird mein Tourette von den Kameras getriggert. Das Tourette liebt sowohl negative, als auch positive Aufmerksamkeit.

Wie ist es dir am liebsten, wie Leute um dich herum auf deine Tics reagieren?

Jan: Wenn Leute auf der Straße meine Tics mitbekommen und es zur Verwirrung führt, finde ich es in Ordnung, wenn sie mich einfach darauf ansprechen. Es ist mir am liebsten, wenn andere Menschen mit Humor darauf reagieren. Aber allgemein: Wenn man andere Leute sieht, die starke unwillkürliche Bewegungen machen oder Laute von sich geben und man vermutet, es könnte Tourette sein, würde ich es immer ignorieren. Schließlich weiß man nicht, wie die Person am liebsten damit umgeht.

Als das Tourette bei Jan aufkam, hat das was an eurer Freundschaft verändert?

Tim: Anfangs waren die Tics etwas erschreckend, als es von Null auf Hundert losging. Vor allem als die Beleidigungen dazu kamen. Es war sehr ungewohnt plötzlich ständig im Fokus zu stehen, wenn man unterwegs ist, aber mittlerweile ist das alles für uns normal geworden.

Bleibt noch Zeit für einen Job neben YouTube und euren anderen Projekten?

Tim: Nein, Zeit für was anderes bleibt gar nicht mehr. Mit YouTube und unseren anderen Projekten, wie dem Buch, sind wir von morgens bis abends beschäftigt.

Jan: 2019 haben wir beide noch in unseren früheren Jobs gearbeitet, aber irgendwann war das nicht mehr möglich. Wenn du deinem Arbeitgeber mal spontan sagst, du kannst jetzt eine Woche nicht zur Arbeit kommen wegen eines Projekts, sagt der nicht: „Ich freue mich für Sie.“ Nachdem das zweimal vorgekommen ist, hat mich mein letzter Chef gebeten, mich für ein Berufsfeld zu entscheiden.

Bei meiner letzten Arbeit waren aber die Tics nie ein Problem. Nachdem ich meine Ausbildung als Physiotherapeut leider abbrechen musste, habe ich in einem Büro gearbeitet. Mein Chef wollte sogar, dass ich ans Telefon gehe. Er hat gesagt, ich könne meine Tics ja dann einfach erklären.

Seit dem 28.5. seid ihr in der neuen Serie „Gewitter im Herz“ auf Joyn zu sehen. Worum geht es in der Serie genau?

Jan: In der Serie treffen wir in jeder Folge andere Menschen, die mit den Themen Liebe, Dating oder Sexualität zu tun haben und verbringen einen Tag mit ihnen.

Tim: Es war ziemlich lustig und aufschlussreich. Wir haben so viele verschiedene Menschen mit unterschiedlichen Lebensweisen kennengelernt, die alle eine andere Definition von Liebe haben. Wir waren sehr traurig als es vorbei war.

Gibt es einen Moment, der euch besonders im Gedächtnis geblieben ist?

Jan: Ja, in einer Folge waren wir bei einem Knigge-Kurs.

Tim: Wir waren sehr gespannt darauf, wie das Tourette auf eine Situation reagieren wird, in der gerade gutes Benehmen im Fokus steht. Das war die Folge, die am meisten

Welche Highlights erwarten uns sonst noch in der Serie?

Jan: Ein paar private Einblicke auf jeden Fall.

Tim: Mir wurde der Hintern versohlt, es sind ein paar Dinge durch die Gegend geflogen und fast hätte etwas gebrannt. (lacht)

Jan: Von Fesselspielen bis hin zu Hexerei ist alles dabei.

eskaliert ist.

Wenn ihr den Umgang mit Sexualität in unserer Gesellschaft ändern könntet, welche Änderungen würdet ihr vornehmen

Jan: Dass nie jemandem vorgeschrieben wird, was er in Bezug auf seine Sexualität tut. Im Idealfall sogar, dass nicht immer automatisch davon ausgegangen wird, dass jeder ebenfalls hetero ist.

Neue Joyn-Serie "Gewitter im Herz"

Bei ihrer neuen Serie "Gewitter im Herz" gehen Jan und Tim dem Thema Liebe in einer Art Dating-Bootcamp auf den Grund. Dafür treffen sie jeden Dienstag und Freitag verschiedene Menschen und stellen sich dabei den absurdesten Versuchen. So lernen die beiden, was es heißt, sich selbst zu lieben, bekommen Tipps und Tricks und Einblicke in die unterschiedlichsten Facetten der Liebe. Hier geht's zur Serie!

 

Text: Katharina Ziegler
Fotos: Jakub Cezary Kaliszewski
Kamera & Schnitt: Jonas Feuerhelm
Redaktion: Frieda Rahn, Tabea Grünert

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