Frage der Woche

Würdet ihr eure Organe spenden?

Eine Frage des Glückes? In Deutschland warten rund 12.000 Schwerkranke auf ein Spenderorgan. Weitere Lebensretter werden händeringend gesucht: Nach Angaben der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO) stirbt alle acht Stunden eine auf der Warteliste aufgeführte Person. Im Jahr 2010 spendeten lediglich 1.296 Menschen nach ihrem Tod ihre Organe .

03. October 2011 - 14:45
von SPIESSER-Redakteurin Onlineredaktion.
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Beigetreten: 25.04.2009

Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) hat das Thema nun mal wieder in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt: Er will mehr Menschen als Organspender gewinnen, indem alle Krankenversicherten zu ihrer Spendenbereitschaft befragt werden sollen.

Im Klartext bedeutet das: Krankenkassen sollen verpflichtet werden, ihre Versicherten bei der Aushändigung der neuen Karte auf Organspenden anzusprechen und ihnen entsprechende Ausweise zur Verfügung zu stellen.

Was denkt ihr über das Thema Organspende? Würdet ihr selbst eure Organe spenden? Warum, warum doch nicht? Habt ihr eventuell auch Bekannte, die Spenderorgane bekommen haben?

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Kommentare

Zwölf Kommentare
  • Ich bin eindeutig FÜR die Organspende! Ich besitzt selbst seit fast 2 Jahren einen Spenderausweis. Wozu brauch ich Organe, wenn ich tot bin, und anderen das Leben retten könnte?!
    Eine Bekannte von mir hat eine 4-jährige Tochter, die eine sehr schwere Krankheit hatte, die ihre Lunge nach und nach zerstörte. Das kleine, blonde, unglaublich süße Mädchen wäre mit 6 Jahren gestorben, wenn sie damals nicht durch eine 18-stündige Operation eine neue Lunge bekommen hätte!
    Mittlerweile geht es ihr - den Umständen entsprechend-gut, sie ist glücklich und kann sogar zu Schule gehen!

    Jeder sollte einen Organspendeausweis haben, um Menschenleben zu retten!

  • ich glaube auch nicht; dass ich da zum jetzigen Zeitpunkt weiterleben wollen würde; wenn ich wirklich richtig schwer verletzt währe... bei einer Querschnittslähmung mit hohem Querschnitt z.B.. Aber wenn ich 10 jahre älter wäre und eine Familie hätte und Kinder; die ich gerne aufwachsen und sich entwickeln sehen möchte; sähe das glaub ich schon anders aus. Es kommt immer darauf an; was du zu verlieren hast.

    Ich bin mir nicht sicher; aber normalerweise werden noch einige Tests gemacht bis du als eindeutig gehirntot festgestellt bist; danach kommen deine Verwandten um dich zu verabschieden und dann ist schluss.
    Einsatz bringt da dann auch nicht so viel... entdweder du hast keinen Ausweis u. deine Organe bleiben da wo sie schon immer wahren oder du hast einen und der Arzt muss entscheiden ob du noch zu retten bist oder wenigstens deine Organe. Wenn du Verwandte hast die ärzte sind kann dir dass höchstens noch nützen weil die aus erfahrung meist eine realistische Sicht & einfluss auf die entwicklung der dinge haben.
    ein wirklich verflixtes thema.

  • das ist eine wirklich interessante Sichtweise und sicher auch nicht falsch. Aber ich denke dass wenn deine Angehörigen sich nicht für dich einsetzen und du mit so-gut-wie-tot-hirn im Krankenhaus liegst werden sicher eh die Lebenserhaltenden Mittel schnell abgeschaltet. So müssen sich deine Verwandten einsetzen und das würden sie ja auch mit Spendeausweis tun ich glaube nicht dass es damit noch viel schneller geht es als ohne. In beiden Fällen muss die Familie Druck ausüben. Und auf der anderen Seite, ich würde nicht nach einem Autounfall bei dem mein Hirn sehr sehr schwere Schäden genommen hat weiterleben wollen...

  • Ich war vor einiger Zeit auch eine Ferfechterin der Organspende. Hab Vorträge drüber besucht; meine Freunde vom Sinn der Sache überzeugt und war fest entschlossen, mir mit 16 selbst einen Organspendeausweis zuzulegen.
    Bis ich eines Morgens mit meinen Eltern am Frühstückstisch sass und wir auf das Thema zu sprechen kamen. Und ich habe das Thema mal von einer anderen Seite betrachtet...
    wir wissen ja alle dass es ne gute Sache ist; seine Organe zu "verschenken" wenn man gehirntot ist und sie nicht mehr braucht. Vom Moralischen Aspekt her ist es sogar sehr vernünftig.Leider geht es nun mal in der Wirtschaft nicht nach der Moral!! Nicht viele Menschen wisssen; was für ein gewaltiges Geschäft hinter der Organtransplantation steckt. An den transplantierten Organen verdienen die Krankenhäuser enorm... nehmen wir jetzt mal an; dass ein Verunfallter Mensch mit lebensbedrohlicher Kopfverletzung in ein Krankenhaus eingeliefert wird. Er hat einen Organspendeausweis. Seine inneren Organe funktionieren noch alle; aber das Gehirn ist so gut wie tot-es wurde seit einer sehr kurzen Zeit kein Gehirnstrom mehr aufgezeichnet. HALT !! kein Gehirnstrom ist nicht gleich Gehirntot. Um den Gehirntot festzustellen; müssen noch andere Untersuchungen gemacht werden. Es gibt immer noch letzte Schritte; das Leben wieder anzuschalten. Für was wird sich jetzt der Artzt entscheiden: Untersuchen; wohlmöglich noch Hoffnung feststellen und versuchen; sein Bestes für das überleben des Patienten zu tun; wie er es nach dem Gesetz müsste?? Oder wohlwissend; dass der Typ eh nicht so grosse Chancen hat und er ne Menge Geld für die Transplantation verdient; einfach die nötigen Dokumente für die Organspende auszufüllen? Hinzu kommt noch; das die Organe sehr empfindlich sind. Sie müssen für eine gute und lange Funktionalität im Empfängerkörper so zeitig wie möglich aus dem Gehirntoten entfernt werden... Warum also warten???????
    Ich hoffe nicht; dass es in Deutschland zu diesem Zeitpunkt schon solche Ärzte gibt; aber ich habe schon von ähnlichen Fällen in anderen Ländern gelesen. Mit dem Ausfüllen eines Organspendeausweises erstellt man sozusagen schon ein stück weit den Freibrief; andere über dein Leben oder deinen Tod entscheiden zu lassen.
    Mich hat dieser Aspekt ganzschön zum nachdenken gebracht. Ich weiss jetzt nicht mehr wirklich; wie ich so richtig von der Organspende denken soll... Also, Lebendspenden wären für mich in Ordung. Aber bei den Spenden im gehirntoten Zustand fehlt mir glaube ich das Vertrauen in die richtige Entscheidung der Ärzte.
    Die Medizin ist nun nicht mal reinstes Gutwollen; sie ist ein knallhartes Geschäft.

  • Als ich meinen Organspendeausweis ausgefüllt hab, wirkte meine Mum ziemlich skeptisch, weil sie meinte ob ich wirklich will, dass mein Körper zerstückelt wird und so weiter.
    Aber für mich ist das kein Thema, denn meiner Meinung nach braucht man seinen Körper anch dem Tod sowieso nicht mehr, also warum nicht einem kranken Menschen Leben schenken, wenn man selber ein schönes Leben gelebt hat? Und wenn es wirklich sowas wie ein Leben nach dem Tod gibt, kommt es dabei meiner Meinung nach Hauptsächlich auf die Seele an und der schadet es bestimmt nicht, eine lezte gute Tat zu vollbringen.

  • Seh ich genauso! Man kann nicht nur Einem sondern Vielen helfen ohne selbst große Abstriche zu machen. Und ich würde auch erwarten dass mir jemand der sich nicht für seine eine Niere interessiert und sie nicht "braucht" sie spendet wenn ich sie zum leben brauche...!

  • Organspende ist eine der einfachen Arten Leben zu retten.
    Wenn man Tot ist, dann können andere die Organe gut gebrauchen und Lebendspenden sind immer so abgewägt dass man nur OP-komplikationen zu fürchten hat, rein theoretisch.

    Denkt nurnmal an die ewig langen Listen mit Menschen die ohne Transplantation nicht mehr lange zu leben haben.
    Mit einer Organspende hängt immerhin nicht nur ein Leben, sondern oftmal direkt mehrere zusammen. Mütter, Väter, Kinder, Brüder, Schwestern, alle sind betroffen.
    Abgesehen davon kann jeder ganz unvorhergesen plötzlich von der Organspende abhängig sein.

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